Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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      Sebastian schmunzelte, als sein Gast ihn unsicher ansah.

      »Lassen S’ sich net vom Max auf den Arm nehm’n. Es gibt nämlich noch ein Zusatzschild: Zum Be- und Entladen dürfen S’ da zwanzig Minuten steh’n.«

      Der Polizist grinste.

      »Schade«, meinte er, »die zehn Euro hätt’ ich gut für das Bier g’brauchen können, das ich heut’ abend mit Michael trinken wollt’...«

      Der Gefoppte schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter.

      »Immer noch der Alte«, lachte er. »Aber das Bier sollst’ natürlich haben. Ich freu’ mich schon auf einen Abend mit dir in der Wirtsstube.«

      *

      »Was ist denn das?« wollte Lena wissen, die mit Sophie Tappert in der Pfarrküche stand und interessiert zuschaute.

      Die Haushälterin hatte Hackfleischmasse mit Zwiebeln und Ei hergestellt. Doch statt der üblichen Fleischpflanzeln drehte sie kleine Bällchen daraus, die sie in einer großen Pfanne mit Butterschmalz briet.

      »Das ist etwas, was alle Kinder mögen«, erklärte sie. »Es heißt ›Kött bullar‹ und ist ein Gericht aus Schweden. Weißt’, das ist ein Land, ganz hoch im Norden. Um dorthin zu kommen, muß man mit einem Schiff über ein Meer fahren.«

      Sophie Tappert schwenkte die Pfanne, damit die Fleischklößchen von allen Seiten brieten. Dann goß sie eine Mischung aus Milch und Sahne hinzu, würzte mit ein paar Spritzer Zitrone und ließ alles ordentlich durchkochen, bis die Sauce gebunden hatte. Dann schmeckte sie mit Salz und Pfeffer ab.

      »Fertig«, sagte sie. »Jetzt können wir essen.«

      Zusammen hatten sie den Tisch im Eßzimmer gedeckt, und Lena durfte den grünen Salat zupfen. Sophie Tappert hatte ihr eine Schüssel hingestellt, in der Joghurt, Zucker und Zitrone waren.

      »Das ist mein Lieblingssalat«, erklärte die Kleine, während sie alles zusammenrührte. »Wenn wir ihn zuhaus’ essen, darf ich auch immer die Sauce machen.«

      Kurze Zeit später saßen alle zusammen und ließen es sich schmecken. Zu den ›Kött bullar‹ gab es Salzkartoffeln, um die leckere Sahnesauce aufzutunken, Preiselbeeren und natürlich den Salat, von dem Max behauptete, er habe ihm noch nie so gut geschmeckt, wie heute, was natürlich nur an der Joghurtsauce liegen könne, die Lena gerührt hatte.

      Es war unverkennbar, daß auch der Bruder des Bergpfarrers ganz vernarrt in das goldige Madel war, und auch Lena schien sich zu ihm hingezogen zu fühlen.

      »Bist du ein richtiger Polizist?« fragte sie, nachdem sie ihn, in seiner Uniform, mit großen Augen angesehen hatte.

      »Freilich«, nickte Max.

      »Und ein Polizeiauto hast’ auch?« forschte sie nach.

      »Ja. Und weißt’ was, wenn du’s magst, dann darfst’ einmal mitfahren.«

      Von diesem Augenblick an, hatte er ihr Herz gewonnen.

      »Na, hoffentlich wird da die Claudia net eifersüchtig«, meinte Sebastian schmunzelnd.

      Michaels Kopf ruckte hoch.

      »Bist’ etwa verheiratet?«

      »Noch net«, antwortete Max. »Aber was net ist, kann ja noch werden.«

      »Zumindest ist er in festen Händen«, erklärte der Geistliche und fügte schmunzelnd hinzu: »In sehr festen Händen!«

      »Na, das muß ja eine unglaubliche Frau sein, der es gelungen ist, den wilden Max zu zähmen«, lachte der Besucher. »Ich hoff’, daß ich sie recht bald kennenlern’.«

      »Bestimmt. Sie kommt am Wochenend’ her.«

      Sophie Tappert rief zum Mit-tagessen und unterbrach die Unterhaltung. Nachdem es keine Fleischklößchen mehr gab, weil sie alle aufgegessen hatten, und auch das letzte Salatblatt verputzt war, half Lena beim Abräumen.

