Auswahlband 11 Top-Krimis Herbst 2018 - Thriller Spannung auf 1378 Seiten. A. F. Morland

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Auswahlband 11 Top-Krimis Herbst 2018 - Thriller Spannung auf 1378 Seiten - A. F. Morland

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Ist diese Tresoranlage am Bühler Markt eigentlich das Modernste und Sicherste, was es zu kaufen gibt?“

      Er lachte, ehrlich erheitert: „Nein, aber unser Modell reicht aus.“

      „Und wer bestimmt, was ausreicht?“

      „Am Ende die Versicherung mit ihrer Prämienhöhe.“

      „Die auf keinen Fall die Boni der LHB-Oberen gefährden darf?“

      „Sie sagen es. So, und wenn Sie nichts dagegen habe, würde ich mich gerne wieder an meine Arbeit machten. Zu Hause wartet meine Freundin, ich hab’ versprochen, heute pünktlich zu sein und sie groß zum Essen auszuführen.“

      „Nix dagegen, wer wenig verdient, soll zumindest viel arbeiten. Vielen Dank für Ihre Unterrichtsstunde.“

      Natürlich gehörte Brunner jetzt zu den Hauptverdächtigen, überlegte Lene auf der Rückfahrt; die Kollegen vom Achten würden ihm schon auf die Pelle rücken. Keine schöne Situation für Alex Brunner. Feststellen, ob Brunner die beiden PIN-Zahlen verkauft, verloren oder verraten hatte, war nicht ihre Aufgabe. R – 11 sollte den Mord an Peko aufklären, und dass der reiche Schlosser etwas mit dem großen Klau neben Cori zu tun hatte, war ja nichts weiter als eine fantasievolle Theorie und kühne Vermutung.

      Lene zitierte noch vor dem Abendgebet Tine Dellbusch zu sich: „Bist du dir ganz sicher, dass die Summen auf Pekos Konto absolut sauber sind? Klassenlotterie und Lotto respektive Glücksspirale?“

      „Absolut. Chefin.“

      „Tu’ mir trotzdem einen Gefallen und prüfe es noch einmal nach!“

      „Geht in Ordnung, Chefin.“

      Beim Abendgebet wurde nur eine Neuigkeit bekannt. Eine frühere Nachbarin des Peter Korn behauptete, Pekos ehemalige Freundin heiße Anita Schuster und arbeite als Verkäuferin in einem Secondhandshop für Damenmode in der Silbergasse.

      Jule ging früher, nachdem Lene ihr berichtet hatte, Alex Brunner, das brünette Lockenwunder, wolle heute seine Freundin ganz groß ausführen. „Ich verspäte mich vielleicht morgen, je nachdem, wie lange die beiden mich auf den Beinen halten.“

      Siebtes Kapitel

      „Bist du verrückt?!“, schnauzte der Bärtige los. „Wer soll das denn kaufen. Der kann sich doch gleich ein Schild um den Hals hängen. Geklaut, bitte die Polizei rufen. Wie bist du denn auf die hirnrissige Idee gekommen, das Zeugs mitgehen zu lassen.“

      „Weil es da in einem Tresor herumstand, den ich geöffnet hatte. Ich wusste doch gar nicht, was in der Kiste war.“

      „Also nur aus Neugier mal so mitgenommen?“

      „Ja.“

      „Dann nimm die Kiste gleich wieder mit. Ich habe niemanden an der Hand, dem ich das anbieten kann und der die Nachfrage für sich behalten würde. Es ist schon viel zu gefährlich, sich nach einem Abnehmer für dieses Zeugs zu erkundigen.“

      „Willst du nicht mal einen Blick drauf werfen?“

      „Nein, hau’ ab damit!“ Der Kleine mit den vielen auffälligen Sommersprossen seufzte. Die Kiste war sperrig und schwer und er hatte niemanden, der ihm beim Tragen half.

