Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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mehr von ihm wissen. Dabei ahnte er nicht, wie sehr der Sohn sich danach sehnte. Und schon gar nichts wußte er von seiner goldigen Enkeltochter.

      »Ich wünsch’ Ihnen, daß das mit Ihrem Vater wieder in Ordnung kommt«, sagte die junge Frau und strich sich eine Locke aus dem Gesicht.« Auch für Lena, die doch endlich ihren Großvater kennenlernen soll. Und was immer ich dazu beitragen kann, werd’ ich tun.«

      »Danke«, nickte Michael und sah sie seltsam an. »Ich bin froh, daß ich Sie kennengelernt hab’, Andrea.«

      Beinahe verlegen blickte sie zur Seite, während in ihrem Innern ein Aufruhr herrschte, den sie sich nicht erklären konnte.

      Oder doch?

      Schon seit sie gestern abend zusammengesessen hatten, fühlte Andrea sich auf unerklärliche Weise zu diesem Mann hingezogen. Noch lange hatte sie wachgelegen und an Michael Lindner gedacht. Dabei freute sie sich auf das Wiedersehen am nächsten Tag, als wäre sie nur mit ihm alleine verabredet.

      Er bemerkte ihre Verlegenheit und wollte nach ihrer Hand greifen. Doch im selben Moment erwachte Lena, und Michael zog seine Hand schnell wieder zurück.

      *

      Erschöpft, aber guter Stimmung, kamen sie am späten Nachmittag wieder im Pfarrhaus an. Sophie Tappert hatte eine große Schüssel mit Beerengrütze und Vanillesauce vorbereitet. Eine willkommene Erfrischung, nach diesem anstrengenden Tag.

      Später spielten Lena und An-drea im Pfarrgarten, während Michael und Pfarrer Trenker ihre Bergtour am nächsten Tag besprachen. Nach dem Abendessen brachte die junge Frau das Kind ins Bett.

      »Du, Andrea, weißt du was?« fragte Lena, als sie in ihr Nachthemd schlüpfte.

      »Na, was denn?«

      »Das war ein schöner Tag heut’, net wahr?«

      »Ja, mir hat er auch viel Spaß gemacht. Bestimmt können wir noch einmal an den See fahren, solang’ ihr hier seid.«

      Lena sah sie nachdenklich an.

      »Weißt’, was am Schönsten war?«

      »Sag’s mir.«

      Die Kleine schlang ihre Arme um die junge Frau.

      »Daß du dabei warst«, flüsterte sie Andrea ins Ohr. »Das war am Schönsten. Fast so, als wär’st du meine Mutti...«

      Andrea spürte, wie ihr die Tränen in die Augen schossen. Sie drückte das Kind ganz fest an sich und wischte sich schnell über das Gesicht.

      »Ich hab’ dich auch so lieb, als wenn ich deine Mutti wär’«, sagte sie leise.

      Lena schlüpfte unter die Decke. Andrea setzte sich auf die Bettkante und strich ihr über das Haar.

      »Heut’ nur eine kurze Gute-Nacht-Geschichte«, bat das Kind und gähnte herzhaft. »Ich bin schon recht müd’...«

      Kurz darauf war sie auch schon eingeschlafen. Andrea blieb allerdings sitzen und betrachtete das schlafende Madel.

      Was für ein schreckliches Schicksal, dachte sie, nie die eigene Mama kennengelernt zu haben!

      Schließlich löschte sie das Licht und ging hinaus. Michael saß immer noch im Pfarrgarten. Max Trenker leistete ihm Gesellschaft. Andrea verabschiedete sich. Den nächsten Tag würde sie mit Lena alleine verbringen. Bis zum Nachmittag war Michael mit Hochwürden unterwegs. Die junge Frau ahnte schon jetzt, daß es ihr schwerfallen würde, ihn solange nicht zu sehen.

      Wie es ihr erst gehen würde, wenn Michael und Lena wie-

      der abreisten, daran mochte

      sie überhaupt noch nicht denken!

      Ihre Mutter sah sie fragend an, als sie zur Tür hereinkam.

      »Na, wie war’s?«

      Andrea lächelte, breitete die Arme aus und umarmte die Mutter.

      »Schön war’s«, antwortete sie.

      Marianne Mahlinger sah ihre Tochter forschend an.

      »Sag’ mal, du hast dich doch wohl net in diesen Herrn Lindner verguckt?«

      Die junge Frau schüttelte den Kopf.

      »Nein, Mama, gewiß net«, erwiderte sie. »Ich hab’ mich net in ihn verguckt. Ich liebe ihn vielmehr. So sehr, wie ich noch nie einen Mann geliebt hab’!«

      Ihre Mutter riß die Augen auf.

      »Aber, Kind, hast’ es dir auch richtig überlegt? Was soll denn d’raus werden, wenn er wieder abreist?«

      Andrea zuckte die Schulter.

      »Ich weiß es net, Mama. Ich weiß nur, daß die schönsten Wochen vor mir liegen, die man sich denken kann.«

      »Und er«, forschte die ältere Frau nach, »liebt er dich auch?«

      Ihre Tochter lächelte.

      »Er weiß doch noch gar nix davon, Mama.«

      *

      »Herrlich, so eine Brotzeit in freier Natur!« schwärmte Michael Lindner und biß herzhaft in die mit Schinken belegte Brotschnitte.

      Vor ihrem Aufbruch hatten sie im Pfarrhaus lediglich einen Kaffee getrunken. Nach gut zwei Stunden, in denen es stetig berg-auf gegangen war, saßen Sebastian Trenker und sein Gast am Rande einer Almwiese und schauten ins Tal hinunter.

      Der junge Witwer sah in den Rucksack, den er getragen hatte. In ihm befand sich der Proviant.

      »Wer soll das bloß alles essen?« fragte er zweifelnd.

      Der Bergpfarrer schmunzelte.

      »Sie werden sich wundern«, antwortete er. »Spätestens nach der zweiten Rast ist nix mehr übrig.«

      Wie immer, hatte Sophie Tappert auch heute reichlich mitgegeben. Sie sah es ohnehin nicht gerne, daß Hochwürden soviel in den Bergen herumkletterte, und befürchtete schon seit langem, daß er sich da einmal verirren könne, oder gar abstürzen und noch Schlimmeres!

      Indes hatte sich das Entsetzen der Haushälterin vor gar nicht all zu langer Zeit noch gesteigert. Da war Sebastian nämlich nicht in die Berge hinaufgestiegen, sondern noch höher. Mit einem Privatflugzeug hatte er einen Rundflug über seine schöne Heimat gemacht. Als Sophie Tappert davon hörte, betete sie, daß Hochwürden bloß heil und unbeschadet wieder landen möge.

      Allerdings war der gute Hirte von St. Johann nicht selbst geflogen. Professor Bernhard, der anerkannte Mediziner und frühere Mentor Dr. Wiesingers, hatte ihn dazu eingeladen. Ulrich Bernhard, ein passionierter Amateurflieger, kam nicht oft dazu, seinem Hobby zu frönen. Dazu ließ ihm sein aufreibender Beruf kaum Zeit. Aber als Toni Wiesinger seinen väterlichen Freund in einer medizinischen Angelegenheit um Rat fragte, ließ der Arzt es sich nicht nehmen, persönlich in das Alpendorf zu kommen und benutzte dazu sein Flugzeug.

      Gerade,

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