Bärner Mundart us Kanada. Ursula Thierwächter

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Bärner Mundart us Kanada - Ursula Thierwächter

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so wichtig isch.

      Ou Dankbarkeit isch für mi es wichtigs Thema. Dankbar sy für aues was eim gää wird. Z‘friede sy mit däm, wo me het und nid gäng jammere was eim fählt. Äs git ke Tag, won i nid Danke säge für aues das, won i hie i mym jetzige Läbe, darf gniesse.

      So isch es doch mys Schicksal, dass i schlussamänt, uf mängem Umwäg, hie uf mym Bärg z’Kanada glandet bi?

       I dr Schueu

      I bi gäng es chlyses, brings Meitschi gsi, und viu chrank. Trotzdäm hani i dr Schueu guet nachemöge und i ha gärn glehrt. Es isch gloub dr einzig Ort gsi, won i chlei Anerchennig übercho ha.

      I dr vierte Klass, hätti gärn d‘Prüefig für i d’Sekundarschueu gmacht. Myner Pflegeltere hei nid viu drvo ghalte, obschon dr Lehrer gmeint het, i hätti e gueti Chance die Prüefig z’bestaa. Aber äbe, gäng ume bin i wieder chrank worde und so het me beschlosse, dass es für mi besser sigi, i dr Primarschueu z’blybe. Für nes Meitschi, sigi die Sek ja so oder so nid so wichtig. Me het mi mit em Spruch tröschtet: „Lieber e gueti Primarschüelerin z‘si, als gäng müesse weible, dass me nache chunnt.“

      So han i mi drygschickt, wie i so mängs angers ou. We me gäng ume wieder gseit überchunnt, wie dankbar das me chönni si äs Deheime zha und dass eim öpper luegi…wie nes eim de süsch chönnti ergaa, de wird me stiu.

      Myner Lieblingsfächer si Zeichne, Schrybe, Läse, Turne und Naturkunde gsi. Eigentlich hani fasch aues gärn gmacht, usser äbe s‘Rächne, das isch nid so my Sterchi gsi. Ou d‘Datum vo dene schynbar wichtige Schlachte vo üsne Eidgenosse, hei mi nid würklich intressiert und mit dr Geografie, hanis o grad nid so gha. Einisch, wo mir hei müesse verschiedeni Städt ufschrybe, hani Tuhn gschribe, statt richtig Thun. Der Lehrer het mir s’korrigierte Blatt zrügg gää, won är mit eme rote Filzer usem Tuhn, es Huhn gmacht het gha. Är, het das villicht luschtig gfunde, aber für mi, wo sälte bym Schrybe Fähler gmacht het, isch das so ä Blamage gsi und es het mi schuurig möge. Vo denn a, hani Thun aber nie meh fautsch gschribe. ☺

      Wenn mir i dr Klass Läse uf em Stundeplan gha hei, hani mi regelmässig glängwylet. Das Läsibuech han i drum scho nach es paarne Tag düregläse gha und ha drum all die Gschichte scho kennt. Vorläse hei ja meischtens die müesse, wos äbe nid so guet hei chönne und es isch enorm müehsam gsi, wenn der Konrad statt Studenten, x-Mal Stuud Enten wiederholt het.

      Ou i dr Handarbeitsschueu hani normalerwys kener Problem gha. I ha haut ou Deheime müesse lisme und Socke flicke. Aber i ma mi guet bsinne, öppe i dr füfte Klass, hei mir äs wysses, halblinigs, ärmuloses Blusli gnääjt, es isch meh ä Sack gsi. Am Schluss hei mir müesse ume Halsusschnitt mit farbigem Garn, es Bördli drahääggle. Obschon i gärn Blau gha ha, het mir das ghäägglete Züüg überhoupt nid gfaue und drum han i mi schwäär taa, mit dere Arbeit. D’Frou Kohler, üsi damalegi Handarbeitslehrerin, het de irgend einisch gnue gha vo mir und mym muggigä Gfräss, (so het sie’s mir gseit) und het mi eifach mit mym Blusli Hei gschickt. I söus Deheime fertig mache, het sie gseit und my Muetter chönn de luege, göbs guet usechunnt.

      Es isch Summer gsi und i ha bym Hääggle schwitzegi Händ gha. Won i mit däm Bördli bi fertig gsi, het mys wysse Blusli ziemlich ramponiert und schmudlig uusgseh.

      I gloube, dä Kampf mit däm guete Stück, het sogar my Muetter duuret. Sie het mir versproche, dass mir s’Blusli am Schluss tüjie wäsche und de chämtis de scho guet.

      Am Ändi vo jedem Schueujahr, het es im Schueuhuus e Usschtellig gää vo denä Sache, wo mir Meitschi i dr Handschge gmacht hei gha. A jedes Uschtelligsschtück isch es chlyses Schiudli mit em Name vo dr Schüelerin und dr Klass cho.

