Der Bergpfarrer Staffel 15 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 15 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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style="font-size:15px;">      Sie schaute auf, aber Franziska Brandner hatte den Raum schon verlassen. Brigitte ließ sich wieder auf den Stuhl sinken und versuchte Ordnung in das Chaos in ihrem Kopf zu bringen.

      Wie durch eine Wand nahm sie das Klingeln ihres Handys wahr und drückte automatisch eine Taste, um das Gespräch entgegenzunehmen.

      »Hallo, Schatzl«, hörte sie Tobias’ Stimme. »Wo steckst du?«

      »Im Hotel«, erwiderte sie.

      »Hast’ noch lang’ zu tun?« fragte er.

      »Nein, ich bin fertig.«

      »Prima, dann können wir uns ja nachher treffen. Kommst’ zu Hof? Wir fahren dann später zum Tanzabend.«

      Himmel, was tust du? fragte sie sich.

      Sitzt hier und telefonierst mit ihm, grad so, als wenn nix gewesen wäre!

      »Wir können uns net treffen«, antwortete sie. »Wir werden uns überhaupt net wiedersehen, Tobias. Bitte, ruf’ net mehr an. Laß mich in Ruhe!«

      Sie drückte rasch auf die Taste, bevor er noch etwas sagen konnte. Dann schlug sie die Hände vor das Gesicht und weinte bitterlich.

      *

      Als sie eine Viertelstunde später aus dem Hotel trat, da fragte sie sich, ob es wirklich so ein guter Einfall gewesen war, zurückzukehren und etwas fortsetzen zu wollen, das beendet worden war, als sie damals ging. Wahrscheinlich war es ein Wunschtraum, den sie mit aller Macht hatte erfüllen wollen, doch die Wirklichkeit hatte gezeigt, daß das Leben nicht so wollte, wie man es gerne hatte.

      Brigitte stand unschlüssig vor ihrem Auto. Nach Waldeck zu fahren, danach stand ihr nicht der Sinn. Rosel und Tommy hatten sich so mit ihr gefreut, als sie ihnen von Tobias und sich erzählte. Sie konnte es ihnen jetzt nicht sagen, wie maßlos enttäuscht sie worden war.

      Sie schloß das Auto auf, warf die Mappe auf den Sitz und sperrte wieder ab. Langsam ging sie durch die Straßen und schritt wenig später den Kiesweg zur Kirche hinauf. Früher wäre es ihr nicht in den Sinn gekommen, dort Trost zu suchen, aber die Begegnung mit Pfarrer Trenker hatte einiges bei ihr verändert.

      Brigitte hatte sich in die erste Bankreihe vor dem Altar gesetzt und ließ sich noch einmal alles durch den Kopf gehen, was Franziska Brandner gesagt hatte. Wenn sie es hätte einrichten können, wäre sie sofort nach München zurückgefahren.

      Aber das war unmöglich. Alle, die mit dem Projekt zu tun hatten, warteten fieberhaft auf den Beginn der Dreharbeiten, und sie war nun einmal dafür verantwortlich, daß alles reibungslos über die Bühne ging.

      Sie machte sich Vorwürfe. Weil sie auf Tobias hereingefallen war, weil sie überhaupt diese idiotische Idee hatte, ihn sehen zu wollen und weil geglaubt hatte, es würde alles wieder so werden, wie früher.

      Plötzlich schüttelte sie ein irres Lachen. Der Gedanke, sie würde als Bäuerin auf seinem Hof leben, kam ihr mit einem Mal so absurd vor, daß sie gar nicht anders konnte.

      *

      Zur selben Zeit fuhr Tobias Rauchinger wie ein Wahnsinniger nach St. Johann. Er hatte keine Ahnung, was in Brigitte gefahren war, daß sie so etwas zu ihm gesagt hatte. Er wußte nur, daß irgendwas vorgefallen sein mußte. Etwas, das sie ihn im falschen Licht sehen ließ.

