Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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diesem Tag hatten die beiden nach dem Frühstück das Pfarrhaus verlassen und einen Einkaufsbummel gemacht. Jetzt saßen sie in dem kleinen Eiscafé und labten sich an einer Tasse Cappuccino. Florian war in aufgeräumter Stimmung. Immer wieder machte er geheimnisvolle Andeutungen und sprach von einer Überraschung. Allerdings wollte er nicht verraten, was das war.

      »Eigentlich hat’s weniger mit dir zu tun«, verriet er. »Aber ich denk’, daß du dich darüber genauso freuen wirst, wie jemand and’rer.«

      Dabei sah er immer wieder auf seine Uhr, als wartete er auf etwas oder jemanden.

      Die nette Bedienung hatte die Getränke wirklich gerade serviert, als Lisa aus dem Fenster schaute.

      »He, das ist doch Ines«, rief sie und klopfte an die Scheibe.

      Das Madel draußen war stehengeblieben. Lisa winkte, und Ines Förster kam herein. Sie sah irgendwie bleich und traurig aus.

      »Bist’ etwa krank?« erkundigten Lisa und Florian sich nach der Begrüßung.

      Die junge Frau hatte sich gesetzt.

      »Ich hab’ mir heut’ freigenommen«, gestand sie. »Seit dem letzten Sonntag geht’s mir gar net gut...«

      »Du vermißt den Sepp, was?« fragte Florian.

      Ines nickte.

      »Sehr!«

      »Komm, trink’ auch einen Cappuccino, der muntert dich wieder auf«, lud Lisa sie ein.

      »Nee, lieber eine Schokolade«, meinte das Madel. »Mit ganz viel Schlagsahne obendrauf. So’n richtigen Seelentröster.«

      Jetzt konnte sie doch noch lachen und entschied sich, in Anbetracht der Kalorien, die ein Berg Schlagsahne hatte, aber für einen Milchkaffee.

      »Mit dem Sepp hat’s mich richtig erwischt«, gestand sie. »Wenn er bloß net so weit weg wär’...«

      Florian schmunzelte.

      »Ich verrat’ kein Geheimnis, wenn ich dir sag’, daß es den Sepp genauso erwischt hat«, sagte er. »Jedesmal, wenn ich mit ihm telefonier’, klagt er mir sein Leid.«

      Wieder schaute er auf die Uhr.

      »So«, meinte er, »ich glaub’ wir sollten langsam zurückgeh’n. Ist ja schon bald Mittag.«

      Ines Förster wollte sich verabschieden, doch der junge Mann hielt sie zurück.

      »Komm’ doch noch mit ins Pfarrhaus«, meinte er. »Wenn dir ohnehin langweilig ist, dann kannst’ genausogut mit uns im Pfarrhaus sitzen.«

      Das sah das Madel ein und ging mit ihnen. Sophie Tappert stellte ihnen Saft und Gläser auf den Tisch, und Lisa sah erstaunt auf, als Florian der Haushälterin hinterher lief und mit ihr tuschelte.

      »Habt ihr schon Hochzeitspläne geschmiedet?« fragte Ines.

      »Wir tun nix and’res«, strahlte Lisa. »Am liebsten möcht’ ich natürlich hier in der Kirche heiraten. Florian ist einverstanden, allerdings wird das noch eine ziemliche Organisiererei, die ganze Verwandschaft hierher zu schaffen und unterzubringen.«

      Sie trank einen Schluck Saft.

      »Na ja, ein bissel Zeit ist ja noch«, sagte sie dann mit Blick auf Florian, der gerade zurückgekommen war.

      »Ich hab’ mich so gefreut, als ihr mich angerufen habt, nachdem Florian beim Doktor war, und feststand, daß er wieder gesund werden würde«, bekannte Lisa. »Als ich dann am Abend mit Sepp telefonierte, war er immer noch so erleichtert, daß er weinen mußte.«

      Florian Brunner lächelte.

      »Ja, der Sepp ist ein wirklicher Freund. Davon gibt’s net viele auf der Welt. Wenn ich ihn net kennengelernt hätt’, dann wär’ mein Leben ärmer gewesen...«

      »Ich hab’ ja gar net gewußt, daß du so eine hohe Meinung von mir hast«, ließ sich plötzlich eine Stimme vernehmen.

      Die zwei Madeln sahen erstaunt auf, Florian hingegen grinste breit, als der Freund durch die hintere Gartenpforte kam.

      Ines Förster sprang auf und flog in seine Arme.

      »Du..., du bist’s wirklich?« stammelte sie ungläubig.

      »Aus Fleisch und Blut«, rief Sepp Villinger und preßte sie an sich. »Ich hab’s net mehr ausgehalten, Ines. Ich mußt’ einfach herkommen und dich in den Armen halten!«

      Während die beiden sich endlich küßten, sah Lisa Florian an, der schmunzelnd die Szene betrachtete.

      »Du hast’s gewußt?«

      »Klar«, lachte ihr Liebster. »Ich hab’ doch heut’ morgen mit ihm telefoniert und ihm gesagt, daß er herkommen soll. Die ganze Zeit hab’ ich dann überlegt, wie ich die Ines erreichen kann, und wollt’ schon in ihrer Firma anrufen. Aber dann ist sie ja praktisch von selbst gekommen.«

      Er zog sie in seine Arme.

      »Wir müssen doch zusammen überlegen und planen, wie die Doppelhochzeit gefeiert werden soll.«

      Lisa küßte ihn glücklich. Sie mochte Ines, und Sepp, der Florians bester Freund war, sollte auch ihr ein guter Freund werden.

      Schließlich gingen die zwei Paare gemeinsam zur Kirche hinüber. Sich an den Händen haltend, standen sie vor dem Altar, und in ihrer Vorstellung war das Gotteshaus bis auf den letzten Platz gefüllt. Pfarrer Trenker vollzog die Zeremonie und dann gab es ein großes Fest, zu dem alle Verwandten und Freunde eingeladen worden waren.

      »Das wird der schönste Tag in uns’rem Leben«, flüsterte Lisa und schaute ihren Bräutigam strahlend an.

      Sepp hielt seine Ines ganz eng an sich gedrückt.

      »Ich kann’s gar net mehr abwarten«, sagte er leise.

      Als sie dann wieder zum Pfarrhaus zurück gingen, stand fest, daß es eine Hochzeit werden würde, wie sie St. Johann noch nie gesehen hatte.

      Sophie Tappert wartete bereits mit dem Mittagessen. Die Haushälterin schaute immer wieder ungeduldig auf die Uhr.

      »Wo Hochwürden bloß bleibt«, murmelte sie. »Er ist doch sonst immer pünktlich.«

      Sebastian war am Vormittag aus dem Haus gegangen, Professor Bernhard hatte ihn abgeholt. Auch Max hatte keine Ahnung, wohin die beiden Männer gegangen waren.

      »Weiß von Ihnen jemand, wohin Hochwürden wollte?« fragte Sophie Tappert, als sie schließlich die Suppe servierte, weil sie nicht mehr länger mit dem Essen warten konnte.

      Die Frage war an Lisa und Florian gerichtet. Während das Madel den Kopf schüttelte, nickte der junge Mann.

      »Ja, der Professor ist mit ihm nach Waldeck gefahren«, erzählte er. »Er hat eine Überraschung für den Herrn Pfarrer.«

      »Eine Überraschung? Was denn für eine Überraschung?« wollte die Haushälterin wissen.

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