      »Gibt’s auch noch Nachtisch?« fragte sie, als sie mit Sophie Tappert in der Küche war.

      Die Haushälterin nickte.

      »Natürlich hab’ ich auch einen Nachtisch vorbereitet«, antwortete sie. »Und zwar einen Schokoladenpudding.«

      Lena bekam leuchtende Augen.

      »Schokoladenpudding?« sagte sie fast andächtig. »Ach, den ess’ ich am liebsten.«

      Nach dem Essen mußte Lena ihren Mittagsschlaf halten, auch wenn sie viel lieber im Garten gespielt hätte. Aber da war Michael unerbittlich, und es war kein Wunder, daß seine Tochter nach der langen Fahrt auch schon bald einschlief.

      Max hatte sich verabschiedet und seinen Dienst wieder angetreten. Sebastian und sein Gast setzten sich nach draußen. Der Geistliche wollte mehr erfahren, wie es Michael in den letzten Jahren ergangen war. Der Sohn des Münchner Fabrikanten von optischen Geräten erzählte es.

      Nach dem Studium war er in die Geschäftsleitung der Firma eingetreten. Anfangs lief alles gut, auch wenn der Vater immer wieder zeigte, daß er noch immer der Herr im Haus war, der die letzte Entscheidung traf. Dennoch gelang es Michael, sich die Anerkennung Adalbert Lindners zu sichern. Immer häufiger stimmte in geschäftlichen Dingen der alte Herr seinem Sohn zu.

      Das änderte sich erst, als Michael die bezaubernde Clara Heisinger kennenlernte, die im Büro der Firma arbeitete. Für beide war es Liebe auf den ersten Blick, doch als Michael sie dem Vater als Frau seines Herzens vorstellen wollte, stieß er bei ihm auf Granit.

      Rigoros verlangte Adalbert Lindner, daß sein Sohn die Beziehung beenden, und Clara entlassen werden solle. Die junge Frau kam aus recht einfachen Verhältnissen. Mit knapp achtzehn Jahren hatte sie die Eltern verloren und andere Verwandte gab es nicht mehr. Ihr Studium hatte Clara sich durch Aushilfs-jobs finanziert, und die kleine Wohnung, in der sie lebte, teilte sie mit einer weiteren jungen Frau.

      Michael weigerte sich, dem Willen des Vaters nachzukommen. Im Gegenteil, er stand zu Clara und bat sie, seine Frau zu werden. Als er dies eines Abends zu Hause mitteilte, wies sein Vater ihm kalt die Tür.

      Der Sohn ging noch in der selben Stunde. Bisher hatte er, trotz der Zornesausbrüche, die er immer wieder erlebte, geglaubt, mit seinem Vater auskommen zu können, und daß eine Schwiegertochter ihm über den Verlust der Frau hinweghelfen würde. Doch Adalbert Lindner war zu keinem weiteren Gespräch bereit gewesen, und so fand die Hochzeit in aller Stille und im kleinen Freundeskreis statt.

      Michael hatte es schnell geschafft, eine neue Stelle zu finden. Sie übersiedelten nach Nürnberg, wo sie eine kleine, entzückende Wohnung fanden, und auch Clara fand Arbeit,

      im selben Betrieb. Es folgte

      ein wunderschönes, glückliches Jahr. Die kleine Wohnung hatten sie längst gegen eine größere getauscht, und als sich Nachwuchs ankündigte, konnte das Glück des jungen Paares nicht größer sein. Durch Michaels Vermittlung zogen auch Gernot Ender und seine Frau nach Nürnberg, und Iris, die schon eine einjährige Tochter hatte, stand der werdenden Mutter mit Rat und Tat zur Seite.

      »Nach

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