      Aber was?

      So sehr er sich den Kopf zermarterte, der junge Mann kam nicht darauf.

      Als er am Hotel ankam, sah er sofort ihr Auto auf dem Parkplatz stehen. Er lief zum Eingang und stürmte in die Halle.

      »Ich suche Frau Granzinger«, sagte er zu der Haustochter, der hinter der Rezeption stand. »Von dieser Filmfirma.«

      Die junge Frau nickte.

      »Ich weiß. Aber ich glaub’, sie ist net mehr da. Der Klubraum ist leer, meine Kollegin hat gerad dort aufgeräumt.«

      »Wo könnte sie denn hingegangen sein?« fragte er.

      Die Angestellte zuckte ratlos die Schultern.

      »Hierhin kommt sie jedenfalls net so schnell wieder zurück. Der Raum ist erst für morgen mittag wieder reserviert.«

      Tobias bedankte sich und ging wieder hinaus. Vor dem Hotel blieb er stehen, unschlüssig, wohin er gehen sollte, um Brigitte zu finden.

      Schließlich lief er zum Pfarrhaus. Brigitte hatte erzählt, daß in Hochwürdens Jagdschloß gedreht werden sollte. Vielleicht war sie zu ihm gegangen, um noch etwas abzuklären.

      Während er den Kiesweg hinaufmarschierte, grübelte er wieder darüber nach, was vorgefallen sein könnte, daß sie die gerade wieder zu erblühende Beziehung schon wieder beendete.

      Das konnte doch nur ein Irrtum sein!

      Franziska kam ihm kurz in den Sinn. Aber er verwarf den Gedanken gleich wieder. Die Bauerntochter schien seine Entscheidung akzeptiert zu haben, jedenfalls hatte sie sich nicht wieder gemeldet.

      Und ihre unterschwellige Drohung?

      Unsinn, schüttelte er den Kopf, das war nicht mehr als eine leere Worthülse.

      Pfarrer Trenker öffnete selbst, als Tobias klingelte.

      »Grüß dich«, sagte der Geistliche erstaunt. »Was führt dich zu mir?«

      »Ich such’ Brigitte«, erwiderte der Bauer hastig. »Ist sie zufällig bei Ihnen?«

      »Nein, ist sie net.« Der Bergpfarrer schüttelte den Kopf. »Aber komm erstmal herein und erzähl, was los ist.«

      »… ich bin dann gleich losgefahren«, beendete Tobias wenig später seinen Bericht.

      »Aber im Hotel war sie net mehr.«

      Sebastian machte ein nachdenkliches Gesicht.

      »Hm«, sagte er, »es freut mich natürlich, daß ihr euch ausgesöhnt habt. Um so weniger versteh’ ich ihre Reaktion. Wahrscheinlich hast du recht, irgendwas muß vorgefallen sein, was sie so hat reagieren lassen. Hast du’s schon bei ihr zu Haus’ in Waldeck versucht? Vielleicht ist sie ja mit dem Kollegen gefahren, mit dem Herrn Berghofer.«

      Tobias schlug sich vor die Stirn.

      »Daran hab’ ich noch gar net gedacht.«

      »Na, dann werd’ ich mal dort anrufen.«

      Der Anruf brachte allerdings kein Ergebnis. Brigitte sei nicht zu Hause und würde auch nicht erwartet, antwortete ihre Schwester.

      Um Rosel Granzinger nicht zu beunruhigen, hatte Sebastian nichts weiter gesagt. Als er auflegte, machte er allerdings ein besorgtes Gesicht.

      »Wenn ihr Auto noch auf dem Parkplatz steht, und sie net mit jemand anderem gefahren ist, dann kann sie net weit sein«, sagte er nachdenklich.

      »Laß uns mal in der Kirche nachschauen.«

      Sie verließen das Pfarrhaus und

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