Savitri – Eine Legende und ein Symbol. Sri Aurobindo
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Читать онлайн книгу Savitri – Eine Legende und ein Symbol - Sri Aurobindo страница 330
Geschützt vor der krallenden Umklammerung von Tod und Zeit,
Entronnen der Heimsuchung von Kummer und Begehren,
Liegen sie in hellen verzauberten sicheren Peripherien
Für immer in der Seligkeit schwelgend.
Vor unseren Augen in Traum und Trance und tiefem Sinnen,
Über das innere Feld einer subtilen Vision,
Weite verzückte Landschaften, die der Sicht entfliehen,
Ziehen die Gestalten eines vollendeten Königreichs vorbei
Und hinterlassen eine Spur leuchtender Erinnerung.
Imaginäre Schauplätze oder großartige ewige Welten,
Im Traum erfasst oder gefühlt, berühren unser Herz mit ihren Tiefen;
Unwirklich erscheinend, doch wirklicher als das Leben,
Glücklicher als Glück, wahrer als wahre Dinge,
Und wären sie nur Träume oder erhaschte Bilder,
Würde des Traumes Wahrheit der Erde eitle Wirklichkeiten Lügen strafen.
Dort leben festgehalten im prompten ewigen Moment
Oder kehren, immer rückrufend, den sehnsuchtsvollen Augen zurück
Ruhige Himmel unvergänglichen Lichts,
Erleuchtete Kontinente violetten Friedens,
Meere und Flüsse von Gottes Fröhlichkeit
Und sorglose Ländereien unter purpurnen Sonnen.
Dies, einst ein Stern der hellen fernen Idee
Oder der Fantasie Kometenschweif des Traumes,
Ward jetzt eine nahe Gestalt der Wirklichkeit.
Die Kluft zwischen Traum-Wahrheit und Erd-Tatsache überquert,
Waren die Wunderwelten des Lebens keine Träume mehr;
Seine Schau machte sich all das zu eigen, was sie enthüllten:
Ihre Szenen, ihre Ereignisse trafen sein Auge und Herz
Und übergossen sie mit reiner Lieblichkeit und Seligkeit.
Eine atemlose Gipfelregion zog seinen Blick auf sich,
Deren Grenzen in ein Firmament des Selbstes ragten
Und gen seltsamen ätherischen Grund eintauchten.
Die Quintessenz der höchsten Freude des Lebens glühte dort.
Auf einem spirituellen und geheimnisvollen Gipfel
Trennte nur die hohe umwandelnde Linie eines Wunders
Das Leben vom formlosen Unendlichen
Und bot der Zeit die Zuflucht vor der Ewigkeit.
Aus jenem formlosen Stoff prägt die Zeit alle Form;
Die Ruhe des Ewigen hält das kosmische Wirken:
Die proteus-artigen Bilder der Welt-Kraft
Bezogen die Stärke zu sein, den Willen fortzubestehen,
Aus einem tiefen Ozean dynamischen Friedens.
Umkehrend des Geistes Spitze auf das Leben zu,
Gewährt sie die formgebenden Freiheiten des Einen,
Um die Träume ihrer Launen in Taten auszugießen,
Sein Weisheitsruf festigt ihren unbedachten Fuß,
Er stützt ihren Tanz auf festem Untergrund,
Seine zeitlose stille Unveränderlichkeit
Muss ihrem Schöpfungswunder Normen setzen.
Aus den nichtsehenden Energien der Leere
Den Schauplatz eines konkreten Universums erfindend,
Hat sie dessen Schritte durch sein Denken festgelegt, in dessen blindem Wirken
Sieht sie durch Blitze seines allwissenden Lichts.
Das unergründliche Supramental neigt sich nach ihrem Willen nieder,
Um ihre Kraft zu lenken, die fühlt, doch nicht erkennen kann,
Sein Atem der Macht beherrscht ihre ruhelosen Meere
Und Leben gehorcht der regierenden Idee.
Nach ihrem Willen, geführt von einer leuchtenden Immanenz,
Bahnt sich das riskant experimentierende Mental
Seinen Weg durch dunkle Möglichkeiten
Inmitten zufälliger Formationen einer unkundigen Welt.
Unsere menschliche Unwissenheit bewegt sich hin zur Wahrheit,
Damit das Nichtwissen allwissend werden kann,
Umgewandelte Instinkte sich zu göttlichen Gedanken formen,
Gedanken fehlerlose unsterbliche Schau beherbergen
Und die Natur emporklettert zur Identität mit Gott.
Der Meister der Welten, der sich selber zu ihrem Sklaven machte,
Ist der Vollstrecker ihrer Fantasien:
Sie hat die Meere der Allmächtigkeit kanalisiert;
Sie hat durch ihre Gesetze den Unbegrenzbaren begrenzt.
Der Unsterbliche hat sich verpflichtet, ihre Werke zu tun;
Mit Aufgaben ringt er, die ihr Unwissen stellt,
Verborgen im Mantel unserer Sterblichkeit.
Die Welten, die Formen, die von der Fantasie ihrer Göttin erschaffen werden,
Haben ihren Ursprung auf den ungesehenen Höhen verloren:
Sogar abgetrennt, abirrend von ihrer zeitlosen Quelle,
Sogar deformiert, finster, verflucht und gefallen, –
Da selbst das Fallen entstellte Freude in sich birgt
Und nichts sie verschmäht, das dem Entzücken dient, –