Strand Krimi Paket: Auch Mörder unter den Freunden - Thriller Sommer 2020. A. F. Morland

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Strand Krimi Paket: Auch Mörder unter den Freunden - Thriller Sommer 2020 - A. F. Morland

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Gutierrez ist extrem misstrauisch geworden. Schließlich war der Vorfall, dessen Zeuge sie geworden sind, nicht der einzige Versuch, ihn umzubringen. Das ist vielleicht sogar erklärlich. Bei aller Wertschätzung für ihn, muss man doch sagen, dass er ein Geschäftsmann ist, der mit harten Bandagen um den Erfolg kämpft.“

      „Zu harten Bandagen?“

      „Manche sehen das vielleicht so, ja.“

      „Nun kommen Sie schon! Wie können wir ihn erreichen?“

      „Per Email an eine russische Internetadresse. Das ist die einzige Möglichkeit. Er traut nicht einmal mir.“

      „Dann schicken wir ihm von Ihrem Rechner hier eine Botschaft“, schlug ich vor.

      Hueldez zuckte die Achseln.

      „Warum nicht?“

      „Mein Handy schrillte.

      Es war Mister McKee, der uns über die neuen Erkenntnisse unseres Kollegen Nat Norton in Kenntnis setzen wollte. „Wenn Sie im Buena Vista fertig sind, suchen Sie bitte Jack Ehrlich auf. Clive und Orry übernehmen Brian Savage, den dritten ehemaligen Teilhaber von Watson & Partners.“

      „In Ordnung, Sir“, bestätigte ich. „Wir sind schon so gut wie unterwegs. Ich werde gleich Clive und Orry informieren.“

      „Brauchen Sie nicht, Jesse, das übernehme ich.“

      „Okay.“

      „Nach Nats Ermittlungsergebnissen bin ich überzeugt davon, dass diese drei ehrenwerten Anwälte eine Schlüsselrolle in diesem Fall spielen. Sie dürfen uns auf keinen Fall durch die Lappen gehen.“

      „Gibt es denn Anzeichen dafür?“

      „Jeffrey Watson hat einen Flug auf die Cayman-Islands gebucht, wie unsere Fahndungsabteilung gerade herausgefunden hat. Für heute!“

      „Dann hoffe ich, dass ein paar Kollegen dort schon am JFK-Airport auf ihn warten, um ihn gegebenenfalls in Empfang zu nehmen!“

      „Worauf er sich verlassen kann, Jesse!“

      21

      Wir befanden uns gerade auf dem Bruckner Expressway, als Milos Handy schrillte. Über die Freisprechanlage konnten wir beide mithören.

      Unser Kollege Jay Kronburg war am Apparat.

      „Wir befinden uns gerade in der überaus weiträumigen Wohnung von Mister Watson", berichtete Jay. „Ihr beide wart doch schon mal dort, oder?"

      „Stimmt', bestätigte ich.

      „Das sieht für mich aus, als wäre Watson verschwunden. Auf seinem Schreibtisch liegt eine schriftliche Bestätigung für einen Flug in die Karibik."

      „Habt ihr schon mit den Kollegen, die zum JFK-Airport beordert wurden, Kontakt aufgenommen, ob er dort aufgetaucht ist?"

      „Haben wir. Aber bislang gibt es auch dort keine Spur von ihm. Wir werden ihn in die Fahndung geben. Ich wollte nur, dass ihr Bescheid wisst. Es könnte nämlich sein, dass ihr vergeblich in die Bronx fahrt."

      „Danke, Jay", sagte Milo.

      Jay unterbrach die Verbindung.

      Wir setzten unseren Weg Richtung Norden fort.

      Dorthin, wo die Bronx ihr bürgerliches Gesicht zeigte und sich in Vierteln wie Riverdale in den letzten Jahren zu einer schmucken Wohngegend entwickelt hatte - ganz im Gegensatz zum schlechten, vor allem durch den Süden geprägten Image, das die Bronx insgesamt immer noch hatte.

      Jack Ehrlichs Adresse lag an einer Allee. Es handelte sich um einen großzügig angelegten Bungalow mit einem weitläufigen Garten. Hier in Riverdale waren die Grundstückspreise zwar nicht ganz so horrend wie in Midtown Manhattan, aber auf Grund der relativ nahen Lage zum Stadtzentrum des Big Apple immer noch hoch genug, um die durchschnittlichen Grundstücksgrößen eher im unteren Durchschnitt zu halten.

      Für Jack Ehrlich schien das nicht zuzutreffen.

      Sein Grundstück war das mit Abstand größte in der gesamten Straße.

      Auf den ersten Blick war sichtbar, dass hier jemand wohnte, dem es wirtschaftlich hervorragend ging.

      Ob das auch für die private Ebene zutraf war uns nicht bekannt, das Haus in Riverdale bewohnte er unseren Informationen nach jedenfalls allein. Seine Frau hatte sich vor zwei Jahren von ihm scheiden lassen und war an die Westküste gezogen.

      Ich parkte den Sportwagen am Straßenrand.

      Wir stiegen aus.

      Das Grundstück wurde durch eine kniehohe Mauer abgegrenzt. Wir durchschritten das Tor zur Einfahrt. Ein Mercedes stand dort. Auf dem Rücksitz lag eine Reisetasche.

      „Sieht so aus, als wollte sich Mister Ehrlich tatsächlich davonmachen.“

      Ich klingelte.

      Eine männliche Stimme meldete sich.

      „Wer ist da?"

      „Jesse Trevellian, FBI. Mein Kollege und ich würden Ihnen gerne noch ein paar Fragen im Zusammenhang mit der Ermordung Ihres ehemaligen Mandanten Ray Gazzaro stellen."

      „Ich dachte, es wäre alles geklärt!", wehrte Jack Ehrlich ab.

      „Es sind noch ein paar Fragen aufgetaucht, die einer Klärung bedürfen.“

      Ehrlich öffnete die Tür.

      Wir zeigten ihm unsere Ausweise.

      Er wurde blass.

      Auf einer Kommode im Flur lag ein Flugticket.

      „Sie wollten verreisen, Mister Ehrlich?", fragte ich und nahm das Ticket an mich.

      In vier Stunden ging sein Flieger zu den Cayman Islands.

      „Ein geschäftlicher Termin", behauptete er.

      Wir gingen zusammen ins Wohnzimmer. Ein kleiner Koffer stand dort. Darüber hatte er eine Lederjacke gelegt. Außerdem ein Bild, auf dem ein etwa neunjähriges Mädchen zu sehen war. Wir wussten, dass er eine Tochter hatte, die bei seiner Frau in Kalifornien lebte.

      Es sieht tatsächlich so aus, als wollte er seine Zelte hier für länger abbrechen!, ging es mir durch den Kopf.

      „Mister Ehrlich, es geht um Ihren Anteil an einer Firma, die sich International Finance & Management Consulting nennt und ihren angeblichen Firmensitz auf den Cayman Islands hat, einem beliebten Steuerparadies, wo man nicht so genau hinschaut, ob eine Firma wirklich existiert oder nur aus einem Briefkasten besteht."

      „Ich wusste nicht, dass das FBI sich auch um Steuerangelegenheiten kümmert!"

      „Nur

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