Strand Krimi Paket: Auch Mörder unter den Freunden - Thriller Sommer 2020. A. F. Morland

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Strand Krimi Paket: Auch Mörder unter den Freunden - Thriller Sommer 2020 - A. F. Morland страница 25

Strand Krimi Paket: Auch Mörder unter den Freunden - Thriller Sommer 2020 - A. F. Morland

Скачать книгу

      „Tambino und Hueldez müssen unbedingt glauben, dass alles nach Plan geht“, sagte Mister McKee.

      „Das heißt, wir können Hueldez erst festnehmen, wenn Greg Tambino uns Ort und Zeit der großen Kokain-Lieferung nennt!“. schloss ich.

      „So ist es!“, bestätigte Mister McKee. „Und wie man die Sache auch dreht und wendet: Hueldez ist ein kleiner Fisch, aber Benny Duarte ein großer Hai.“

      „Und vergessen wir nicht, dass Hueldez gegenwärtig unsere einzige Verbindung zu Gutierrez ist“, gab ich zu bedenken. „Gutierrez ahnt wahrscheinlich nichts davon, dass sein Strohmann ihn umbringen lassen wollte.“

      „Sind Sie sich da sicher, Jesse?“, fragte Mister McKee. „Nicht, dass wir auch Gutierrez unterschätzen.“

      „Das hoffe ich nicht!“

      „Gab es auf Ihre Email bisher eine Reaktion?“, fragte Mister McKee.

      Ich schüttelte den Kopf. „Gutierrez hat sich bei mir nicht gemeldet. Ich habe fast das Gefühl, der wartet in aller Ruhe ab, bis sich die Lage wieder beruhigt hat…“

      „…um dann seine Geschäfte in gewohnter Weise fortzusetzen“, vollendete Orry.

      Ich schüttelte den Kopf. „In gewohnter Weise wohl kaum. Im Gegensatz zu Hueldez und Tambino kann er ja nicht damit rechnen, dass wir ihn schon bald von Duarte befreit haben werden!“

      „Wahrscheinlich hat er dafür seine eigenen Vorkehrungen getroffen“, vermutete ich.

      „Wovon sprichst du?“, fragte Milo. „Von diesem Killer mit der LAKERS-Mütze und dem Hang zu intensivem Klettertraining?“

      „Ja. Wenn Gutierrez diesen Mann geschickt hat, kann man das nur so interpretieren, dass der Wäscher der Reihe nach seine eigene Leute umbringen ließ“, schloss ich. „Erst seinen Bluthund Azzaro, dann zwei seiner Anwälte.“

      „Richtig, Jesse.“

      „Aber warum?“

      „Vielleicht wurden diese Anwälte zu gierig“, vermutete Clive. „Schließlich waren sie doch in Gutierrez’ Geldwäsche-Geschäfte verwickelt und scheinen sehr plötzlich viel Geld eingesackt zu haben.“

      „Und Azzaro? Wie passt der da hinein?“ Ich schüttelte den Kopf. „Außerdem sind Gutierrez und die Teilhaber von Watson & Partners doch wechselseitig voneinander abhängig gewesen. Schließlich wäre Gutierrez ohne Watsons Kontakte zu den Cayman-Islands und dessen betriebswirtschaftliches Geschick niemals so erfolgreich geworden. Kaum vorstellbar, dass jemand eine solche lukrative Zusammenarbeit aufgibt, es sei denn, er wird dazu gezwungen…“

      „Auf jeden Fall müssen wir diesen Killer stoppen, bevor er seine Liste komplett hat“, meinte Milo.

      „Jedenfalls hat er sich in New York seine Füße definitiv nicht amputieren lassen!“, erklärte Max Carter aus unserer Fahndungsabteilung. Der Innendienstler zuckte die Achseln. „Sämtliche Spuren scheinen bei diesem Kerl ins Leere zu laufen. Er ist zwar regelmäßig einmal die Woche unter falschem Namen ins Extreme Fun zum trainieren gegangen, hat aber immer bar bezahlt…“

      „Wann verliert man seine Zehen?“, fragte ich.

      „Durch Krebs“, meinte Mister McKee.

