Blutkuss der Begierde | Erotischer Roman. Carol Stroke

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Blutkuss der Begierde | Erotischer Roman - Carol Stroke Erotik Fantasy Romane

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drehte sich zu der Stimme um. »Hallo Mister Moonlight.«

      Er schaute sie skeptisch an. »Hallo Miss …«

      »Nennen Sie mich Diana.«

      »Dann bestehe ich aber auch auf Adam.«

      Sie streckte ihm ihre Hand entgegen, die er sogleich ergriff.

      Als sich ihre Finger berührten, war es, als hätte sie einen leichten elektrischen Schlag abbekommen, der eine wohlige Gänsehaut bei ihr auslöste. »Na, da hat es wohl gefunkt«, überspielte sie diesen seltsamen Moment.

      Er ging an ihr vorbei, öffnete seine Ladentür und bat sie hinein.

      »Darf ich mich schon etwas umsehen?«

      »Natürlich. Ich komme gleich zu dir.«

      Diana lief direkt auf den Bereich der Mythen zu. Dort angekommen begutachtete sie die Buchrücken der alten Werke. An den verschiedenen Bindetechniken erahnte sie, wie alt diese Schätze sein mussten. Die Bücher waren nach Thematik sortiert – von »Hexerei und Zauber« über »Satan- und Dämonenkult« bis zu »Vampire und andere Wiedergänger«. Etwas empört zog sie die Augenbrauen zusammen. Wie konnte man ihresgleichen nur so grob untergliedern, da gab es doch so einige filigrane Unterschiede.

      Diana nahm eines der Bücher aus der Sparte »Vampire und andere Wiedergänger« heraus. Es war dick und schwer, das Leder fühlte sich alt und weise an. Sie öffnete es, fuhr ehrfurchtsvoll mit den Fingerspitzen über das Pergament. Die Zeilen waren in Althebräisch geschrieben und sie verlor sich in ihrem Inhalt.

      »Ja, dieses Buch ist ein wahrer Schatz«, flüsterte Adam ihr zu.

      »Oh, ich war so vertieft ins Lesen, dass ich dich gar nicht bemerkt habe.«

      »Du warst vertieft ins Lesen? Heißt das, du kannst Althebräisch?«

      Na, Diana, jetzt bau dir mal eine passende Vita auf, verhöhnte sie ihr Intellekt. »Ich interessiere mich für Vergangenes und habe einige Semester alte Sprache belegt.«

      Er schaute sie skeptisch an. »Dann wird das wohl so gewesen sein.« Er beugte sich zu ihr und blätterte einige Seiten weiter. »Hier ist etwas Interessantes. Hast du gewusst, dass Adam und Eva nicht das erste Pärchen waren, sondern Eva nur die zweite Wahl? Das Weib, das Gott als Erstes für Adam schuf, hieß Lillith.« Er grübelte etwas. »Wenn Lillith sich durchgesetzt hätte, hätte Emanzipation nie erfunden werden müssen, sondern wäre von Anbeginn gelebt worden. Aber ich schweife ab.«

      Diana lächelte über seine Meinung und hörte seinen Ausführungen weiter zu.

      »Also, Lillith war eine sehr toughe Frau. Adam nervte sie wohl recht schnell und das Paradies forderte sie zu wenig. So rief sie Gott an, um etwas an ihrer Situation zu ändern. Anscheinend vergriff sie sich etwas im Ton und Gott verbannte sie aus dem Paradies – aber nicht, ohne sie zu bestrafen. Er gab ihr Hörner und ledrige Flügel, auf dass sie nie wieder einen Mann finden und die Reue sie von innen heraus aufzehren sollte. Gott rechnete aber nicht mit ihrer Stärke und ihrem Selbstbewusstsein. Lillith fand doch einen Liebsten in Form eines Dschinns. Kurz darauf bekamen sie ihre ersten Kinder.« Seine Stimme wurde weicher und war nur noch ein Flüstern. »Gott sann nach weiterer Strafe und schickte seine Erzengel, um ihre Nachkommen abzuschlachten. So viele mussten im Kindesalter sterben. Nur wenige überlebten und die erste Generation der gebürtigen Vampire war geschaffen …« Adam atmete einmal schwer ein und hob wieder seine Stimme. »Wenn man der Überlieferung glauben mag, müssten Jahrtausende alte, geborene Vampire auf der Erde wandeln. Und nur sie sind imstande, Menschen zu ihresgleichen zu machen.«

      »So was aber auch. Ich glaube nicht alles, was ich lese. Du etwa?«

      Sein Gesicht kam ihrem gefährlich nah. »Ich glaube, dass es viel mehr auf dieser Welt gibt, als wir mit unserem kleingeistigen Gehirn begreifen können.«

      Ihre Beine drohten nachzugeben, während Tausende Glühwürmchen in ihrem Bauch kribbelten. Wie sehr sehnte sie sich nach einem Kuss von diesem Mann.

