Der Bergpfarrer Staffel 15 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 15 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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hatte der Bergpfarrer sie nämlich nicht wieder fortgelassen. Die Einladung zum Abendessen lehnte sie allerdings ab.

      »Haben S’ sich schon was für morgen vorgenommen?« erkundigte er sich.

      »Mal sehen«, lächelte Alexan­dra. »Ich hab’ da nämlich einen kleinen Verehrer, der zusammen mit seinem Papa in der Pension wohnt. Der Martin würd’ gern’ Reiten lernen, aber ich hab’ den Eindruck, daß sein Vater net so ganz begeistert davon ist. Vielleicht fahre ich mit dem Bub zum Ponyhof hinaus.«

      »Gibt’s denn keine Mutter?« fragte der Geistliche.

      Alexandra schüttelte den Kopf und erzählte, daß Peter Reinickes Frau bald nach der Geburt des Jungen gestorben war. Sebastian nickte verstehend und winkte ihr zum Abschied.

      Dann wurde sein Blick nachdenklich. Ein alleinerziehender Vater, dessen Sohn ein Auge auf die attraktive Anwältin geworfen hatte…, das bot viel Spielraum für ungeahnte Möglichkeiten.

      Vielleicht war ja net nur der Sohn interessiert…

      *

      »Aufstehen, Schlafmütze!«

      »Um Himmels willen! Jetzt schon? Es ist doch noch dunkel draußen!«

      Peter Reinicke öffnete ein Auge und blinzelte seinen Sohn an. Martin stand vor dem Bett, fertig angezogen, und zog an der Decke.

      »Von wegen«, widersprach er. »Die Sonne scheint schon längst. Ich war mit Biene draußen und außerdem hab’ ich jetzt Hunger!«

      »Na ja, dann…«

      Seufzend schälte sich Peter aus der Bettdecke. Er wußte genau, daß der kleine Quälgeist ihm keine Ruhe lassen würde. Das kannte er von zu Hause, da war Martin auch immer der Erste, der aufstand – leider auch am Wochenende, wenn man mal hätte ausschlafen können.

      Aber natürlich hatte der Bub recht. Es war herrlicher Sonnenschein draußen, und es wäre eine Sünde gewesen, jetzt noch liegenzubleiben.

      Eine Viertelstunde später marschierten sie auf die Terrasse, wo die Wirtin gedeckt hatte. Biene ging dabei brav an Martins Seite.

      »Guten Morgen«, begrüßte Ria sie. »Haben S’ gut geschlafen?

      »Ja, ganz wunderbar, Frau Stub­ler.«

      »Und du?« beugte sie sich zu dem Bub hinunter.

      »Prima«, versicherte Martin. »Und jetzt hab’ ich ganz großen Hunger.«

      »Na, dann setz’ dich mal«, lachte Ria. »Ich bring’ gleich das Frühstück. Was möchtest’ denn trinken? Einen Kakao vielleicht?«

      Der Bub nickte.

      Peter Reinicke hatte sich unterdessen umgesehen und die anderen Gäste begrüßt, die schon beim Essen saßen. Sein Herz schlug schneller, als er Alexandra Sommer an einem der Tische sitzen sah. Sie nickte lächelnd herüber.

      »Ich hoff’, es macht Ihnen nix aus, daß ich Sie mit der Frau Sommer zusammensetze«, sagte Ria Stubler.

      Peter schüttelte den Kopf.

      Ganz im Gegenteil, dachte er…

      Die Anwältin war erst vor ein paar Minuten heruntergekommen. Sie begrüßte Vater und Sohn.

      »Ein herrliches Wetter, was?«

      »Ganz wunderbar«, bestätigte Peter und nahm ihr gegenüber Platz. »Genauso haben wir uns das vorgestellt.«

      Dabei sah er sie an, daß Alexandra sich unwillkürlich fragte, ob er wirklich das Wetter meinte oder etwas anderes.

      Die Wirtin brachte das Frühstück. Die drei staunten über die große Platte mit der Wurst und dem Käse, den Töpfchen mit den Marmeladen und Honig, den Korb mit den frischen Semmeln und Laugenbrezeln.

      »Das ist alles für uns?« fragte Peter Reinicke ungläubig.

      »Langen S’ nur tüchtig zu«, schmunzelte Ria. »Und wenn S’ wollen, dann machen S’ sich ruhig noch ein paar Semmeln für unterwegs. Ich bring’ Ihnen gern’ Papier zum Einwickeln.«

      »So gut hab’ ich lange net gefrühstückt«, sagte Alexandra, als sie es sich schmecken ließen. »Es ist alles so köstlich und frisch. Den Käse hier, den müssen S’ unbedingt probieren! Magst du Käse, Martin?«

      »Sehr gern’«, nickte er eifrig und schaute sie und seinen Vater nachdenklich an. »Warum sagen Erwachsene eigentlich immer Sie zueinander?«

      Alexandra und Peter wechselten einen Blick.

      »Ja, weißt du, das ist eben eine höfliche Art, sich zu begegnen, wenn man einander net kennt«, erklärte der Vater.

      »Wieso? Wir kennen Alexandra doch, und ich sag’ doch auch Du zu ihr. Warum ihr net? Gestern abend haben wir zusammen im Gasthaus gegessen und jetzt sitzen wir wieder an einem Tisch.«

      Der gemeinsame Besuch im Wirtshaus hatte sich allerdings zufällig ergeben. Ria Stubler hatte ihnen angeboten, einen Tisch zu reservieren, als die Anwältin dazukam. Auf die Frage der Wirtin, ob sie einen Tisch für sich haben wolle, hatte Alexandra den Kopf geschüttelt.

      »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, Herr Reinicke?«

      »Natürlich net«, hatte er erwidert. »Also, einen Tisch bitte, Frau Stubler.«

      Und so kam es, daß sie gemeinsam zu Abend aßen und sich dabei blendend unterhielten. Alexandra hatte sich nach der Schule erkundigt und gehört, daß Martin ein guter Schüler war. Dabei verriet sie, daß sie selbst nie wirklich Lust zum Lernen hatte.

      »Allerdings ist ja doch noch was aus mir geworden«, meinte sie schmunzelnd.

      Wenn es nach Martin gegangen wäre, dann hätten sie noch stundenlang sitzenbleiben können, doch angesichts des ersten Urlaubstages, an dem sie früh aufgestanden waren, und der Fahrt hierher, wurde der Bub doch schnell müde, und sie gingen frühzeitig zur Pension zurück.

      An Martins Argument war nichts hinzuzusetzen. Die beiden Erwachsenen sahen sich an.

      »Ja, warum eigentlich net?« fragte die Anwältin schulterzuckend. »Von mir aus…«

      »Gerne«, nickte Peter.

      Martin strahlte, wie ein Honigkuchenpferd.

      »Und was haben Sie sich…, ich meine, was hast du dir für heut’ vorgenommen?« stotterte Peter Reinicke.

      Alexandra lächelte.

      »Es fällt noch net so leicht«, entschuldigte er sich.

      »Wir gewöhnen uns dran«, meinte sie und sah Martin an, der bereits seine zweite Semmel aß. »Hättest’ Lust, mit mir zu einem Ponyhof zu fahren?«

      Der Bub machte den Mund auf.

      »Mit richtigen Ponys?« fragte er.

      »Ja, freilich. Richtige Ponys, auf

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