Der Bergpfarrer Staffel 15 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 15 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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Madl blickte sie durchdringend an.

      »Wirklich?«

      Die Bauerntochter beugte sich zu Resl und legte ihre Hand auf ihren Arm.

      »Du weißt doch, daß wir uns im Grunde mögen«, sagte sie. »Vor ein paar Tagen noch, ehe es zu diesem Streit kam, da hat der Tobias mich gefragt, ob ich seine Frau werden will. Du kannst dir net vorstellen, wie glücklich ich darüber war und ich hab’ natürlich Ja gesagt. Leider ist dieser dumme Streit jetzt da. Ich möcht’ ihn so gern’ beenden.«

      Die Magd hatte sie erstaunt angesehen.

      »Heiraten will er dich?« fragte sie ungläubig.

      »Ja«, behauptete Franziska und nickte nachdrücklich. »Ich hab’s erst auch net glauben wollen, aber er hat’s wirklich ernstgemeint.«

      Resl lächelte.

      »Na, dann kann ich euch ja nur alles Gute wünschen. Wann soll denn die Hochzeit sein?«

      »Darüber haben wir noch net gesprochen. Aber lang’ wollen wir net mehr warten«, antwortete Franzi, in vollem Bewußtsein, daß sie Resl eine faustdicke Lüge auftischte. »Allerdings…«

      Sie machte ein trauriges Gesicht.

      »… allerdings ist da dieser dumme Streit. Wenn ich nur wüßt’, was in den Tobias gefahren ist!«

      Die Magd atmete tief durch. Daß der Bauer heiraten wollte, gefiel ihr außerordentlich. Schon lange war ihr Tobias’ Lebenswandel ein Dorn im Auge, und Franziska war bestimmt keine schlechte Wahl. Als Tochter eines reichen Bauern würde sie bestimmt eine reiche Mitgift bekommen und gewiß konnte sie gut arbeiten und kannte sich mit allem aus, was man als Bäuerin wissen mußte.

      »Na ja, es ist so…«, sagte sie schließlich, »diese Frau hat ihn ziemlich durcheinander gebracht.«

      »Die Urlauberin?« fragte das Madl sofort.

      »Keine Urlauberin«, schüttelte Resl den Kopf. »Die Brigitte Granzinger arbeitet bei einer Filmfirma, die irgendwas in St. Johann drehen. Sie und Tobias kennen sich von früher. Da sind s’ wohl ein heimliches Liebespaar gewesen. Die Brigitte stammt aus Waldeck, hat er erzählt, und ist seinerzeit nach dem Tod des Vaters nach München gegangen. Sie hatten Streit deswegen, aber er hat sie nie so recht vergessen können. Und nun stand sie plötzlich wieder vor ihm und hat das alles wieder aufgewühlt.«

      Sie schaute Franziska verschwörerisch an.

      »Wenn du ihn zurückgewinnen willst, dann mußt’ dafür sorgen, daß er diese Frau vergißt«, sagte sie eindringlich. »Aber verrat’ ihm net, daß du’s von mir weißt.«

      Franziska war bei den Worten der Magd heiß und kalt geworden. Sie schüttelte den Kopf.

      »Keine Angst. Von mir erfährt er nix«, versprach sie. »Aber danke, daß du’s mir gesagt hast.«

      »Ich glaub’ da kommt er«, meinte Resl.

      Franzi schaute auf. Das Motorengeräusch des Traktors war nicht zu überhören. Als Tobias dann in die Küche trat, sprang sie auf und tat, als wäre nichts geschehen.

      Der Bauer ging zum Kühlschrank und nahm einen Milchkrug heraus. Nachdem er getrunken hatte, setzte er sich auf seinen Platz auf der Eckbank. Resl nahm den Wäschekorb und ging hinaus.

      Franziska setzte sich neben ihn und legte ihren Arm um seinen Hals.

      »Bist’ noch bös’, wegen dem dummen Streit vom Sonntag?« fragte sie und streichelte sein Nackenhaar.

      »Net!« Er schüttelte unwillig den Kopf und wollte ihren Arm von sich nehmen.

      Doch sie hielt seine Hand fest.

      »Tobias, was soll das?« rief Franziska ärgerlich. »Himmel ja, wir haben uns gestritten. Aber das ist doch Schnee von gestern. Man muß doch auch mal verzeihen können, und wenn ich’s recht bedenk’, dann bin net ich es, die zu Kreuze kriechen muß.«

      Tobias schwieg und starrte zu Boden.

      »Aber ich bin bereit, einen Schlußstrich zu ziehen«, sagte sie in versöhnlicherem Ton. »Komm, gib mir einen Kuß, und wir vergessen alles.«

      Endlich hob er den Kopf und sah sie an.

      »Es ist was geschehen, Franziska, worüber ich mit dir reden muß.«

      Ihr Herz klopfte bis zum Hals hinauf.

      Aha, dachte sie, jetzt kommt die Generalbeichte.

      »Du weißt, daß ich dich mag«, fuhr der junge Bauer fort. »Aber ich hab’ dir nie gesagt, daß ich dich liebe.«

      Franzi biß sich auf die Lippen. Es stimmte. Sie hatte oft beteuert, wie sehr sie ihn liebte, daß er alles für sie bedeutete. Doch ähnliche Worten waren ihm nie über die Lippen gekommen.

      »Aber ich hab’s gedacht…«, flüsterte sie.

      »Es tut mir leid«, erwiderte er. »Aber es ist nun mal so, daß ich keine der Frauen, mit denen ich zusammen war, wirklich geliebt hab’. Es mag brutal klingen und verwerflich, aber es ist so.«

      »Hat sie’s also geschafft!« rief sie wütend und verletzt.

      Verblüfft sah er sie an.

      »Ja, schau’ net so«, sagte sie. »Ich weiß alles über dich und diese and’re Frau. Hast’ wirklich geglaubt, ich wäre so dumm, net zu merken, daß da was zwischen euch war? Schon im Löwen, als sie am Tisch stand, hab’ ich’s gewußt.«

      Sie rüttelte an seiner Schulter.

      »Mensch, Tobias, vergiß sie! Sie hat dich verlassen und all die Jahre net einmal an dich gedacht. Und sie wird wieder gehen, wenn sie hier mit ihrer Arbeit fertig ist. Glaubst’ etwa, daß so eine hierbleibt und Bäuerin wird?«

      Der Bauer schaute sie irritiert an. Ja, das hatte er tatsächlich geglaubt. Für ihn kam eine andere Überlegung gar nicht in Frage.

      »Wach’ auf«, fuhr Franziska fort. »Die führt doch ein ganz and’res Leben, als wir hier. Wahrscheinlich macht sie sich lustig über dich und lacht sich tot, weil du ihr wie ein Hündchen hinterherläufst.«

      »Schweig!« brüllte er sie an. »Was weißt du denn? Brigitte und ich, wir haben uns ausgesprochen. Wir lieben uns immer noch und werden zusammenbleiben.«

      Er stand mit einem Ruck auf.

      »Es tut mir leid, wenn du dir falsche Hoffnungen gemacht hast«, fuhr er in gemäßigtem Tonfall fort. »Aber ich hab’ nie zu dir gesagt, daß es zwischen uns mehr geben würde. Schon gar net hab’ ich daran gedacht, dich zu heiraten.«

      Franziska kämpfte mit Tränen. Schluchzend stand sie auf und wandte sich zur Tür.

      »Das wirst du noch bereuen«, drohte sie. »So laß ich mich von dir net behandeln!«

      »Franziska, wart’«, rief er.

      Ihm

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