Blutkuss der Begierde | Erotischer Roman. Carol Stroke

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Blutkuss der Begierde | Erotischer Roman - Carol Stroke Erotik Fantasy Romane

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sommersprossige Hexe kam breit grinsend auf sie zugerannt. »Ich freu mich so auf morgen.«

      »Ja, ist ja gut. Ich mich auch.«

      »Hm, du machst mir aber nicht unbedingt den Eindruck, als ob es so wäre. Was ist denn los?«

      »Was los ist? Wo soll ich da anfangen? Ist es der Mitternachtssnack, der mir den Kopf verdreht? Ist es Helena, die mir einen Schauer über den Rücken laufen lässt? Oder der Umstand, dass Mister Zwischenmahlzeit sehr gut über die Mythenwelt Bescheid weiß?«

      »Er weiß über uns Bescheid?«

      »Er hat wohl viel über uns gelesen. Ich denke nicht, dass er sein Wissen über uns aus Schundliteratur hat. Und außerdem wohnte ein Werwolf neben ihm.«

      Clare schaute sie fragend an. »Hä?«

      Diana musste herzlich lachen und es wurde ihr wieder etwas leichter ums Herz.

       Kapitel 7

      Stunden später fuhr Diana mit den Mitgliedern des Covens zu deren Lichtung der Riten. Dies war ein tief im Wald gelegener Ort. Es handelte sich um einen freien Platz, umgeben von hohen Bäumen mit dichtem Blätterwerk. Dort bauten sie unter Einsatz von Magie eine Art Thron aus Astgeflecht und schmückten diesen ringsum mit ihren Opfergaben. Zudem ließen sie Feuerstellen erscheinen, die etwas weiter entfernt einen Kreis um die Zeremonienstelle bildeten. Zum Abschluss der Vorbereitungen für die morgige Nacht sprachen sie gemeinsam einen Verbergezauber aus, damit kein Außenstehender den Ort entdecken konnte.

      Auf der Rückfahrt herrschte ein reges Gemurmel auf den Sitzbänken des Kleinbusses. Alle Hexen freuten sich bereits auf das Kommende, nur Diana war nicht ganz bei der Sache.

      Kaum waren sie wieder an der mythischen Wohngemeinschaft angekommen, verabschiedete sich Diana, stieg in ihren Sportwagen und machte sich auf den Weg in ihr pompöses Heim.

      Wie sehr sehnte sie doch den Wechsel herbei. Ihr Wunsch nach Nichts wurde immer stärker. Sie wollte keine Schirmherrin für alle anfallenden Orgien mehr sein. Einfach nur mitmachen und gehen. Nichts mehr. Sie wollte den Thron besuchen, aber nicht auf ihm sitzen und die Befehlshaberin sein. Nichts kommandieren. Sie wollte auch nicht der Mittelpunkt einer undeutlichen Prophezeiung sein. Nichts sollte Macht über sie haben.

      Nichts. Nichts. Nichts.

      Aber nicht sie schrieb ihr Schicksal, das schienen andere zu tun. Wobei sie nicht schlecht Lust hätte, diesen Schreiberlingen die Finger zu brechen.

       Kapitel 8

      Als Diana an diesem Nachmittag erwachte, versuchte sie, ihre negativen Gedanken vom Morgen unter einer warmen Dusche abzuwaschen. Sie schäumte das wohlriechende Duschgel auf ihre Haut auf und ließ es vom Wasser aus den Düsen abwaschen. Danach stand sie, ihren Kopf leicht in den Nacken gelegt, unter der Vielzahl der dünnen Wasserstrahlen und genoss die Ruhe und die Schwärze in ihren Gedanken. Viel zu schnell würde sie wieder in die Realität zurückgleiten. Doch plötzlich tauchten blaue Augen im Dunkel ihrer Gedanken auf.

      »Scheiße«, fluchte sie und stieg aus ihrer flachen Duschwanne.

      Diana bereitete sich weiter auf den Abend vor. Halloween war die Nacht der Hexen. Wobei es zwischen Clare und ihr ein Insiderscherz war, es Hell-Oween zu nennen, da schließlich in dieser Nacht ein Dämon beschworen werden sollte.

      Sie trug Highlighter auf Wangen, Brüste, Schultern, Venushügel und Oberschenkel auf. Heute Nacht wollte sie im Mondlicht glitzern.

