Evolution Bundle. Thomas Thiemeyer

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Evolution Bundle - Thomas Thiemeyer

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gingen sie rüber. Es war tatsächlich ein Reserverad. Größe und Form passten zu ihrem Bus.

      »Wo stecken denn die beiden?«, fragte Zoe. »Kann doch nicht sein, dass die in der kurzen Zeit verschwunden sind.«

      »Wenn wir das wüssten …« Jem hob die Hände, formte sie zu einem Trichter und rief: »Bennett, Jaeger, sind Sie hier irgendwo? Geben Sie uns Antwort, wenn Sie uns hör…« Ein Blitz, gefolgt von krachendem Donner, schnitt ihm das Wort ab. Er verstummte.

      »Dieser Ort gefällt mir nicht«, sagte Zoe.

      Arthur wischte sich den Regen von der Brille. »Zumindest haben wir jetzt das Rad. M.A.R.S. kann es zum Bahnhof transportieren. Er ist darauf programmiert, solche Reparaturaufgaben auszuführen.«

      »Soll das heißen, du willst weg, ohne nach den beiden zu suchen?«, fragte Olivia.

      »Wo sollen wir denn suchen? Wenn Bennett und Jaeger noch am Leben sind, finden sie den Weg alleine. Wenn nicht …« Er ließ den Satz unvollendet.

      Zoe untersuchte das Magazin. »Es fehlen drei Kugeln«, sagte sie. »Bleiben zehn. Zehn Kugeln, mit denen wir uns verteidigen können. Immerhin etwas.«

      »Kannst du denn damit umgehen?«, fragte Jem. Er selbst hätte sich das nicht zugetraut.

      »Wer Bogen schießen kann, kann auch eine Pistolenkugel ins Ziel lenken. Alles eine Frage der Konzentration. Seid ihr damit einverstanden, wenn ich die Pistole an mich nehme?«

      »Nimm sie ruhig.« Jem fand, dass Zoe ziemlich cool war. So ein zierliches Persönchen, aber keine Angst vor dem Umgang mit Waffen.

      »Also los«, sagte er. »Und denkt dran, dass M.A.R.S. das Ersatzrad mitnehmen soll.«

      Arthur schnippte mit dem Finger und gab dem Roboter den entsprechenden Befehl. Die beiden waren inzwischen unzertrennlich. Der Roboter stapfte heran und hob das Rad, als wöge es nicht mehr als eine Feder.

      Sss…sie sss…setzen uns Widerstand entgegen.

      Damit war zu rechnen.

      Aber diese sind klüger als die anderen.

      ES…sss…sagt: Gefahr. Sss…sie müssen vernichtet werden.

      Woher stammen sss…sie? Zzz…zweibeiner tot.

      ES nnn…nicht wissen. Großes Rätsel…

      Sollen sss…sie fragen? Kontakt aufnehmen?

      Mmm…mädchen mit Feuerhaar scheint empfänglich.

      Zzz…zu riskant. Alle Bedrohung.

      Warten auf richtigen Mmm…moment, dann…zuschlagen.

      Der Bus war bereits in Sichtweite, als Jem auf einmal das beunruhigende Gefühl überkam, dass dort etwas nicht stimmte. Er sah Marek, er sah Paul und Katta, aber wo waren Lucie und Connie? Marek gestikulierte heftig, doch die anderen standen nur betroffen herum und schüttelten die Köpfe.

      Paul war der Erste, der sie erblickte. Hektisch riss er die Tür des Busses auf und kam ihnen entgegengerannt.

      »Da seid ihr ja endlich! Wir dachten schon, euch wäre etwas passiert. Alles okay bei euch?«

      »Abgesehen davon, dass wir weder Bennett noch Jaeger gefunden haben, ist alles okay«, entgegnete Jem. »Aber was ist bei euch los?«

      »Kommt mit in den Bus, dann erzähle ich euch alles.« Er blickte auf M.A.R.S. und sagte verwundert: »Woher habt ihr das Rad, wenn ihr Bennett und Jaeger nicht begegnet seid?«

      Jem deutete mit dem Kopf Richtung Bus. »Drinnen.« Er war bis auf die Knochen durchweicht.

