Der Bergpfarrer Staffel 15 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 15 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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gesagt, seine Lawine von Vorwürfen.

      »Bleib’, ich wollt’ dich net so verletzen«, rief er noch einmal.

      Aber da war sie schon zur Tür hinaus.

      Als er sich umdrehte, stand Resl hinter ihm. Sie blickte kleinlaut an.

      »Ich fürcht’…, ich hab’ da eine Dummheit gemacht«, sagte sie leise.

      »Wieso?« Er sah sie irritiert an. Was meinte sie nur?

      »Na ja, die Franzi hat gesagt, daß sie hergekommen ist, um sich mit dir auszusöhnen. Und als sie dann von euren angeblichen Heiratsplänen gesprochen hat…, da hab’ ich ihr von der Brigitte erzählt…«

      Schuldbewußt senkte sie den Kopf.

      »Bist’ mir jetzt bös’?«

      Tobias hatte sich schon gefragt, woher Franziska so genau über Brigitte Bescheid wußte. Jetzt war es ihm klar.

      »Ach was«, meinte er und nahm die Magd in den Arm. »Vielleicht war’s sogar ganz gut, daß du’s ihr gesagt hast.«

      *

      »Kommst du nachher auch mit?« fragte Tommy beim Abendessen. »Wir wollen uns alle treffen und ein bißchen feiern.«

      Brigitte schüttelte den Kopf.

      »Keine Zeit«, antwortete sie und nahm sich noch mal von der Suppe, die Rosel gekocht hatte.

      »Wieso?« fragte ihr Kollege irritiert. »Es ist doch soweit alles in Ordnung. Die Vorbereitungen laufen prima, und auf Hubertusbrunn sind die Jungs fast schon fertig.«

      »Was ich vorhab’, hat auch nix mit der Arbeit zu tun«, sagte Brigitte und lächelte geheimnisvoll.

      Ihre Schwester sah sie prüfend an.

      »Sag’ mal, was ist los mit dir?« fragte sie. »Du kommst mir irgendwie verändert vor.«

      »Vermutlich hat ihr der Ausflug auf die Alm gutgetan«, witzelte Tommy. »Also, heraus mit der Sprache! Der Senner ist ein fescher Bursche, nicht wahr?«

      »Wirklich lecker die Suppe«, meinte Brigitte, ohne auf seine Worte einzugehen.

      »Jetzt spann uns net auf die Folter«, verlangte Rosel. »Irgendwas ist doch geschehen. Du hast dich zwar sieben Jahre lang net blicken lassen, aber ich kenn’ dich immer noch gut genug. Diesen Gesichtsausdruck hattest’ als Kind schon, wenn du was für dich behalten wolltest.«

      »Also gut«, gab Brigitte sich geschlagen. »Ich fahr’ gleich nach dem Abendessen zum Rauchingerhof.«

      Rosel sah sie verblüfft an, und Tommy hätte sich beinahe an der Suppe verschluckt, die er gerade löffelte.

      »Zu Tobias?« fragte ihre Schwester.

      Sie nickte.

      »Wir haben uns heut’ zufällig getroffen« erzählte sie. »Obwohl ich net weiß, ob es wirklich ein Zufall war, oder Schicksal. Jedenfalls war er ganz anders, als am Samstag. Wir haben uns unterhalten, und das wollen wir heut’ abend fortsetzen.«

      Sie sah die beiden glücklich an.

      »Wir haben dir auch was zu sagen«, meinte Tommy und nahm die Hand ihrer Schwester. »Wir werden heiraten. Rosel kommt mit nach München, wenn wir hier fertig sind.«

      Brigitte riß erstaunt die Augen auf.

      »Was? Donnerwetter, überstürzt ihr da nix?«

      »Nein!« sagte er bestimmt und schüttelte den Kopf. »Wir beide sind viel zu lange allein gewesen. Rosel hatte nur dieses Haus hier, und ich meine Arbeit im Kopf. Wir haben viel versäumt, und das muß alles nachgeholt werden.«

      Viel versäumt, dachte sie, das haben Tobias und ich auch. Sieben lange Jahre.

      Brigitte stand auf und umarmte ihre Schwester.

      »Dann wünsch’ ich euch von Herzen Glück«, sagte sie gerührt und küßte Rosel auf die Wange.

      Sie gab Tommy ebenfalls einen Kuß.

      »Willkommen in der Familie, Schwager«, lachte sie. »Ich bin sicher, daß Rosel bei dir in guten Händen ist.«

      Als sie später zum Rauchingerhof fuhr, konnte sie es noch immer nicht glauben. Die beiden meinten es wirklich ernst.

      Und sie? Würde sie nach Abschluß der Dreharbeiten ebenfalls nach München zurückgehen?

      So sehr sie sich auch freute, daß zwischen Tobias und ihr wieder alles in Ordnung schien, so sehr brannte ihr aber auch eine Frage auf der Zunge, von deren Beantwortung alles abhing. Brigitte hatte weder Pfarrer Trenkers Worte vergessen, noch die Frau, mit der Tobias am Tisch gesessen hatte. Auch wenn er nachher behauptete, sie sei nicht seine Freundin, so wollte sie doch ganz genau wissen, in was für einem Verhältnis er zu ihr stand.

      Diese Franzi hatte ihr durch Worte und Gesten jedenfalls deutlich zu verstehen gegeben, daß Tobias für sie mehr war, als nur ein guter Bekannter…

      Der Bauer stand mit seinem Knecht zusammen, als Brigitte auf den Hof fuhr. Resl saß auf der Bank, vor dem Haus. Tobias kam auf sie zugelaufen, als sie ausstieg. Er schloß sie in die Arme und gab ihr einen Begrüßungskuß. Dann stellte er sie seinen Leuten vor. Der Knecht reichte ihr die Hand und grinste freundlich. Die Magd hingegen wirkte verlegen.

      »Komm, ich zeig’ dir alles«, sagte Tobias und nahm ihre Hand.

      »Schön hast du’s hier«, meinte sie nach einem ausgiebigen Rundgang.

      »Na ja, der Urgroßvater hat den Grundstein gelegt«, zuckte er die Schultern. »Und ich bemüh’ mich halt, es zu bewahren.«

      »Mit Erfolg«, betonte sie.

      Die Sonne war untergegangen. Tobias deutete auf die Bank im Garten. »Setz’ dich.«

      Sie nahm Platz und er hockte sich neben sie. Dann legte er seinen Arm und sie und zog sie an sich.

      »Schön, daß du da bist«, sagte er. »Du weißt gar net, wie sehr ich diesen Augenblick herbeigesehnt hab’!«

      Sie lächelte und lehnte sich an ihn. Ihr Blick glitt hinüber zu den Spitzen der Zwillingsgipfel, deren schneebedeckten Kuppen in den Himmel hineinzuragen schienen.

      »Bist du glücklich?« fragte er.

      »Ja«, antwortete sie. »Sehr, glücklich, Tobias.«

      »Erzähl’ mir von dir«, bat der junge Bauer. »Wie ist es dir ergangen? Ich will alles von dir wissen.«

      »Ach, du lieber Himmel«, rief sie lachend. »Wo soll ich denn da anfangen?«

      »Am besten am Anfang«, meinte er.

      Es dauerte eine Weile, bis sie alles erzählt hatte. Wie sie damals mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach München gefahren,

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