      Sie hatte von der menschlichen Vorstellung gehört, Vampire würden im Sonnenlicht wie Diamanten funkeln und wunderschön aussehen. Sorry, aber Diana wollte kein Selfie von sich, wenn sie bei Tageslicht auf die Straße ginge. Das Einzige, was man bei ihr begutachten könnte, waren ihre zusammengekniffenen Augen und ihr schräg verzogenes Gesicht. Sie konnte zwar hinausgehen, aber die Strahlen der hellen Sonne gingen direkt durch ihren Augapfel in ihr Gehirn und verursachten Kopfschmerzen wie bei einem Völlereikater.

      Nichtsdestotrotz grinste sie zufrieden ihrem Spiegelbild entgegen. Sie zog sich einen weiten schwarzen Jumpsuit über, durchwühlte ihr dunkles Haar und machte sich auf den Weg.

      Als Diana an der Lichtung angekommen war, entledigte sie sich hinter einem Gebüsch ihres Jumpsuits und sprang behänd auf eine hohe, stabile Astgabelung, um von dort das Treiben zu beobachten.

      Kurz darauf erschienen ihre Hexenfreundinnen. Ihre Schritte waren so erhaben, dass sie über das Gras zu schweben schienen. Alle hatten Neckholder-Kleider an und hielten eine Art Figur in der Hand, die sie an ihren Busen drückten. Diana war gespannt darauf, was dieses neue Accessoire zu bedeuten hatte. Die Frauen bildeten einen Kreis um das Throngeflecht, drehten sich zu den Feuerstellen, stellten die Figuren auf die Erde und erhoben die Arme. Dies führte dazu, dass ringsherum plötzlich Flammen aufloderten. Danach griff sich eine Jede an die Schleife im Nacken und im nächsten Moment glitten die dünnen Kleider zu Boden. Ein weiterer Handgriff öffnete ihre Zöpfe und befreite das lange Haar der nackten Frauen, sodass es ihnen über den Rücken fiel.

      Es war bereits ein bezaubernder Anblick, diese nackten, wunderschönen Wesen anzuschauen. Aber nun, da glattes oder gelocktes, blondes, schwarzes, rotes oder braunes Haar ihre Körper umschmeichelte, war es mehr als magisch.

      Eine der drei Ältesten erhob ihre Arme in Richtung Sternenmeer und stimmte einen Singsang an, die restlichen Covenmitglieder schlossen sich an.

      Diana war gebannt von ihren Bewegungen und ihrem Gesang. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Magie der alten Sprache.

      Doch plötzlich rief sie erschrocken: »Wohu« und verpasste dem Neuankömmling neben ihr einen Schlag auf die Brust, sodass dieser beinahe das Gleichgewicht verloren hätte.

      »Autsch. Freut man sich so, wenn ein Freund auftaucht?«, flüsterte Damon.

      Diana rollte mit den Augen. Sie bemühte sich, weiter sauer auf ihn zu sein und nicht seinen ebenfalls nackten Körper zu erkunden.

      »Dann erschreck mich nicht so«, zischte sie durch zusammengebissene Zähne.

      »Wo wär denn da der Spaß?«

      »Immer noch so arrogant!«

      »Glaube mir, ich werde es auch immer bleiben.«

      Sie stieß resigniert die Luft aus. »Wie hast du mich gefunden?«

      »Du weißt doch, ich finde dich überall.«

      »Ja, genau, du oder deine Wünschelrute zwischen deinen Beinen, die auf mich eingestellt ist.«

      Damons Grinsen wurde immer breiter. Was malte er sich wohl gerade im Geiste aus?

      »Hör auf, du ach so toller Vampir, und lass uns weiter zuschauen.«

      In der Zwischenzeit hatten sich die anmutigen Bewegungen in einen wilden Tanz gewandelt. Die Leiber zuckten unter ihren Beschwörungen, bis die schwarzhaarige Älteste einen Schrei ausstieß und sich jede Hexe mit einem ihrer Fingernägel in die Handflächen ritzte. Daraufhin rannten sie zu ihrem Thron und weihten ihn mit ihrem Blut. Dann rannten sie genauso schnell zurück zu ihren kleinen mitgebrachten Figuren und verteilten auch auf diesen ihren Lebenssaft. Nun sanken sie auf die Knie und leckten sich in ihrem Rausch schon fast animalisch die Wunde, worauf

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