      Lucie lag auf der Rückbank. Sie hatte die Arme um ihre angezogenen Knie geschlungen und wirkte völlig weggetreten. Wie ein Kind sah sie aus, zerbrechlich und verwundbar. Jem tat es in der Seele weh, sie so zu sehen. Irgendjemand hatte eine Decke über sie gelegt, trotzdem zitterte sie am ganzen Körper.

      »Wir haben sie unter dem Bus gefunden«, berichtete Marek. »Sie lag neben einem der Räder und zitterte am ganzen Leib. Als wir versucht haben, sie in den Bahnhof zu bringen, hat sie geschrien und um sich geschlagen.«

      »Deswegen haben wir sie im Bus untergebracht«, ergänzte Katta. »Keine Ahnung, was los ist, aber sie scheint eine panische Angst vor dem Gebäude zu haben.«

      »Und Connie?«

      Marek zuckte die Schultern. »Keine Spur von ihr.«

      »Sieht aus, als stünde sie unter Schock«, überlegte Jem sorgenvoll. Ihm kamen die Symptome bekannt vor. Einer seiner Kumpels war mal von einem Auto angefahren worden, der hatte damals genauso ausgesehen. Irgendetwas Schreckliches musste vorgefallen sein.

      »Hallo Lucie«, sagte er sanft, während er sich neben sie hockte. Er strich ihr eine rote Locke aus dem Gesicht und berührte dabei ihre Haut. Er erschrak. Sie fühlte sich eiskalt an. Und das, obwohl es hier drinnen warm war wie in einer Sauna. Die Berührung ließ sie zusammenfahren. Ruckartig richtete sie sich auf und presste sich in die Ecke.

      »Du brauchst keine Angst zu haben«, flüsterte er und nahm die Hände von ihr. »Wir sind alle wieder da. Stell dir vor, wir haben ein Reserverad gefunden. M.A.R.S. wird es gleich montieren, dann können wir hier wieder weg. Möchtest du das? Möchtest du gerne zu den anderen am Flughafen zurückkehren?«

      Keine Reaktion. Lucie war völlig apathisch. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie in die Ferne. Mit einem Mal fingen ihre Lippen an, sich zu bewegen. Doch es kam kein Ton heraus. Jem beugte sich vor und legte sein Ohr an ihren Mund. Tatsächlich, jetzt hörte er Worte. Ganz leise.

      »Spektrum …«, hörte er sie sagen. »Jenseits des Sichtbaren … Regenbogen aus Dissonanz … Orchester aus Licht …«

      Er runzelte die Stirn. Farben? Er wusste ja, dass Worte und Geräusche bei ihr Farben auslösten. Aber was hatte sie gesehen?

      »Ich verstehe nicht«, sagte er sanft. »Was ist passiert, wo ist Connie?«

      Schlagartig änderte sich ihr Ausdruck. Sie fing an zu keuchen, schnappte nach Luft. »Connn…nieee«, stöhnte sie. »Zähne. Klauen. Das Lächeln des Todes.« Sie warf sich auf die andere Seite. »Gehe deinen Weg. Sss…singe dein Lied, tanze deinen Tanz. Renne dorthin zzz…zurück, woher du gekommen bist, und kehre nie wieder zzz…zurück.«

      Ihre Augen irrlichterten in der Gegend herum. Ihre Finger tasteten in die Luft, als wollten sie nach etwas greifen. Eine Weile sah es so aus, als würde sie mit irgendetwas kämpfen, dann sackte sie zusammen und rollte sich wieder ein.

      Jem wich zurück. Er spürte Mareks Hand auf seiner Schulter.

      »Was tust du denn da, Compadre? Du solltest sie beruhigen, nicht noch mehr aufregen.«

      »Ich weiß nicht,

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