Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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Auch wenn’s net leicht war, zu Anfang. Ich hatte ja keine Ahnung, wie’s ist, mit einem Baby. Zum Glück gibt’s liebe Freunde, die sich um mich und Lena kümmerten.«

      Iris Ender, die ohnehin zu Hause war, nahm sich des kleinen Madels an, wenn Michael zur Arbeit war. Es war für die Freundin und Nachbarin überhaupt keine Frage gewesen. Drei Jahre lang leistete sie kostbare Hilfe, und Michael wußte, daß es keine besseren Freunde auf der Welt gab, als Iris und Gernot.

      Inzwischen ging Lena seit einem Jahr in den Kindergarten, und Michael mußte wegen der Belastung, die er Iris zumutete, kein schlechtes Gewissen mehr haben.

      »Ja, und jetzt ist’s unser erster Urlaub, den wir net zuhaus’ verbringen«, beendete er seinen Bericht.

      Sebastian hatte ihm wortlos zugehört. Jetzt legte er Michael die Hand auf den Arm.

      »Diesen Urlaub haben S’ sich auch redlich verdient«, sagte er. »Und vor allem haben S’ meinen größten Respekt vor dem, was Sie in all den Jahren geleistet haben. Besonders aber auch, weil S’ sich mit Ihrem Vater wieder versöhnen wollen.«

      Der Seelsorger lehnte sich nachdenklich zurück. Wäh-

      rend er Michael zugehört hatte, war ihm ein Gedanke gekommen.

      »Was halten S’ davon, für Lena ein Kindermädchen zu engagieren?« fragte er.

      Sein Gast sah ihn mit großen Augen an.

      »Sie meinen jetzt, hier im Urlaub?«

      Sebastian nickte.

      »Ja, ich will Ihnen auch erklären, warum ich das vorschlag’. Schau’n S’, die Lena ist zum Beispiel für eine Bergtour noch zu klein. Natürlich kann sie hier im Pfarrhaus bleiben, wenn wir beide unterwegs sind, aber ich hab’ da noch einen and’ren Gedanken. Die junge Frau, an die ich denk’, ist ausgebildete Kindergärtnerin. Sie würd’ sich optimal um Ihre Tochter kümmern. Außerdem paßt’s ganz gut in meinen Plan, den ich mit Ihrem Vater hab’...«

      Michael schaute verständnislos.

      »Ich erklär’s Ihnen gleich«, sagte der gute Hirte von Sankt Johann. »Aber zunächst möcht’ ich wissen, ob S’ generell damit einverstanden wären, Lena in die Obhut der Frau zu geben?«

      Sein Gegenüber zuckte die Schulter.

      »Wenn Sie es empfehlen – warum net?« antwortete er. »Allerdings liegt die endgültige Entscheidung bei Lena.«

      Sebastian schmunzelte. Er wußte, was Michael meinte.

      »Ich bin ganz sicher, daß Lena und Andrea sich prächtig versteh’n werden«, meinte er.

      *

      Andrea Mahlinger war ganz aufgeregt, als sie zum Pfarrhaus hinüberlief. Für drei Wochen nur, hatte Pfarrer Trenker gesagt, wäre die Arbeitsstelle, aber das war immer noch besser, als untätig zu Hause herumzusitzen, oder ständig zum Arbeitsamt in die Kreisstadt fahren zu müssen.

      Sie hatte kaum geklingelt, als auch schon die Tür geöffnet wurde. Ein hübsches Kindergesicht strahlte ihr entgegen, und An-drea lachte zurück.

      »Grüß dich«, sagte sie und reichte der Kleinen die Hand. »Ich heiß’ Andrea, und wer bist du?«

      »Lena-Marie Lindner«, antwortete das Madel und deutete hinter sich. »Die sitzen alle im Garten.«

      »Du meinst, Pfarrer Trenker?«

      »Ja, und mein Papa.«

      Sebastian hatte Lena zur Tür begleitet, sich dann aber gleich wieder zurückgezogen, als er durch die Glasscheibe sah, wer die Besucherin war. Er schmunzelte, als die beiden jetzt in den Pfarrgarten hinaustraten.

