Pappelallee. Andreas H. Apelt
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Lebendig einschließen, wiederholt Getschmar. Und das neben einer, die lebendig begraben ist!
Graustock will weiter. Ja, das Leben, seufzt er bedeutungsschwer und will die Geschichte von den Kloses aus seinem Heimatdorf erzählen. Er, der sein Bein in Russland ließ, sie, die Martha, die, gepeinigt von den Besatzern, vier Jahre im sibirischen Arbeitslager verbrachte. Und doch haben sie zusammengehalten, bis heute. Aber nein, das würde auch der Getschmar nicht verstehn. Weder die Liebe noch das Arbeitslager.
Lügenmärchen! Arbeitslager für Frauen und Kinder, von wegen!
Warum also sollte er, Graustock, noch die Geschichte der Martha Klose erzählen, die dort die erst fünfzehnjährige Schwester verlor und sie eigenhändig in der tief gefrorenen russischen Erde verscharrte. Warum, wo es keiner hören will. Und wen interessiert das schon. Ein Leben, das in Sibirien verscharrt wurde. Und von dem nur eine Wollmütze geblieben ist. Und die bricht der Martha Klose noch heute das Herz. Aber das ist ja eine andere Geschichte. Das Leben geht weiter.
Ja, es geht weiter, aber wie?
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, sagt Getschmar in die Ruhe hinein und spielt wieder auf den Stolten an. Muss ja jeder selbst wissen.
Frenzel nickt.
Ja, das müssen die Menschen, denkt Graustock. Trotzdem machen sie weiter, immer weiter.
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