      Die, wo während em Jahr mit ihrne Arbeite schnäuer si fertig gsi, hei no dörfe ä Zwüschenarbeit mache und uf die, isch me de bsunders stolz gsi. Meischtens han i ou eini oder sogar zwo vo dene Zwüschenarbeite chönne la usschteue. Aber das Jahr i dr füfte, han i a dr Usschtellig nid so brilliert. Wo mir nämlich Deheime mys Blusli gwäsche gha hei, het das blaue Garn am Usschnitt gfärbt und mys Blusli isch nümme wyss, sonder irgend öppis wie hällblau gsi…aber äbe nid glychmässig.

      Eigentlich wäris Wurscht gsi, i ha dä Sack nie treit, es wäri mir gloub o gar nid gange. Die Arbeit isch würklich nume en Alibiüebig gsi.

      Aber im Gägesatz zum Singe, han ig dr Handarbeit gäng es sächsi übercho. Gsunge han i zwar o viu, aber halt nid so schön, drum het es nie für nes sächsi glängt. Das het mi aber nid plaget. Ou hüt singeni viu. Immer denn, wenn i mit myne Hünd uf em Bärg ungerwägs bi, aber das isch de meh, um d’Bäre z‘verschüüche!

      Mir hei es paar Mitschüelerinne gha mit Ängelsschtimme. D’Susi zum Byschpiel, sie het so gloggeklar chönne singe, i bi aube ganz hi und wägg gsi.

      Oder d’Annelis, sie het Chinderläämig gha und a ihrem Bei e Schine müesse träge. Als ob das nid scho schlimm gnue wäri gsi, si mir Chind nid würklich nätt zu ihre gsi.

      Später, hani öppe a d’Annelis dänkt, und wie sie die gemeine Sprüch vo ihrne Mitschüeler het chönne wägstecke. I ha se nie meh gseh, sie isch o nie a ne Klassezämekunft cho - wär chas ihre verdänke?

      Aber e Stimm het das Meitschi gha, i hätti ihre stundelang chönne zuelose.

      Einisch, het sie vor dr ganze Klass s’Munotglöggli vorgsunge. Äs het mi düecht, so chönni nume än Ängel singe. Das isch de äbe dr grächt Uusglych gsi, die Einte hei besser chönne rächne, ig ha chönne schrybe und die Angere hei e wunderschöni Stimm mitübercho.

       E Lehrplätz

      Als Schueuchind han i nie Gäld im Sack gha, wohär ou und für was?

      I heigi aues won i bruuchi und gänggälet wärdi nid. Die andere Chind hei aber ou nid viu meh gha als i, usser die, wo äbe in es Plätzli si go schaffe oder die, Fläsche zrügg bracht hei. Schaffe han i Deheime müesse und Fläsche zum Zrüggbringe, hettes bi üs kener gää. Aber dr Gluscht nach dene süesse Sache, hani halt ou gha und bsungersch dä Sack mit de Füfermöcke, wo bi der Frou Trösch, im Lädeli uf em Ladetisch gschtande isch, die hei mi gäng grüseli gluschtet.

      Einisch, won i alleini bi i däm chlyne Lade gschtande und uf d’Frou Trösch gwartet ha, han ig i dä Sack glängt und mir e violette Füfermocke use gno. Hurtig hani ne i Schöibesack taa und bevor i mit myre War bi Hei gmarschiert, han i dä Füfermocke uspackt und ynegschoppet. So, me cha sich öppe usrächne, was de passiert isch. My Heiwäg isch nume es paar hundert Meter gsi und i hätti chönne i nes paarne Minute Deheime si. Dä Mocke i myre Backe, het und het nid wöue chlyner wärde. Churz bevor i de is Huus bi, han i ne usem Muul gno und wieder is Papier ygliiret.

      My Muetter het mi aber äuä derby beobachtet gha. Sie het zu mer gseit:„Tue s’Muul uf und zeig mer d‘Zunge.“ Vo däm violette Mocke, isch myni Zunge ganz schwarz gsi und s’Ändi vo dere Gschicht isch churz. I ha sofort zu der Frou Trösch zrügg müesse go säge, dass i ä Füfermocke gschtohle heigi und dass es mir leid tüeji. Potz han i mi gschämt. Bis töif i Boden abe, hätti mi am liebschte verschloffe. Aber die Straf isch würksam gsi, gschtohle hani nach däm Vorfall nie meh.

      Myner Pflegeltere hei mir de nach däm Vorfall no öppis gseit, wo mir rächt ygfahre isch. „Du wotsch doch nid glych wärde wie dy Vater und dy Muetter, die Vagante.“ Das Wort Vagante, han ig nie meh vergässe, das het mi troffe.

       Aaschrübeler

      Wenn es

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