Blutkuss der Begierde | Erotischer Roman. Carol Stroke
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Читать онлайн книгу Blutkuss der Begierde | Erotischer Roman - Carol Stroke страница 3
Diana ließ es für einen Moment zu, bis sie ihm ihre Hand in die weite Hose schob. Ihre Finger umschlossen sein hartes Glied und streichelten an diesem auf und ab. Sein Kopf war noch immer etwas gesenkt, seine rasierten Haare gaben ihr den Blick auf seine Halsschlagader frei.
»Carlos, darf ich dich küssen?«
Er hob seinen Kopf und schaute sie aus vor Lust verschleierten Augen an. »Si.«
Diana küsste ihn zärtlich auf seine vollen Lippen, sein Kinn, seine Wange, sein Ohrläppchen und dann auf seine pochende Ader. Sie beherrschte es, ihre Fänge gekonnt in diesen pulsierenden dünnen Strang dicht unter der Haut zu schlagen, ohne dass ihr »Essen« es merkte. Carlos ergab sich voll und ganz ihren flinken Fingern, die Jahrhunderte Zeit gehabt hatten, um dieses »Handwerk« zu lernen. Sie massierte seinen Schaft und labte sich an seinem Blut. Bevor sie ihre Fänge aus seinem Hals zog, verstärkte sie ihren Griff und der Latino spritzte seinen Samen über ihre Finger – in dem Moment, als sie die Bisswunden mit ihrem Speichel verschloss.
Sie drang erneut in seinen Verstand ein. »Carlos, sorry, Süßer, aber du wirst das hier und mich wohl vergessen müssen. Ich weiß, die Erfahrung mit mir war phänomenal, aber weißt du, wenn sich jedes Abendessen an mich erinnern würde, dann hätte ich bald einen gigantischen Fanclub und ich habe nicht die Zeit, allen gerecht zu werden.«
Im nächsten Moment brach Carlos schlafend in sich zusammen. Diana setzte sich auf ihre Maschine und fuhr langsam aus der Gasse. Plötzlich tauchte ein groß gewachsener, schlanker Mann vor ihr auf und sie musste abrupt bremsen. Der Mann sprang zur Seite, als er das Quietschen ihrer Bremsen vernahm. Sie hob einen Arm, um ihm zu signalisieren, dass er doch besser aufpassen solle. Er drehte sich zu ihr und ihr untotes Herz fing an zu holpern.
Er war einfach nur heiß. Seine blauen Augen schauten sie direkt an und versuchten, etwas durch ihr schwarzes Visier zu erkennen. Die geschwungenen Augenbrauen hoben sich und seine Lippen formten Worte. »Küss mich, jetzt, hier, sofort«, lasen ihre Augen, aber ihre Ohren hörten die wahren Worte. »Pass besser auf, du Idiot.«
Er lief weiter und sie begutachtete seine langen Beine und seinen äußerst wohlgeformten Hintern in dieser verruchten Jeans. Weiter ging es mit seinem breiten Rücken, hinauf zu den blonden kurzen Haaren. Diana seufzte. Stopp! Was geht hier vor? Sie gab Gas und fuhr zutiefst verunsichert nach Hause.
Kapitel 3
Diana lief unruhig im Thronsaal auf und ab. Die Wandteppiche mit ihren gestickten Erzählungen engten sie mehr und mehr ein. Die Last der Vergangenheit lag in ihnen und auf ihr. Sie ging ins Nebenzimmer und nahm auf dem großen Sessel Platz. Dann griff sie nach ihrem Handy und rief ihre Freundin Clare an.
