Savitri – Eine Legende und ein Symbol. Sri Aurobindo
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Savitri – Eine Legende und ein Symbol - Sri Aurobindo страница 311
In dem Gefäß einer irdischen Verkörperung schaut er
Über die enge Barriere begrenzender Sinne hinaus
Auf die magischen Wellen der Zeit,
Wo das Mental wie ein Mond die Finsternis der Welt erleuchtet.
Dort, vor den Augen stets zurückweichend, zeichnet sich ab,
Wie in ein zartes nebelhaftes Traumlicht gemalt,
Der Umriss eines schummrigen geheimnisvollen Ufers.
Als Seemann auf dem unergründlichen Meer des Nichtbewusstseins
Segelt er durch eine Sternenwelt des Denkens
An Deck der Materie einer spirituellen Sonne entgegen.
Über dem Lärm und dem mannigfaltigen Geschrei,
Quer durch die verzückten unkennbaren Schweigsamkeiten hin,
Durch eine fremde Zwischenwelt unter überirdischen Himmeln,
Jenseits der Längen- und Breitengrade der Erde
Ist sein Ziel festgelegt außerhalb aller heutigen Karten.
Doch niemand erfährt, wohin er durch das Unbekannte segelt
Oder welch geheime Mission die große Mutter ihm gab.
In der verborgenen Kraft ihres allmächtigen Willens,
Von ihrem Atem angetrieben durch des Lebens aufgewühlte Tiefe,
Durch das Brüllen des Donners und durch die windlose Stille,
Durch Dunst und Nebel, wo nichts mehr zu sehen ist,
Trägt er in seiner Brust ihre versiegelten Befehle.
Erst spät, beim Öffnen der mystischen Schrift, wird er wissen,
Ob er zu einem leeren Hafen im Ungesehenen zieht
Oder, mit ihrer Vollmacht ausgerüstet,
Ein neues Mental und einen neuen Körper in der Stadt Gottes entdeckt
Und den Unsterblichen in seiner Glorie Haus verwahrt
Und das Endliche mit Unendlichkeit vereint.
Hin durch die Salzwüste der endlosen Jahre
Treiben ihre Meereswinde sein irrfahrendes Schiff voran,
Die kosmischen Gewässer plätschern an seine Planken,
Ein Gemunkel ist um ihn, sowie Gefahr und ein Ruf.
Immer folgt er im Kielwasser ihrer Kraft.
Er segelt durch Leben und Tod und anderes Leben,
Er reist weiter durch Wachen und durch Schlaf.
Eine Macht ist bei ihm von ihrer okkulten Kraft,
Die ihn an das Schicksal seiner eigenen Schöpfung bindet,
Und nie kann der mächtige Reisende ruhen
Und nie kann die mystische Reise enden
Bis das nichtwissende Dunkel von des Menschen Seele weicht
Und die Morgengrauen Gottes seine Nacht eingeholt haben.
Solange wie Natur besteht, ist auch er da,
Denn dies ist sicher, dass er und sie eins sind;
Selbst wenn er schläft, hält er sie an seiner Brust:
Wer immer sie verlässt, er geht nicht fort,
Um ohne sie in dem Unkennbaren zu ruhen.
Eine Wahrheit gibt es zu wissen, ein Werk zu tun;
Ihr Spiel ist wirklich; ein Mysterium erfüllt er:
Es gibt einen Plan in der tiefen Welten-Laune der Mutter,
Ein Zweck in ihrem weiten und zufälligen Spiel.
Dies hatte sie im Sinn seit jener ersten Dämmerung des Lebens,
Hinter ihrem Zeitvertreib war dies stets ihr Wille,
In der unpersönlichen Leere eine Person wachzurufen,
Mit Wahrheits-Licht der Erde massive Wurzeln der Trance zu treffen,
Ein stummes Selbst in den nichtbewussten Tiefen zu wecken
Und eine verlorene Macht aus ihrem Python-Schlaf zu reißen,
Auf das die Augen des Zeitlosen aus der Zeit schauen mögen
Und die Welt das unverhüllte Göttliche offenbart.
Hierzu verließ er seine weiße Unendlichkeit
Und legte dem Geist die Last des Fleisches auf,
Dass die Saat der Gottheit im mentallosen Raum erblühen möge.
Ende des vierten Cantos
Fünfter Canto
Der Yoga des Königs:
Der Yoga von der Freiheit und Größe des Geistes
Dies Wissen hatte er als erster von zeitgeborenen Menschen.
Durch einen Vorhang von hellem Mental hineingelassen,
Der da hängt zwischen unseren Gedanken und absolutem Sehen,
Fand er die okkulte Höhle, das mystische Tor
Nahe bei der Quelle der Vision in der Seele,
Und trat dort ein, wo die Schwingen der Glorie schweben
In dem stillen Raum, wo alles für immer bekannt ist.
Gleichgültig gegenüber Zweifel und Glauben,
Begierig nach dem einzigen Schock der nackten Wirklichkeit
Durchschnitt er das Seil des Mentals, das Erden-Herzen bindet,
Und warf das Joch von der Materie Gesetz hinweg.
Des Körpers Regeln banden nicht des Geistes Mächte:
Hielt Leben seinen Pulsschlag an, so setzte Tod nicht ein;
Er wagte zu leben, wenn Atem und Denken still waren.