      Einen Augenblick später brachte er wieder Distanz zwischen sie. »Vorn habe ich deinen Kaffee stehen. Wenn wir hier noch weiter plaudern, wird er kalt.«

      Sie legte das Buch zurück und folgte ihm.

      Diana nahm vorn auf einem Barhocker neben einem Bistrotisch Platz und Adam brachte ihr den Kaffee. »Milch und Zucker stehen auf dem Tisch.« Er setzte sich auf den Drehstuhl hinter seiner niedrigeren Theke.

      »Adam, wie es scheint, weißt du doch einiges über die Mythenwelt.«

      »Das liegt daran, dass es mich sehr interessiert.« Er schmunzelte. »Und außerdem war ich als Kind fest davon überzeugt, dass unser Nachbar ein Werwolf ist. So entstand mein Interesse an Monstern.«

      Diana spannte entrüstet ihren Kiefer an.

      »Als ich mehr darüber las und immer tiefer in die Materie Einblick bekam, nannte ich sie auch nicht mehr Monster, sondern Mythenwesen. Denn jedes hatte seine Besonderheiten. Verstehst du, was ich meine?«

      Sie entspannte sich erleichtert. »Ich denke schon.«

       Kapitel 6

      Nachdem sie sich noch eine Weile unterhalten hatten, verabschiedete sich Diana von dem immer interessanter werdenden Mann und fuhr zu ihrer Hexenfreundin.

      Sie betrat das Grundstück des Covens und klopfte an die große Holztür. Es öffnete Helena die Vielsichtige. Diesen Namen hatte sich die Hexe in den letzten Jahrhunderten wahrlich verdient. Ab und an hatte sie Visionen – vergangene, gegenwärtige und zukünftige. Dann hielt sie plötzlich inne und ihre Augen wurden trüb. Leider war es meist nicht angenehm, wenn Helena sah, wer ihr ihr Eis weggegessen hatte oder wer gerade im Begriff war, unerlaubt in ihrem Schrank nach Kleidung zu suchen. Aber dies waren nur die harmlosen Dinge, denn leider hatte die Hexe auch die Prophezeiung bestätigt. Sie ließ die Tatsachen im Dunkel, aber sie beharrte darauf, dass diese eintreten würde.

      »Hallo Diana, was verschlägt dich heute zu uns? Soviel ich weiß, tickt deine Uhr schon.«

      »Was meinst du damit?«

      »Also, wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, wurde die Prophezeiung in Gang gesetzt. Ich bin ja schon so gespannt auf den Ausgang.« Sie schmollte etwas. »Leider liegt das Endergebnis des Ganzen in einem dichten Nebel verborgen. Ich kann es einfach nicht sehen. Ich spüre nur, dass es etwas Großes ist.«

      Nun war es an Diana, das Gesicht zu verziehen. »Vielleicht mache ich ja doch nicht mit bei diesem vorsintflutlichen Mist.«

      Helena trat einen Schritt auf sie zu und legte ihre Hand an Dianas Wange. Ihre Gesichtszüge erstarrten, während sich ihre Pupillen trübten. »Diana, Tochter der Lillith, Befehlshaberin der Vampire, alte Seele der Mythen, dein Weg ist gewählt, dein Schritt ist getan, du wirst ihn dir nehmen und sein Tod wird der Prophezeiung Erfüllung sein.« Der Körperkontakt brach ab und Helena winkte Diana durch, als wäre nichts gewesen. »Clare ist im Esszimmer.«

      Verwirrt lief Diana an ihr vorbei und suchte ihre Freundin. »Clare!«

      »Wir sind hier. Komm einfach rein. Wir bereiten gerade die Opfergaben für morgen vor.«

      Das bedeutete, dass der komplette Esstisch von Nahrungsmitteln übersät war. Es gab

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