»Hallo Di, wie kann ich dir behilflich sein?«
»Woher willst du wissen, dass ich Hilfe benötige?«
»Süße, du hast uns selbst damit beauftragt, dein Schicksal im Auge zu behalten. Und heute scheint irgendetwas passiert zu sein, da mein Rabe von seiner Wurzel fiel.«
»Der ausgestopfte?«
»Mensch, Diana, jetzt mal im Ernst. Wenn du um diese Uhrzeit anrufst und keine Diskothek im Hintergrund zu hören ist, dann ist da wohl etwas Ernsteres im Gange.«
»Ich hab deine Ironie schon kapiert«, grummelte Diana in den Hörer. »Ich hatte vorhin ein seltsames Erlebnis: Ich habe einen Mann gesehen, der mich absolut aus dem Konzept gebracht hat.«
»Ich glaube, so was passiert dir relativ oft. Bis du mit ihm geschlafen hast.«
»Ja, schon. Aber es war keiner unserer Männer, es war ein Mensch!«
Es dauerte eine Weile, bis Clare wieder sprach. »Di, du entspannst dich jetzt einfach mal wieder. Ich muss hier im Hexencoven noch helfen, da sich Halloween nähert und wir noch einiges vorbereiten müssen.« Die Hexe unterdrückte ein erwartungsvolles Kichern. »Aber wenn ich hier weg kann, dann komme ich im Laufe des Tages bei dir vorbei. Beiß mich nur nicht, falls ich dich zu früh wecke.«
»Den letzten Satz hättest du dir sparen können. Das ist nur ein einziges Mal passiert. Und so sehr habe ich dich nicht erwischt.«
»Ja, dank der Tinktur der Ältesten ist die Haut an meinem Unterarm auch sehr gut nachgewachsen. Mich würde heute noch interessieren, was du da geträumt hast. Aber jetzt Bye, bis später.«
»Bye.« Diana blickte hinaus in das Dunkel der Nacht. Sie wusste noch ganz genau, was sie damals geträumt hatte, als dieses Missgeschick passierte. Und wieder holte sie diese Erinnerung ein.
Sie war gerade knapp über ein Jahrhundert alt, vergleichbar mit dem menschlichen Teenageralter. Ihr Körper erblühte und ihr Geist rebellierte. Ihre Mutter war zu beschäftigt, ihren Mythos aufzubauen, sodass ihre verbliebenen Kinder ab der Reifung von »Erwählten« erzogen wurden. Da Diana nicht gerade wenige Geschwister hatte, gab es reichlich »Erwählte«. Sie fragte sich heute noch, welche Kriterien diese erfüllen mussten. Denn ihr »Erwählter« war ein sadistisches Arschloch von Vampir. Varro der Gerechte.
Sie war damals häufiger in Seilen an die Wand gebunden gewesen, als sie sich frei in seiner Burg bewegt hatte. Er machte sich ein Spiel daraus, seine Leibeigenen vor ihren Augen zu vögeln und zu quälen. Er nannte es Erziehungsmaßnahmen für beide Seiten. Seine Untertanen wüssten so, wie sie zu funktionieren hätten, und Diana solle lernen, wie sie sich zukünftig ihren Untergebenen gegenüber zu verhalten habe. Aber das Einzige, was sie daraus lernte, war der Hass auf diesen Mann. Als nach Jahren der Abend kam, an dem sie zu seiner Lagerstatt gebracht wurde und einer seiner Leibeigenen ihr einen Strick um den Hals legen wollte, um sie am Bett zu fixieren, erwachte in ihr zum ersten Mal die »Wut«. Ihre Augen färbten sich rot und ihr Denken wurde von Hass überdeckt. Der Untergebene hatte keine Chance. Diana biss tödlich zu und konnte fliehen.
Nach vielen Jahren kehrte sie zu ihrem »Erwählten« zurück. Jahre, in denen ihre Persönlichkeit, ihr Willen und ihre Kraft gewachsen waren … und ihre Wut. Der von sich so überzeugte Vampir hatte keine Chance gegen sie. Varro war nur noch eine schlechte Erinnerung.
Diana schloss für einen Moment die Augen und holte sich wieder ins Hier und Jetzt zurück. Sie sah, wie hinter den Hügeln die Morgenröte erwachte, und zog die Vorhänge vor die Fenster. Sie ging in ihr Schlafzimmer und fiel in einen unruhigen Schlaf, aus dem sie viel zu früh unter Fingerstupsen erwachte. Sie schlug nach diesem Etwas wie nach einer lästigen Fliege, konnte aber nichts fassen. Als sie die Augen öffnete, sah sie niemanden an ihrem Bett, aber von der Zimmertür her hörte sie ein Kichern.
»Ihr Hexen seid gemeine Biester«, lachte Diana.
Clare hob ihren Zeigefinger, stupste ihn durch die Luft nach vorn, sodass Diana erneut einen Fingerstups abbekam, bevor ihre Freundin sich zu ihr ins Bett legte. Die Hexe nahm Dianas Kopf auf ihre Brust und streichelte über das in Strähnen abstehende Haar. »Glaubst du, dass dieser Mensch der aus der Prophezeiung war?«, fragte Clare.
»Ich weiß es nicht«, flüsterte Diana leise. »Wenn es so wäre, dann ist der arme Kerl gestern seinem Tod begegnet.«
»Ach, Kleines.« Ihre Freundin gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Stirn. Dann hob sich ihre Stimmung. »Wen bringst du denn zur Zeremonie mit? Einen Vampir oder deinen heißen Lykaner?«
»Hm, darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Sollten wir uns