Strand Krimi Paket: Auch Mörder unter den Freunden - Thriller Sommer 2020. A. F. Morland

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Strand Krimi Paket: Auch Mörder unter den Freunden - Thriller Sommer 2020 - A. F. Morland

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im Laderaum lagen ein paar Turnschuhe. Die Türen waren nicht abgeschlossen, der Schlüssel steckte noch im Zündschloss. Offenbar hatte es der Killer sehr eilig gehabt.

      „Der Kerl kann sich nicht in Luft aufgelöst haben“, meinte Milo und drückte damit auch das aus, was mir im Augenblick durch den Kopf ging.

      Wenig später fiel mir ein Gullydeckel auf, der nicht wieder richtig in seine Fassung gelegt worden war. Ich schob ihn zur Seite. Über Metalltritte konnte man in die Tiefe gelangen. Ich stieg hinunter, Milo folgte mir.

      Der zigarettengroße Microlenser, den ich dabei hatte, spendete genug Licht, um sich in der Tiefe zurecht finden zu können. Der Schacht endete in einem röhrenartigen Gang in dessen Mitte ein Strom von übel riechendem Wasser floss.

      „Hier unten haben wir nicht einmal mehr mit Hunden eine Chance, den Kerl zu finden!“, meinte Milo resignierend.

      Er hatte Recht.

      22

      Etwa zwei Stunden suchten wir mit Unterstützung der Kollegen des NYPD in dem Labyrinth aus Abwasserkanälen nach dem Killer. Er hatte den perfekten Fluchtweg gewählt. Es gab hunderte von Tunnelkilometern unter den Straßen New Yorks, die seit langem stillgelegt waren. Hier konnte man sich hervorragend verstecken. Vor allem hatte dieses unterirdische Netzwerk zahlreiche Verbindungen zum gegenwärtigen U-Bahn-Netz, was das Entkommen für den Mann mit der LAKERS-Mütze noch vereinfachte.

      Auch wenn es uns nicht leicht fiel. Wir mussten zugeben, dass er diesmal cleverer gewesen war als wir.

      Am nächsten Morgen gab es die übliche Lagebesprechung im Zimmer von Mister McKee.

      Es lagen einige neue Erkenntnisse vor. Außerdem stand am Abend der Einsatz im Central Park bevor, wo Benny Duarte einen großen Kokain-Deal anbahnen wollte.

      Was den Mörder von Jack Ehrlich anging, so hatte er nach Angaben unseres Erkennungsdienstlers Sam Folder eine interessante Spur hinterlassen.

      „Der Wagen war gestohlen und bringt uns daher nicht weiter“, stelle Sam fest. „Aber die Schuhe, die er in dem Wagen hinterließ vielleicht schon.“

      „Woher wissen wir, dass die Schuhe nicht dem Besitzer des Maverick gehören?“, fragte ich.

      „Ganz einfach. Wir haben es gestern noch telefonisch abgeklärt. Der rechtmäßige Besitzer des Maverick hat das Fahrzeug vor drei Tage als gestohlen gemeldet. Er hat Schuhgröße 44, seine Frau hat 38. Die Schuhe sind aber Größe 41 – genau wie die Abdrücke, die sichergestellt wurden. Aber es gibt noch eine Besonderheit. Es handelt sich nicht einfach um x-beliebige Turnschuh, sondern um Spezialschuhe für Kletterer. Free-Climber, um genau zu sein. Die Schuhe waren noch schweißnass, als sie sichergestellt wurden, dass heißt sie wurden wenige Stunden vor dem Mord an Ehrlich noch benutzt. Aber das ist nicht die einzige Besonderheit. Diese Schuhe sind orthopädische Sonderanfertigungen für jemanden, dem Zehen fehlen.“

      „Das dürfte den Täterkreis ganz erheblich einschränken“, meinte Milo.

      „Wir werden die Kliniken nach Zehamputationen befragen“, erklärte Mister McKee. „Außerdem klappern wir alle in Frage kommenden Studios ab, die über Klettermöglichkeiten verfügen, die zu den Schuhen passen… Was ist mit Gutierrez?“ Unser Chef wandte sich dabei an uns.

