Dein Licht, das mich umfängt. Avon Gale

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Dein Licht, das mich umfängt - Avon Gale

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stibitzen kann. »Ja. Wenn ich das nächste Mal andeute, dass jemand dich für einen Blowjob bezahlt, erhöhe ich den Preis, sodass nicht der Eindruck entsteht, du wärst billig.«

      Brandon mustert ihn einen Augenblick lang. »Ist das alles?«

      »Was, willst du dich auf einen Betrag einigen, der dich nicht kränkt? Ich finde, du hast da einen kleinen Stock im Arsch.« Da versteckt sich ein Witz, aber Avery ist clever genug, ihn nicht zu machen.

      »Es macht dir nichts aus, dass ich…?« Brandons Stimme ist leise und er blickt auf den Tisch hinab. Avery ist ehrlich ahnungslos, bis ihm klar wird, was gerade passiert ist. Brandon gibt wirklich Blowjobs – was bedeutet, dass er auf Männer steht. Und er macht sich Sorgen, dass Avery das etwas ausmachen könnte?

      »Oh mein Gott. Du dachtest, dass ich dir mörderische Blicke zuwerfe, weil du schwul bist? Stimmt das?«

      Brandon nickt. Avery verdreht die Augen, nimmt die Speisekarte und wirft sie ihm zu.

      »Nein. Wow. Es interessiert mich kein bisschen, mit wem du ins Bett gehst, Brandon«, sagt er. »Und jetzt such dir eine Nachspeise aus, damit ich wiedergutmachen kann, dass ich angedeutet hab, dass du unserem Boss billige Blowjobs verpasst, okay?«

      Brandon beobachtet ihn eingehend, als würde er ihm nicht glauben.

      »Ich bin voll dafür, dass du Blowjobs verpasst, wem auch immer du möchtest«, versichert Avery ihm. Vielleicht abgesehen von Lacroix. Aber das liegt nur daran, dass er sich um seinen neuen Freund sorgt und möchte, dass er eine glückliche Beziehung führt.

      »Danke, Avery.« Es klingt, als käme es von Herzen. »Das weiß ich zu schätzen. Und jetzt kannst du mir dieses Browniezeug mit extra Karamell bestellen.« Brandon lehnt sich auf seinem Stuhl zurück und sieht viel entspannter aus als Avery ihn je gesehen hat. Und auf einmal hat er diesen süffisanten Ausdruck auf dem Gesicht. »Also hast du mich böse angestarrt, weil du dachtest, dass ich mit dem Chef schlafe, hm? Eifersüchtig?«

      »Kein Eisbecher für dich«, entgegnet Avery sofort und schließt die Speisekarte.

      »Komm schon, Avery. Ich werde es wohl kaum rumerzählen. Das wäre ein ziemlicher Arschloch-Move.« Brandon lacht leise. »Wie dem auch sei, ich dachte – du hast ein Mädchen zur Weihnachtsfeier mitgebracht.«

      »Ja, und?« Avery zuckt mit den Schultern. »Bisexuelle Menschen existieren, Brandon. Ich stehe auf heiße Leute und mag es, mit ihnen Sex zu haben, ihre Namen zu vergessen und sie dann nie wieder anzurufen. Ich denke, ich nehme einfach an, dass es allen anderen genauso geht. Oder vielleicht hoffe ich das nur.«

      »Unseren Boss eingeschlossen.« Brandon schüttelt den Kopf. »Ich war nie mit Lacroix im Bett. Er gehört ganz dir. Ich hab sowieso einen Freund.«

      Jetzt ist Avery damit an der Reihe, etwas nach ihm zu werfen, aber das Einzige auf dem Tisch, das sich eignen würde, ist sein Glas Wasser – zu viel des Guten – und das Salatteil auf Brandons Teller – nicht hart genug. »Ich will nicht – hör zu, es ist nicht – ich habe einmal darüber nachgedacht und… können wir bitte nicht darüber reden?« Avery meint das nicht ernst – er würde gerne mit jemandem darüber reden –, aber er glaubt einfach nicht, dass das hier der richtige Ort oder die richtige Zeit dafür ist. Sie haben sich für heute genug miteinander verbrüdert.

