Einführung in die germanistische Linguistik. Karin Pittner

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Einführung in die germanistische Linguistik - Karin Pittner

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Palatal: der Zungenrücken bewegt sich in Richtung harter Gaumen: [ç], [image] Velar: der hintere Teil der Zunge hebt sich gegen das Gaumensegel (den weichen Gaumen): [k], [g], [x], [ŋ] Uvular: beim Zäpfchen (uvula) gebildet: [n], [image], [image] Glottal/laryngal: durch die Stimmbänder im Kehlkopf gebildet: [image], [h]

      Artikulationsart

      Nach ihrer Artikulationsart können die Konsonanten wie folgt klassifiziert werden:

      Plosive

      Bei den Plosiven („Verschlusslauten“) wird eine Barriere im Mundraum aufgebaut, die dann wieder gelöst wird:

[p]Puste
[b]Büste
[t]Tänzer
[d]dünn
[k]Kasse
[g]Gasse
[image]_in (Glottisverschlusslaut)

      Glottisverschlusslaut

      Der Glottisverschlusslaut wird durch Öffnen und Schließen der Stimmritze gebildet. Er steht im Deutschen anlautend vor Vokal und im Inlaut zwischen Vokalen, wenn die Silbe, die er einleitet, betont ist, z.B. innerhalb von Wörtern wie be_inhalten image. Das lateinische Alphabet enthält jedoch – anders als etwa das arabische – keinen Buchstaben für diesen Laut. Dass er nicht verschriftet wird, trägt wohl dazu bei, dass sich die Sprecher/innen dieses Lauts in der Regel nicht bewusst sind.

      Frikative

      Bei Frikativen („Reibelauten“) wird eine Verengung im Mundraum gebildet und die Luft hindurch gepresst, so dass ein Reibegeräusch entsteht:

[f]Vieh, fiel
[v]Vase, Wasser
[s]As, reißen
[z]Sonne, reisen
[∫]Scheune
[3]Genie
[ç]ich, Chemie
[image]jung
[x]ach
[h]Haus
[image]Recht

      Halbvokal

      Statt [image] wird von einigen Autoren der Halbvokal (Approximant) [j] angesetzt, da zwar eine Engebildung stattfindet, jedoch kein Reibegeräusch wie bei Frikativen produziert wird.

      Nasale

      Bei den Nasalen ist das Gaumensegel geschlossen, die Luft entweicht durch den Nasenraum:

[m]mein
[n]nein
[ŋ]singen

      Laterale

      Bei Lateralen (Seitenlauten) findet ein Verschluss in der Mitte des Mundraums statt, die Luft kann an den Seiten entweichen. Im Deutschen gibt es nur einen Lateral:

[l]lache

      Vibranten

      Vibranten (auch: Vibrationslaute, Zitterlaute) werden durch Vibrationen z.B. der Zunge erzeugt. Im Deutschen gehören dazu das gerollte r (apikales r, erzeugt durch Vibration der Zungenspitze) und das uvulare [image] („Zäpfchenr“), das dem Laut beim Gurgeln ähnelt.

[r],[image]Rache

      Affrikaten

      Bei den Affrikaten handelt es sich um eine Kombination von einem Verschluss- und einem Reibelaut (Plosiv plus Frikativ), die homorgan (d.h. am gleichen Artikulationsort) gebildet werden:

[pf]Pfau
[ts]Zahn
[t∫]Matsch
[dʒ]Gin

      Affrikaten werden häufig als ein Laut aufgefasst, die enge Verbindung kann in der Transkription durch einen Bogen angezeigt werden. Da Affrikaten sich prinzipiell jedoch aus Kombination von einem Plosiv und einem an der gleichen Stelle artikulierten Frikativ beschreiben lassen, führen wir sie in dem folgenden Konsonantenschema nicht gesondert auf.

      Tab. 1 Konsonanten im Deutschen

image

      Treten in diesem Schema Paare von Konsonanten auf, so bezeichnet das rechte Symbol jeweils einen stimmhaften Konsonanten. Der Konsonant [ʒ] tritt nur in Fremdwörtern auf, wie in Garage oder Gin [dʒin].

      Lenis und Fortis

      Das Schwingen oder Nicht-Schwingen der Stimmbänder entscheidet über die Stimmhaftigkeit der Laute. Stimmhafte Konsonanten werden häufig auch als Lenis (lat. ‚schwach, ungespannt‘), stimmlose als Fortis (lat. ‚stark, gespannt‘) bezeichnet. Dahinter steht die Vorstellung, dass bei den stimmhaften Konsonanten weniger Muskelanspannung vorliegt als bei den stimmlosen, was sich allerdings mit den Mitteln der Phonetik nicht nachweisen lässt (Pompino-Marschall 2009:191).

      Sonoranten und Obstruenten

      Bei den Konsonanten unterscheidet man nach dem Grad der Behinderung des Luftstroms und damit der Schallfülle der Laute zwischen Sonoranten und Obstruenten. Zu den Sonoranten gehören die Nasale, Laterale und Vibranten, während die Plosive, Frikative und Affrikaten, bei denen der Luftstrom stärker behindert wird, zu den Obstruenten gehören.

      Eigenschaften

      Bei den Vokalen wird der Luftstrom nicht wie bei den Konsonanten behindert. Vokale sind stimmhaft und weisen mehr Schallfülle auf als die Konsonanten. Der Luftstrom wird wesentlich durch die Stellung der Zunge geformt. Vokale werden unterschieden nach der

image

      Abb. 3 Vokaltrapez im Mundraum (aus: Bieswanger/Becker 2010, S. 49)

      – Zungenlage: Wo ist der höchste Punkt der Zunge? (horizontale Lage)

      – Zungenhöhe: Wie hoch ist der höchste Punkt der Zunge? (vertikale Lage)

      – Form der Lippen: Sind die Lippen gerundet oder nicht?

      –

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