      Jule Springer erkannte Alex Brunner sofort an dem wilden Lockengestrüpp auf dem Kopf, von dem Lene Schelm ihr erzählt hatte. Aber die aufgedonnerte Schöne mit dem tief ausgeschnittenen Kleid musste Brunners Freundin sein. Die beiden schienen im ersten Stock zu wohnen, denn dort waren alle Lichter erloschen, kurz bevor Brunner und die Superbusenfrau aus dem Haus kamen.

      Jule hatte noch mehrere Fotos von dem Paar machen können. Die Haustür mit einem Dietrich zu öffnen, war ein Kinderspiel, der Rest ihres Auftrages auch. Denn an einem Hausbriefkasten im Flur zur Treppe klebte an dem Kasten mit dem Schildchen A. Brunner ein heller Pappstreifen unter einem Stück durchsichtiger Tesa: „K. Lochner.“

      Jule überlegte, ob sie noch auf A. Brunner und K. Lochner warten sollte, aber dann knurrte ihr Magen vernehmlich und sie rief den Hoppelhasen an: „Ich bin schneller fertig geworden als befürchtet und jetzt habe ich mächtig Hunger. Was meinst du? In einer Viertelstunde in der Spätlese?“

      Staatsanwalt Paul Hase, Jules Lebensabschnittsgefährte mit ernsten, bisher aber abgelehnten Absichten, war begeistert. „Aber ohne Autos. Denn ich habe nicht nur Hunger sondern auch schrecklichen Durst.“

      „War dein Plädoyer so lang und so anstrengend? Wie viel soll er denn deiner Meinung nach kriegen?“

      „Elf Jahre und anschließend Sicherheitsverwahrung.“

      „Der arme Steuerzahler.“

      „Ja, aber wenn du endlich ja sagen würdest, kämen wir in den hilfreichen und steuersparenden Genuss des Ehegattensplittings.“

      „Frühestens nach dem Essen, Paul.“

      Fido Lorch, der Pächter der Spätlese, hatte gerade seinen berühmten Winzerbraten und einen sehr trinkbaren Grauburgunder zu Jule Springer und Paul Hase an den Tisch gebracht, als zwei Männer die Spätlese betraten, der eine kraulte seinen prächtigen Vollbart, der andere mit den weit vorangeschrittenen Geheimratsecken zog seinen Begleiter rasch in ein Nebenzimmer.

      „Was ist los?“, wollte der Bärtige wissen.

      „Da sitzen zwei, die mich kennen.“

      „Woher?“

      „Der Mann ist Staatsanwalt Paul Hase.“

      „Und die hübsche Blondine an seiner Seite?“

      „Heißt Jule Springer, ist nicht nur seine Freundin, sondern auch Oberkommissarin bei der Kripo.“

      „Ein wahrlich gefährliches Paar. Aber keine Sorge, du bist ein unbescholtener Stadtverordneter und gegen mich liegt zurzeit nichts vor, wird auch nicht ermittelt.“

      „Was kann ich den Herren bringen?“

      Der Bärtige schaute die junge Frau aufmerksam an. „Wir haben mächtig Durst. Einen trinkbaren Weißen und eine große Flasche Mineralwasser mit Gas.“

      „Wenn Sie auf Schorle stehen, empfehle ich eine junge Scheurebe von der südlichen Weinstraße, aus Edenkoben. Auch die Speisekarte gefällig?“

      „Danke nein, vielleicht später.“

      Nach dem ersten Glas Schorle fragte der Geheimrat: „Was willst du mir vorschlagen?“

      „Schau dir das mal an!“ Damit schob der Bärtige ein dünnes Heftchen mit vielen Buntfotos vor seinen Nachbarn hin. „Kennst du das?“

      „Sicher, das ist der Keltenkönig. Warum fragst du mich danach?“

      „Man hat ihn mir angeboten.“

      „Zum Kauf oder Verkauf?“

      „Zum Verkauf natürlich.“

      „Das ist doch Blödsinn, so was kannst du doch nicht verticken. Wer

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