      »Ja, okay. Wir sollten zurückgehen. Aber weißt du…wenn du reden willst, können wir uns nach der Arbeit auf einen Drink treffen.« Brandon macht eine unverbindliche Geste, dann wird sein Lächeln zu einem Grinsen und er beginnt zu lachen. »Danke für das Mittagessen. Ich schaue mal, ob Lacroix mir eine Gehaltserhöhung gibt, dann geht es nächstes Mal auf mich.«

      »Ha-ha.«

      »Hey, Avery? Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass… du weißt schon. Es dir nichts ausmacht. Ich weiß noch nicht mal, ob es eine große Sache wäre, wenn alle im Büro es wüssten.«

      Avery klopft ihm auf die Schulter. »Wäre es. Aber nur, weil Architekten chronisch überarbeitet sind und dich alle dafür hassen würden, dass du überhaupt flachgelegt wirst.«

      Brandons Grinsen ist so selbstgefällig, dass Avery ihm fast ein Bein stellen will. Das wird noch verstärkt von seinem ernsthaften Gesichtsausdruck, als er sagt: »Willst du einen Rat, wie du Lacroix dazu bringst, einen deiner Entwürfe anzunehmen?«

      »Was? Bist du jetzt so was wie ein Experte? Von dir wurde bisher ein einziger akzeptiert, Brandon.«

      »Und das ist einer mehr als bei dir«, betont Brandon. Avery knufft ihn in die Schulter, kann sich das Lachen aber nicht verkneifen.

      »Ich glaube, es war mir lieber, als ich noch versucht habe, dich nicht zu mögen«, sagt Avery. »Aber okay. Sicher, oh weiser Mann. Was ist dein Ratschlag?«

      »Stell dir Lacroix nicht als Projektmanager, sondern als eigenes, selbstständiges Set von Anforderungen vor. Das hab ich letztendlich gemacht. Als wäre er der Vertreter des Kunden, nicht unserer. So ist es irgendwie einfacher, deinen Entwurf anzupassen.«

      Avery ist sich nicht sicher, ob er noch mehr an Lacroix denken sollte, aber es ist ein guter Rat. »Der Kunde vor dem Kunden, meinst du?« Avery grübelt vielleicht eine Minute darüber nach, was in der Avery-Zeitrechnung eine Ewigkeit ist. Dann fragt er: »Das hast du gemacht?«

      Brandon nickt. »Ein Freund hat mir den Tipp gegeben und beim letzten Entwurf habe ich mich daran orientiert.«

      »Mann, Brandon, du sagst mir, dass ich ihm entweder in den Hintern kriechen soll oder –«

      »Noch so ein Witz und ich trete dir vors Schienbein. Ich weiß, wie das geht. Ich habe einen schwarzen Gürtel in Jiu Jitsu.«

      Avery weiß nicht so recht, ob er das glauben soll, aber vielleicht ist es sicherer, so zu tun als ob.

      Auf dem Weg zurück denkt er, dass er das alles doch ganz gut gemeistert hat. Es ist einfach, sich darauf zu konzentrieren, und durch die Plauderei mit Brandon und die Wärme der Sonne auf seinem Gesicht kann er das entfernte Donnergrollen ignorieren, das sich in seinem Hinterkopf anbahnt. Er zieht seine mentale Windjacke enger und geht einfach immer weiter.

      Kapitel 4

      Avery dachte, dass er, nachdem er sich einmal bei dem Gedanken an Lacroix einen runtergeholt hat, dies nicht wiederholen wollen würde. Das hat nicht wirklich funktioniert. Schließlich gibt er es auf, an irgendjemand anderen zu denken, und hat seltsame Sexfantasien, die sich um seinen Chef, Schläge und Verrenkungen in alle möglichen unbequemen Positionen drehen. Offenbar steht er im Moment darauf.

      Es ist eine Weile her, dass das passiert ist – dass er jemanden so sehr gewollt hat. Seine Beziehungen sind immer wie im Zeitraffer abgelaufen – die Jagd findet in einer Bar oder irgendwo sonst statt, die Umwerbung in seiner Wohnung und das Ende mit Schrecken ist die unangenehme Verabschiedung am Morgen danach oder ein Versprechen anzurufen, das er manchmal ernst meint, meistens aber nicht.

      Seine Karriere hat immer an erster Stelle gestanden. Wenn er sich auf etwas konzentriert, dann fällt es ihm schwer, sich wieder davon abzulenken, was ganz eindeutig der Grund ist, warum er sich verrückt macht. Sein Kopf ist auf die Vorstellung von Sex mit Lacroix fixiert und möchte nicht davon ablassen. Bis Avery die Vorstellung in die Tat umsetzt.

      Avery denkt sich ein halbes Dutzend verrückte Pläne aus, um Lacroix zu verführen, aber die möglichen Hindernisse

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