      »Schön, daß du gleich her-überkommen konntest«, begrüßte er die junge Frau. »Die Lena hast’ ja schon kennengelernt, und das hier ist Herr Lind-

      ner.«

      Michael war aufgestanden und gab ihr die Hand. Andrea sah ihn an, sein freundliches Lächeln erwidernd.

      »Grüß Gott, Frau Mahlinger«, sagte er und deutete auf seine Tochter. »Ja, wie Hochwürden schon sagte, ich bin Lenas Vater. Wir machen drei Wochen Urlaub, hier in Sankt Johann, und Pfarrer Trenkers Vorschlag, Sie als Ferienbegleitung für Lena zu engagieren, hat mich überzeugt. Jetzt kommt’s eigentlich nur noch darauf an, daß wir uns einig werden. Wie’s ausschaut, hat meine Tochter Sie ja bereits ins Herz geschlossen.«

      Er deutete auf einen freien Stuhl.

      »Aber setzen wir uns doch erst mal.«

      Das kleine Madel hatte einiges von seinen Spielsachen, die es mitgebracht hatte, nach draußen geholt. Am liebsten hätte Lena gleich mit Andrea angefangen zu spielen. Sebastian nahm sie an die Hand.

      »Komm«, meinte er, »dein Papa und die Andrea haben erst einmal was zu besprechen. Wir beide geh’n jetzt zur Frau Tappert. Bestimmt hat sie noch irgendwo in der Kühltruhe ein tolles Eis für dich.«

      Dieser Vorschlag fand die Zustimmung der Kleinen. Michael nickte dem Geistlichen dankbar zu.

      »Ich hab’ jetzt allerdings gar keine Zeugnisse dabei«, sagte Andrea. »Die hab’ ich in der Aufregung ganz vergessen.«

      Der junge Witwer winkte ab.

      »Die brauch’ ich net«, antwortete er. »Wenn Hochwürden Sie empfiehlt, dann ist das Zeugnis genug.«

      Er beugte sich ein wenig vor.

      »Bleibt nur die Frage der Bezahlung. An wieviel haben S’ denn gedacht?«

      Die Erzieherin schluckte. Das hatte sie ebenso wenig überlegt, wie sie nicht daran gedacht hatte, ihre Zeugnisse mitzunehmen. Michael nannte die Summe, die er bereit war, zu zahlen, und Andrea sah ihn erschrocken an.

      »Aber..., das ist ja mehr, als ich im Kindergarten verdient hab’.«

      Er strahlte.

      »Dann sind’s also damit einverstanden?«

      »Ja..., natürlich.«

      Sie war immer noch von diesem großzügigen Angebot überrascht, daß sie kaum antworten konnte.

      »Ich hab’ mir so gedacht«, fuhr Michael fort, »daß wir mal zusammen etwas unternehmen, vielleicht zum Schwimmen an den Achsteinsee fahren, oder eine kleine Wanderung in der näheren Umgebung machen. Natürlich möchte ich im Urlaub soviel wie möglich mit meiner Tochter zusammensein, aber hin und wieder werden S’ allein etwas mit Lena unternehmen.«

      »Einverstanden«, nickte An-drea. »Ich denk’, daß wir beiden gut miteinander auskommen werden. Lena ist ja ein richtiger Goldschatz.«

      »Net wahr?« strahlte der stolze Vater.

      Dieser Vaterstolz machte ihn in Andreas Augen nur noch sympathischer, als er auf den ersten Blick ohnehin war.

      Warum er wohl alleine lebte mit dem Kind? Ob er geschieden war. Oder seine Frau vielleicht verstorben?

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