Serienkiller und Mord-Schakale: 10 Krimis. A. F. Morland

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Serienkiller und Mord-Schakale: 10 Krimis - A. F. Morland

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jetzt wohl eine Kugel im Kopf."

      Der Chef trat etwas näher an das Loch in der Wand heran.

      Vom Fenster war nichts geblieben.

      "Seltsam", murmelte er dann.

      "Worüber denken Sie nach, Sir?", fragte ich.

      "Der Killer hat eine deutliche Spur hinterlassen. Einen Handabdruck... Ich konnte ihn gerade noch sehen und wunderte mich über den Dilettantismus des Täters, da explodierte alles. Es wirkte beinahe so, als ob..." Mister McKee machte eine kurze Pause. Auf seiner Stirn erschienen tiefe Furchen.

      "...als ob er mit mir spielen wollte!"

      "Ein grausames Spiel."

      "Ja, wie eine Katze, die noch wartet, ehe sie ihre Beute endgültig tötet..."

      "Sir, bei allem Respekt..."

      Mister McKee hob die Augenbrauen und sah mich an.

      "Ja?"

      "Sie sollten diesem Fall jetzt endlich Priorität einräumen!"

      Unser Chef nickte düster.

      "Vielleicht haben Sie recht, Jesse..."

      3

      Das gesamte Gebäude wurde von Beamten der City Police und eintreffenden FBI-Agenten durchsucht. Die Kollegen der Scientific Research Division, des zentralen Erkennungsdienstes aller New Yorker Polizeiabteilungen, machten sich daran, nach jeder noch so kleinen Spur zu suchen.

      Der Täter war offenbar entkommen. Möglicherweise über eine der Feuerleitern. Kollegen der City Police stellten fest, dass eine der Wohnungstüren im vierten Stock aufgebrochen worden war. Vielleicht war das sein Fluchtweg gewesen.

      Wir befragten Dutzende von Personen aus der Nachbarschaft, um etwas mehr über den mysteriösen Schützen zu erfahren, der auf Mister McKee angelegt hatte.

      Mister McKee bestand darauf, am Tatort zu bleiben und bei den Ermittlungen dabei zu sein.

      Es war Mittag, als die SRD-Kollegen erste Ergebnisse mitteilen konnten. Danach war der Sprengstoff von außen an das Mauerwerk angebracht worden. Das war auch der Grund dafür, dass Mister McKee nicht durch die Wucht der Detonation zerfetzt worden war. Genauere Rückschlüsse, etwa Herkunft und Beschaffenheit des Sprengstoffs, waren erst nach zusätzlichen Laboruntersuchungen möglich.

      Milo und ich begleiteten Mister McKee schließlich zu seiner Wohnung, die nur ein paar Straßen weiter gelegen war.

      Die Kleidung unseres Chefs hatte bei dem Anschlag ziemlich gelitten. Sie war vollkommen verstaubt und so wollte Mister McKee nicht in seinem Büro im FBI Field Office an der Federal Plaza erscheinen.

      Milo fuhr mit dem Sportwagen, während ich in Mister McKees Wagen mitfuhr, einem Chrysler aus unserer Fahrbereitschaft.

      Eins stand fest, wir konnten Mister McKee jetzt auf keinen Fall aus den Augen lassen. Der Täter, der ihn beinahe umgebracht hatte, würde es vermutlich wieder versuchen. Seit einiger Zeit schon wurde unser Chef terrorisiert. Zunächst waren es nur zusammengeklebte Hass- und Drohbriefe gewesen, als deren Urheber von uns zunächst ein Computerfreak verdächtigt worden war, gegen den wir im Zusammenhang mit einem Fall von illegalem Organhandel und einer Mordserie an Obdachlosen ermittelt hatten. Aber diese Spur erwies sich rasch als Sackgasse. Der Computerfreak hatte es geschafft in die EDV des FBI einzudringen. Daher war er auch über alle Ermittlungsdetails informiert gewesen. Ein Trittbrettfahrer, dem es Freude gemacht hatte, im Schatten eines anderen Angst und Schrecken zu verbreiten. Nach seiner Festnahme hatte der Terror keineswegs aufgehört.

