Bodo. Olaf Dietrich

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Bodo - Olaf Dietrich

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      Ihr habt keine Ahnung, wie sich DAS anfühlt.

      Ich stehe vor dem SPIEGEL.

      Man trägt jetzt Sackgesicht.

      Dunkelbraun ist je ´ne ganz schöne Haarfarbe aber irgendwie muss da was passieren.

      Ich schüttle den Kopf und schneide ´n paar Grimassen, erinnere mich an die Nummer mit der Videokamera damals, seufz, in Hannover.

      Ja, werd´ ich wieder so machen.

      Aber erst später.

      Erst dusche ich den neuen Körper, durchwühle die Schränke nach T-Shirt, Slip und Socken, frische Jeans und so, schon besser.

      Geld.

      Das nächste Thema.

      Wenn ich Recht habe, ist Montag und die Bank ist auf.

      Im Portemonnaie steckt eine Geldkarte der Kölner Bank, mit Unterschrift.

      Muss ich üben.

      Ich geh´ in die Küche, schmier´ mir noch´n Brot mit Nutella und übe auf einer alten Ausgabe des Express.

      Den ich auch durchblättere, wobei ich aufs Horoskop stoße.

      Was bin ICH eigentlich?

      Perso ´raus, oh Schreck, 12. 12., ich bin Schütze!

      Oh weia.

      Eigentlich bin ich Fische, also war Arno.

      Dagegen sind Schützen gefühllose Monster.

      Zugegeben nicht unsympathisch, aber, obwohl, da fällt mir ein, ich bin ja immer noch ich, will sagen, der Typ, der diesen Schütze - Schlauch steuert, ist ja immer noch Fisch.

      Ist ja ich...

      Danke.

      Puuh!

      Beruhigender Gedanke.

      Was steht da?

      Samstag, 22. 8. Fische:

      “Es kommen wichtige Veränderungen auf Sie zu. Unternehmen Sie nichts voreiliges, warten Sie einfach ab.

      Dann wirft Sie nichts aus der Bahn! “

      Spaßvogel!

      Arschloch!

      Wenn Du wüsstest! !

      Ich klappe zu und übe weiter Unterschreiben.

      Dann los.

      Draußen ist es wunderbar warm, es ist eine kleine Seitenstrasse und ich frage am nächsten Kiosk, wo denn die angegebene Filiale sei.

       „Sach, hässe dir dinge Ääpel jetz endjültisch fottjeblasen, Jung, oder wat is?? Hüürenz, für dinge Spässjer isset mir noh jet ze fröh!!“

      Ah, kapiert, ich sag´ gar nichts und gehe um die Ecke.

      Auf der Strasse frage ich dann einen normalen Passanten und der kann mir helfen.

       „Da jehen se hä runger un dann links, dat is de Nüüsser Strooss, do sin de Banken un esu!

      Ich bedanke mich auf Hochdeutsch, überlege was Bodo wohl für´n Akzent draufhatte und finde auf der Neusser Strasse schon bald die Bank.

      Erstmal ´n Auszug.

      Scheiße.

      Minus 4oo Euro.

      Schock.

      Aber halt, da steht, Dispo: 2. 500. –

      Schwein gehabt.

      Ich geh´ an den ersten freien Schalter.

       „Tach Herr Fritz, so früh heute??“

      Ich überlege blitzschnell was ich in Sachen Akzent machen soll.

       „Joo, Joo, aber kein Grund zur Sorje.“

      Ich komm´ mir vor wie der schlechteste Stimmenimitator der Welt und außerdem krieg´ ich einen amtlichen Schweißausbruch.

       „Wat kann isch dann für Sie tun??“

      fragt mich der Dicke hinter´m Tresen und kuckt schon so komisch.

       „Jeben se mir bitte Fünfhundert in Fuffzigern! “

       „Da han se wohl övver et Wocheneng ene Kursus in Huuhdütsch belaat, wa?“

      Sagt der Arsch, während er so´ n Zettelchen ausfüllt.

      Wer schreibt, der bleibt.

      Ich bin am Ende, versuche aber mit aller Kraft, mir nichts anmerken zu lassen.

       „Nää, Nää. Is nur noch wat früh! “

       „Dat jeläuben isch. Wenn se mir hä nochenz ungerschrieeve dääte! “

      Jetzt kommt´s.

       „Jerne! “

      Ich nehm´ den Zettel und meine Hände zittern wie Espenlaub. Mit aller Konzentration

      schaffe ich so was Ähnliches wie ´ne Unterschrift und drehe den Wisch mit randvoller Hose wieder zurück.

      Ich gucke hoch und sehe ein feist grinsendes Gesicht.

       „Danke! “

      sagt es gerade und guckt auf den Zettel.

      Und legt ihn in ein Fach.

      Puuh!

      Der Typ drückt auf seine Tastatur und die Kohle flattert hinter ihm irgendwo ´raus.

      Ich streiche sie vom Tresen, wünsche gaanz schüchtern noch einen schönen Tag und versuche auf dem Weg hinaus nicht zu kollabieren.

      Jetzt erstmal nach Hause, ´n frisches T-Shirt anziehen.

      Auf dem Heimweg fallen mir an einem Kiosk die Schlagzeilen auf:

       "Messias hingerichtet“ schreibt die BILD

       "Warum Arno Leander??..." Die ZEIT

       "Todesschüsse nach Ringfest“ titelt der EXPRESS

      und so weiter.

      Ich kaufe sie alle und trotte nach Hause, also, dahin...., ihr wisst schon.

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