Serienkiller und Mord-Schakale: 10 Krimis. A. F. Morland

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Serienkiller und Mord-Schakale: 10 Krimis - A. F. Morland страница 18

Serienkiller und Mord-Schakale: 10 Krimis - A. F. Morland

Скачать книгу

      "Sie werden mir verzeihen, wenn ich das mit der Schweigepflicht sehr ernst nehme", erklärte er etwas kleinlaut, als Milo ihm eine Verfügung unter die Nase hielt, die ihn dazu zwang, uns Auskunft zu geben.

      "Ich weiß nur eins", sagte Milo. "Da draußen läuft ein Killer frei herum - und es sieht danach aus, dass auch 25 Jahre Riker's Island ihn keineswegs gebessert haben."

      "Mister Harker ist todkrank. Der Krankheitsverlauf lässt sich in seinen Symptomen etwas abmildern, mehr kann man nicht für ihn tun."

      "Wäre er in der Lage, einen kleinen Spurt hinzulegen?"

      "Wenn er nicht zu lange dauert, ja. Dann bekäme er Atemprobleme. Seiner Kondition sind daher Grenzen gesetzt, aber seine Muskulatur ist für einen Mann seines Alters ungewöhnlich gut trainiert." Er zuckte die Achseln. "Aber es wäre nun wirklich nicht das erste Mal, dass sich Häftlinge in Ermanglung anderer Möglichkeiten über Jahre hinweg hauptsächlich im Kraftraum aufhalten."

      "Beeinträchtigt ihn seine Krankheit sonst noch irgendwie?"

      "Nicht, sofern er regelmäßig seine Portion Morphium bekommt... Wenn er das nicht hat, leidet er unter höllischen Schmerzen..."

      "Wann hätte er die nächste Dosis gebraucht?", fragte ich.

      "Zwölf Stunden nach seiner Flucht. Also, entweder, er hat sich irgendwo Morphium besorgt, oder er liegt halb wahnsinnig vor Schmerzen herum und kann sich kaum noch rühren..."

      "Für einen Mann mit Harkers Verbindungen dürfte es keine Schwierigkeit bedeuten, an Morphium zu kommen", war Milo überzeugt. "So wie er ja offensichtlich auch an Sprengstoff herangekommen ist."

      "Vorausgesetzt, er ist der Mann, den wir suchen."

      "Zumindest können wir ihn nicht von der Liste streichen."

      "Leider wahr."

      Wir verabschiedeten uns von Dr. Mariner.

      Dann fuhren wir nach Riker's Island, um uns eine Liste der Besucher geben zu lassen, die Harker während seiner 25jährigen Haft empfangen hatte. Wenn Harker unser Mann war, dann war er wahrscheinlich auf Komplizen außerhalb der Gefängnismauern angewiesen gewesen. Und die standen vielleicht auf dieser Liste.

      Außerdem wollten wir mit Mitgefangenen sprechen, die Kontakt zu Harker gehabt hatten.

      So saßen wir unter anderem Aaron Gaskell gegenüber, einem Schwarzen, der fünf Jahre lang Harkers Zellennachbar gewesen war.

      "Er war voller Hass", berichtete Gaskell. "Auf einen gewissen Jonathan McKee. War wohl der G-man, der ihn in grauer Vorzeit eingebuchtet hat. Mein Gott, nach all der Zeit... Aber für ihn war es, als ob es erst gestern gewesen wäre. Er hasste diesen Mann."

      "Hatte er irgendwelche konkreten Pläne?", fragte ich.

      "Rachepläne?"

      "Ja."

      "Was erwarten Sie von einem Mann, der keinerlei Aussicht hat, jemals aus diesem Loch herauszukommen? Soll er Pläne machen?"

      "In der Zeit kurz vor Harkers Flucht ist Mister McKee mit Drohbriefen und Anrufen terrorisiert worden, kaum ist Harker draußen, explodiert Mister McKees Wagen an der Federal Plaza..."

      Gaskell nickte.

      "Ja, hört sich ganz nach Allans geheimsten Träumen an."

      "Er hat 'The New Yorker' gelesen..."

      "Muss ein verhinderter Intellektueller an ihm verloren gegangen sein. Ja, das hat er."

      "Haben Sie je bemerkt, dass er die Seiten zerschnitten hat?"

      "Nein."

      "Sind Sie sich sicher?"

      "Er war immer sehr eigen mit seinem Zeug - und ich habe das respektiert."

      "Verstehe."

      "Aber wenn er es gewollt hätte, wäre es für ihn keine Schwierigkeit gewesen, Briefe hinauszuschmuggeln."

      "Wie kommen Sie darauf?"

      "Ich weiß nur, dass er immer genug Geld hatte, um sich alles leisten zu können. Ich weiß nicht, woher das kam. Man munkelt, das sehr mächtige Leute ihn bezahlten. Wahrscheinlich, weil sie ihm was schuldig waren und ihn nicht einfach umbringen lassen konnten."

      "Wieso nicht?"

      "Weil der, der es mit Allan Harker aufnehmen kann, erstmal geboren werden muss."

      "Was meinen Sie damit?"

      "Ich hab' gesehen, wie er Kerle, die halb so alt wie er und wesentlich kräftiger waren, halbtot geschlagen hat. Ein alter Mann, so sieht er aus... Aber das täuscht..."

      Ich zeigte Gaskell die Liste mit den Besuchern.

      Über Jahre hinweg gab es immer nur zwei Namen.

      Der eine war Anthony Simone. Ein Anwalt, der mir ein Begriff war. Er tauchte regelmäßig als Verteidiger von Angehörigen der Parese-Familie auf, wenn diese in rechtliche Schwierigkeiten gerieten.

      Mit dem zweiten Namen konnte ich nichts anfangen.

      Alexandra Berringer.

      "Wissen Sie, wer das ist?"

      "Wer dieser Simone ist, weiß ich nicht. Aber von Alexandra Berringer hat er ab und zu gesprochen... Das ist seine Tochter."

      "Allan Harker hat eine Tochter?", fragte Milo überrascht.

      Gaskell zuckte mit den Achseln. "Hat Allan mal erwähnt, ja... Aber mehr weiß ich dazu auch nicht."

      14

      Agent Orry Medina betrat Jack Cerezo's Boxing Center in der Brome Street.

      Kaum einer der Männer bemerkte ihn. Deren Blicke waren auf den Sparring gerichtet, wo gerade zwei schwitzende Riesen aufeinander eindroschen.

      Orry sah sich den Fight eine Weile an.

      Es war kein hochklassiger Kampf, dafür wurde er aber verbissen geführt. Die beiden Boxer ächzten.

      "Der Narbige hat 'ne große Zukunft", meinte einer der Zuschauer. "Wenn er noch ein bisschen an seiner Technik feilt, lohnt es sich vielleicht sogar, Geld auf ihn zu setzen..."

      "Ich dachte, der läuft als Verlierer..."

      "Da bist du falsch informiert."

      "Ich warte lieber, bis er wirklich 'nen großen Namen hat..."

      "Aber dann gibt's keine guten Quoten mehr!"

      "Man kann nicht alles haben!"

      In diesem Moment traf der Narbige seinen Gegner mit einer Geraden. Sein Gegner taumelte.

Скачать книгу