      „Bisher gibt es keine Spur von ihm“, erklärte ich. „Wahrscheinlich wird er es erst dann wieder wagen, seinen Kopf zu heben, wenn er sicher sein kann, dass nicht mehr so viele auf seinen Kopf aus sind!“

      Ähnlich deprimierend war die Bilanz, was die verschwundenen Jeffrey Watson und Brian Savage anging. Die beiden ehemaligen Teilhaber von Watson & Partners waren wie vom Erdboden verschluckt.

      „Mister Savage ist seit gestern nicht zu seiner Arbeit dieser neuen Nobel-Kanzlei erschienen, in die er sich eingekauft hat“, berichtete Orry. „Wahrscheinlich ist er untergetaucht. Aber über den JFK-Airport dürfte er kaum die Stadt verlassen haben. Dort wimmelte es doch nur so von unseren Leuten.“

      „Die anderswo vielleicht gefehlt haben“, murmelte unser Chef. Er machte ein sehr nachdenkliches Gesicht, ging ein paar Schritte auf und ab und vergrub dabei seine Hände in den Hosentaschen.

      Plötzlich schrillte eines der Telefone auf seinem Schreibtisch.

      Mister McKee nahm ab, führte ein sehr kurzes und knappes Gespräch, dem ich nur entnehmen konnte, dass jemand umgebracht worden war, man aber für genauere Angaben noch die Untersuchung durch den Coroner abwarten müsste.

      Schließlich legte Mister McKee auf und wandte sich an uns. Dabei verschränkte er die Arme.

      „Jeffrey Watson ist soeben in Plastik verschnürt auf einem Parkplatz an der Interstate Richtung Newark in New Jersey gefunden worden. Mit einer Kugel im Kopf und einem Einschussloch, dass ziemlich exakt in der Mitte der Stirn liegt.“

      „Dann können wir für Brian Savage wohl nur das Schlimmste befürchten“, vermutete Orry.

      23

      Die nächsten Stunden verbrachten Milo und ich in unserem gemeinsamen Dienstzimmer. Über das Internet fand ich heraus, welche Free Climbing Trainingsmöglichkeiten es in New York gab und stieß auf ein Studio mit der Bezeichnung Extreme Fun in der 42. Straße.

      „Was sagst du dazu – also wenn ich mich für diese Extrem-Kletterei interessieren würde, dann wäre dieser Laden hier die mit Abstand beste Trainingsmöglichkeit."

      Milo hob die Augenbrauen.

      „Und jetzt meinst du, dass unser Killer auf denselben Gedanken gekommen ist und vor kurzem schon mal dort war."

      „Ist das so abwegig?"

      „Fahren wir dich einfach mal hin. Solange wir zu unserem Einsatz im Central Park heute Abend nicht zu spät kommen, wird wohl kaum jemand was dagegen haben."

      „Dann nichts wie los!"

      Etwa eine halbe Stunde später hatten wir das Extreme Fun in der 42. Straße erreicht. Wir brauchten jedoch noch eine geschlagene Viertelstunde, bis wir in der Nähe endlich einen Parkplatz gefunden hatten.

      Der Mann, der uns bediente, war ziemlich hager und wirkte sehr durchtrainiert. An seinem Jogginganzug war ein Aufnäher mit dem Firmenlogo und seinem Namen befestigt. Danach hieß er Harry Donaldson. Wir zeigten ihm unsere Dienstausweise.

      „Jesse Trevellian, FBI“, stellte ich mich vor. „Dies ist mein Kollege Milo Tucker. Wir hätten ein paar Fragen an Sie.“

      Er sah uns erstaunt an.

      „Mit illegalem Anabolika-Handel oder dergleichen haben wir hier nichts zu tun. Wir sind ein sauberer Laden“, erklärte er.

      „Keine Sorge. Es geht nicht um Sie, sondern um einen Ihrer Kunden.“

      Ich griff in die Innentasche meiner Jacke und legte ihm ein Phantombild des Killers mit der LAKERS-Mütze vor.

      „Kennen Sie diesen Mann oder zumindest jemand auf den diese Beschreibung passt?“

      Er

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