Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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mich übertölpeln, indem Sie mich mit dem Kind meines Sohnes konfrontieren? Nein, nein, mit mir net. Ich reis’ noch heut’ wieder ab!«

      Ehe Sebastian etwas erwidern konnte, war er zur Tür hinaus. Der Bergpfarrer lief hinterher.

      »Herr Lindner, so warten S’ doch«, rief er. »Lassen S’ mich doch erklären...«

      »Das können S’ sich sparen«, gab Michaels Vater zurück, ohne sich umzudrehen.

      Der Geistliche sah ein, daß es keinen Zweck hatte. So aufgeregt wie Adalbert Lindner war, konnte man nicht vernünftig mit ihm sprechen.

      Was der gute Hirte von St. Johann nicht sehen konnte, war das fröhliche Lächeln im Gesicht des anderen.

      *

      In guter Stimmung kam Michael Lindner im Pfarrhaus an. Gleich nach dem Frühstück war er in die Stadt gefahren, um etwas zu besorgen, was er nicht in St. Johann kaufen konnte.

      Ein Schmuckstück für Andrea.

      Seine Laune erhielt allerdings einen Dämpfer, als Sebastian ihn in sein Arbeitszimmer bat. Die Miene des Geistlichen verriet nichts Gutes...

      »Tja, Michael, ich fürcht’, uns’re Idee war keine besonders gute«, begann der Bergpfarrer das Gespräch. »Ihr Vater hat von der Sache Wind bekommen. Er weiß, daß Lena sein Enkelkind ist, und er war sehr ärgerlich. Wenn er seine Drohung wirklich wahr macht, dann reist er noch heut’ wieder ab. Vielleicht ist er’s sogar schon.«

      Er berichtete, was Adalbert Lindner ihm gesagt hatte, bevor er aus dem Pfarrhaus stürmte.

      Der junge Witwer sah seinen Gastgeber bestürzt an.

      »Ich..., ich versteh’s net«, sagte er. »Ist er denn immer noch der alte Dickschädel? Hat net einmal Lena sein hartes Herz erweichen können?«

      »Wie’s ausschaut, wohl net. Ich muß gesteh’n, daß ich darüber auch sehr enttäuscht bin. Mit allem hab’ ich gerechnet, aber net mit so einer Reaktion.«

      Sebastian Trenker stand auf und ging an das Fenster. Die Gardine war zurückgezogen, ein Flügel geöffnet, und herrlich lauwarme Luft strömte herein. Sein Blick ging hinüber zum Hotel.

      War der Unternehmer wirklich abgereist?

      Fast konnte der Seelsorger es nicht glauben. Aber so, wie der Mann reagiert hatte, war es eigentlich unmöglich, etwas anderes anzunehmen.

      Sebastian drehte sich wieder um. Michael hockte in seinem Sessel. Er wirkte, wie ein Häufchen Elend.

      »Leider ist’s net die einzige Hiobsbotschaft, die ich für Sie hab’«, fuhr der Pfarrer fort.

      Sein Gast hob den Kopf. Der Blick war seltsam leer.

      »Was ist denn noch?«

      Sebastian hob die Hände und ließ sie wieder fallen.

      »Der Max hat mir von der Frau Rendel erzählt...«

      Michael zuckte die Schulter.

      »Was ist mit Hanna?«

      »Was da zwischen Ihnen beiden ist, weiß ich net«, erwiderte der Seelsorger. »Aber Sie sollten wissen, daß Andrea Sie gestern abend geseh’n hat, als sie nach Haus’ ging. Sie standen mit der Frau Rendel in ihrer Straße und haben sie geküßt...«

      Der junge Mann fuhr sich über die Stirn.

      »Auch das noch!« entfuhr es ihm.

      Dann winkte er ab.

      »Ich kann Sie allerdings beruhigen, Hochwürden. Das mit der Hanna war ganz anders, als es ausgeschaut hat. Die Sache ist nämlich die...«

      »Ich hätt’s mir auch net denken können«, nickte Sebastian zufrieden, nachdem Michael ihm die ganze Geschichte erzählt hatte. »Aber jetzt müssen S’ erst einmal mit Andrea sprechen. Ich hab’ sie nach Haus’ geschickt. Frau Tappert hat Lena zum Einkaufen mitgenommen. Bleiben S’ also drüben, so lang’ Sie wollen. Nur zum Mittagessen müssen S’ pünktlich sein.«

      Michael Lindner nickte und verabschiedete sich. Sebastian wartete einen Moment, dann verließ auch er das Pfarrhaus. Sein Weg führte ihn zum Hotel.

      Sepp Reisinger begrüßte den Geistlichen.

      »Der Herr Lindner?« fragte der Wirt. »Freilich ist er im Haus. Wie kommen S’ darauf, daß er abgereist wär’? Er hat für drei Wochen reserviert.«

      Der gute Hirte von St. Johann lächelte. Hatte ihn seine Menschenkenntnis doch nicht getäuscht. So, wie er Adalbert Lindner und Lena zusammen erlebt hatte, wußte er, daß das Herz des frischgebackenen Großvaters nicht so hart sein konnte!

      »Wo find’ ich den Herrn Lindner denn?« erkundigte er sich.

      Sepp gab bereitwillig Auskunft.

      »Der sitzt draußen, im Biergarten, und liest die Zeitung.«

      Sebastian bedankte sich. Durch einen kleinen Flur konnten die Hotelgäste den Biergarten erreichen. Der Geistliche wählte den selben Weg. Außer Michaels Vater saß jetzt noch niemand in dem idyllisch angelegten Garten. Der alte Mann sah von seiner Zeitung auf und schmunzelte.

      »Na, Hochwürden, haben S’ mir meinen Auftritt von vorhin net abgenommen?« fragte er.

      Der Bergpfarrer setzte sich.

      »Ich geb’ zu, für einen Augenblick haben S’ mich aus der Fassung gebracht. Aber dann wollt’ ich einfach net glauben, daß Sie abreisen, ohne wenigstens noch einmal mit ihrer Enkeltochter gesprochen zu haben.«

      »Ist sie net ein entzückendes Ding?« rief Adalbert Lindner begeistert. »So richtig zum Liebhaben!«

      Er sah Sebastian an.

      »Ich weiß, Hochwürden, ich hab’ vieles falsch gemacht. Es tut mir unendlich leid, daß die Clara tot ist. Wissen S’, damals hab’ ich gedacht, der Juniorchef und eine Angestellte aus der Firma – das könnt’ net gutgeh’n. Heut’ bin ich eines Besseren belehrt. Jetzt möcht’ ich mich mit Michael aussöhnen, und der Lena ein guter Opa sein.«

      »Ich freu’ mich darüber«, sagte der Seelsorger. »Aber das alles müssen S’ in erster Linie ihrem Sohn sagen.«

      Der Unternehmer nickte.

      »Das werd’ ich, Hochwürden. Aber das muß ganz geschickt angestellt werden. Ich hab’ mir da was überlegt...«

      *

      Michael Lindner erreichte die Straße, in der Andrea wohnte. Hannas Auto stand immer noch vor ihrer Unterkunft. Sie war also nicht abgereist.

      Er wollte gerade an dem Haus vorbeigehen, als dort die Tür geöffnet wurde. Michael blieb stehen, als er die Arbeitskollegin heraustreten sah. Sie trug eine Reisetasche in der Hand. Hanna schluckte, als sie ihm gegenüberstand.

      »Schaut ja fast so aus, als wärst’ zum Abschiednehmen gekommen«, sagte sie.

      Er

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