      Ganz im Gegenteil.

      Der oder die Unbekannten hatten den Druck auf ihr Opfer erhöht.

      Auf die Briefe folgten Anrufe.

      Die Stimme war stets so verzerrt gewesen, dass damit der Täter nicht zu identifizieren gewesen wäre.

      Dann war Mister McKees Wagen auf dem Parkplatz vor unserem Dienstgebäude an der Federal Plaza explodiert, nachdem dies Augenblicke zuvor durch einen Anruf angekündigt worden war.

      Und jetzt dieses Attentat, dem Mister McKee nur um Haaresbreite entgangen war.

      "Der Attentäter muss Sie sehr hassen", sagte ich an Mister McKee gewandt, während wir vor einer roten Ampel warteten. Ich saß am Steuer des Chryslers. Mister McKee saß mit nachdenklichem Gesicht auf dem Beifahrersitz. Er nahm die Situation mit erstaunlicher Gelassenheit hin. Aber diese Ruhe - ja, manchmal sogar Kaltblütigkeit - gehörte zu seinem Charakter.

      Wie viel davon Maske war, konnte man bei unserem Chef niemals so ganz durchschauen.

      "Die meisten, die mich derart hassen könnten, sind nicht mehr in Freiheit", meinte Mister McKee dann.

      Mister McKees Apartment lag in einem Block in Upper Manhattan.

      Milo, der mit dem Sportwagen vorausgefahren war, parkte am Straßenrand und stieg aus. Er blickte sich um. Dann winkte er uns kurz zu. Ich lenkte den Chrysler jetzt ebenfalls an den Straßenrand und hielt hinter dem Sportwagen.

      "Sie sollten nicht mehr ohne Kevlar-Weste aus dem Haus gehen", meinte ich. "Wer weiß, wo dieser Wahnsinnige beim nächsten Mal auf Sie lauert! Außerdem sollten Sie überlegen, ob Sie nicht in nächster Zeit woanders übernachten."

      "Übertreiben Sie nicht, Jesse!", mahnte mich unser Chef. "Ich habe vor, meinen Dienst ganz normal fortzusetzen, ohne Abstriche. So einfach lasse ich mich nicht in die Knie zwingen."

      Ein paar Minuten später standen wir vor Mister McKees Wohnungstür.

      Der FBI-Chef öffnete.

      Wir traten ein, ich zog dabei die SIG aus dem Gürtelholster. Schließlich konnte man nicht wissen, ob der Unbekannte nicht vielleicht hier auf sein Opfer wartete...

      Mister McKee lächelte nachsichtig, als ich die Waffe schließlich wegsteckte.

      "Ich bin froh, dass ich nicht in einer Position bin, in der ich ständig irgendwelchen Personenschutz um mich habe... Das würde mir ganz schön auf die Nerven gehen."

      "Kann ich verstehen", meinte ich.

      "Ich ziehe mir eben 'was anderes an. Sie können sich in der Zwischenzeit einen Drink machen, wenn Sie wollen. Ist alles da..."

      Mister McKee verschwand im Schlafzimmer.

      Nach einem Drink war mir nicht. Und Milo ging es ähnlich.

      Ich dachte nach. Irgendwie musste es doch möglich sein, dem Unbekannten auf die Spur zu kommen.

      "Der Kerl hat seinen Terror immer weiter getrieben", meinte Milo.

      "Kerl?", fragte ich. "Wer sagt dir, dass es ein Kerl ist?"

      Milo verzog das Gesicht.

      " Der Täter", ahmte er den kühl-sachlichen Tonfall nach, in dem unsere Presseabteilung

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