      „Oder durch Kälte“, ergänzte Orry.

      „Was, wenn der Mann an einer Extremtour teilgenommen hat?“, fragte ich. „Zum Beispiel in den Himalaja.“

      Mister McKee nickte. „Die Touristen werden heute schon fast massenweise auf den Mount Everest befördert. Aber wenn etwas schief geht und das Wetter schnell wechselt, dann können da schon mal...“ Er brach ab, fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. „Wie hieß noch mal dieser Kerl, der alle Achttausender bestiegen hat? Ein Europäer glaube ich…“

      „Reinhold Messner“, sagte Orry. „Stimmt, der hat auch einige Zehen bei seinen Touren verloren.“

      „Wäre das nicht einen Versuch wert?“, meine ich. „Alle Extremkletterer, die in die Anden oder den Himalaja unterwegs waren, müssen einen Reisepass beantragt haben. Falls die Identität eines Toten benutzt wurde, müsste das durch einen Abgleich mit dem Sterberegister herauszufinden sein. Außerdem muss es zu der Zeit, da der Betreffende auf Tour war, irgendwelche Schwierigkeiten gegeben haben, die dazu führten, dass einem der Expeditionsteilnehmer die Zehen einfroren. Die Zahl der Kletterer, die das Niveau haben, in diesen Gebieten zu klettern, dürfte trotz aller Zuwachsraten noch immer klein genug sein, dass es zumindest eine Agentur-Meldung darüber gibt!“

      Carter zuckte die Achseln. „Ein ungewöhnliches Raster. Aber ich kann es ja mal versuchen.“

      „Tun Sie das, Max“, bestätigte Mister McKee.

      „Wenn wir allerdings Pech haben, hat unser Freund seine Zehen bei einer Tour in den Rocky Mountains eingebüßt und brauchte dazu keinen Reisepass.“

      „Eine zweite Spur könnten die Schuhe sein“, meinte Clive. „Die Einlagen, die ihm ein normales Klettern erlaubten, müssen bei einem Orthopäden angepasst worden sein…“

      „Im Idealfall kreuzen sich beide Spuren irgendwo“, meinte Mister McKee.

      26

      Die Wohnungsdurchsuchungen der ermordeten Anwälte Watson und Ehrlich brachten kaum etwas Neues. Die Untersuchung ihrer Kontobewegungen durch unseren Kollegen Nat Norton hingegen schon. Es schien so, als hätten die Anwälte der Kanzlei Watson & Partners größere Beträge bekommen, die gut getarnt über Scheinfirmen geflossen waren, ursprünglich aber von keinem geringeren als Benny Duarte stammten.

      „Fragt sich nur, was Duarte dafür als Gegenleistung wollte!“, kommentierte Milo diese Entwicklung.

      „Anwaltshonorare waren es jedenfalls nicht“, meinte ich.

      Die Vermutung lag nahe, dass diese Zahlungen Teil von Benny Duartes Plan gewesen waren, Gutierrez’ Geschäfte in sein eigenes Imperium einzugliedern…

      Am Nachmittag meldete sich Brian Savage, der dritte Ex-Teilhaber von Watson & Partners, aus einem Hotel in Brooklyn. Es hieß Paradise Palace und gehörte zu den besseren Adressen in der Stadt.

      Es war Mister McKee persönlich der den Anruf entgegennahm.

      Savage stammelte wirr durcheinander. Er fühlte sich offenbar bedroht.

      „Es ist sofort jemand bei Ihnen“, versuchte Mister McKee, ihn zu beruhigen.

      Mit Rotlicht auf dem Dach wurden Clive, Zerry, Milo und ich auf den Weg geschickt. Mister Savage schien vor irgendjemandem eine viel größere Angst zu haben als vor uns, obwohl er eine Verhaftung riskierte, wenn er die Polizei rief.

      Wir erreichen den Paridise Palace, der etwas südlich der Rookly Heights lag und trafen Savage unversehrt auf seinem Zimmer an.

      „Ich bin bereit, mit Ihnen in jeder Weise zu kooperieren“, erklärte er. „Nur schaffen sie mir diesen Gutierrez vom

Скачать книгу