Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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mich ver-

      stehst...«

      Die junge Frau lächelte, aber es sah eher wehmütig aus.

      »Ich hab’ schon verstanden, Michael«, antwortete sie. »Man kann die Liebe net erzwingen. Ich wünsch’ dir alles Gute. Bis bald.«

      »Wir seh’n uns auf der Arbeit wieder...«

      Hanna Rendel hatte sich schon ins Auto gesetzt.

      »Wahrscheinlich net«, rief sie durch die offene Scheibe. »Ich hab’ beschlossen zu kündigen.«

      Ehe er noch etwas sagen konnte, war sie davongefahren.

      Michael ging weiter. In der Tasche fühlte er das Päckchen mit der Schmuckschatulle, und sein Herz klopfte schneller, als er an Andrea dachte.

      Sie öffnete ihm, als er geklingelt hatte. An ihren Augen konnte er erkennen, daß sie wieder geweint hatte.

      »Du...?«

      »Ja, ich. Darf ich hereinkommen?«

      Andrea gab die Tür frei. Michael folgte ihr ins Wohnzimmer. Sie waren alleine im Haus. Rolf Mahlinger arbeitete, und seine Frau half ab und zu vormittags beim Herrnbacher aus.

      »Andrea, ich glaub’, ich muß dir da was erklären«, begann der junge Witwer.

      Das Madel holte tief Luft. Ich bin auf alles gefaßt, dachte es. Wahrscheinlich bist’ gekommen, um mir zu sagen, daß es aus ist zwischen uns. Daß alles nur ein großer Irrtum war. Ein flüchtiger Augenblick der Leidenschaft.

      »Pfarrer Trenker hat mir erzählt, daß du mich gestern abend geseh’n hast, hier in der Straße.«

      Andrea nickte stumm. O ja, ganz deutlich war ihr die Szene noch vor Augen. Die innige Umarmung, der nicht zu übersehende Kuß.

      »Manchmal liegen die Dinge anders, als es den Anschein hat«, fuhr Michael fort.

      Sie standen sich gegenüber, eine Armlänge voneinander getrennt.

      »Und so ist’s auch mit gestern abend. Ich war selbst überrascht, als Hanna mir plötzlich gegen-überstand.«

      Er lächelte sie an und nahm ihre Hand.

      »Komm mal her«, bat er und deutete auf das Sofa. »Wir wollen uns setzen. Im Sitzen redet’s sich viel leichter.«

      Aufseufzend folgte sie seiner Bitte und nahm neben ihm Platz. Er hielt immer noch ihre Hand, dann erzählte er, was er schon Pfarrer Trenker berichtet hatte.

      »Ich schwör’s, es war nur ein Abschiedskuß auf die Wange!« endete er.

      Andrea schluckte. Während seiner ›Beichte‹ war es ihr unendlich leichter geworden. Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter.

      »Ich glaub’, ich hab’ mich sehr dumm benommen«, sagte sie leise.

      Dann schaute sie ihn fragend an.

      »Kannst’ mir überhaupt verzeih’n, daß ich an deiner Liebe gezweifelt hab’?«

      Michael strich ihr zärtlich über das Haar. Er griff in die Jackentasche und holte das Päckchen hervor. Es war klein und in blaues Papier gewickelt.

      »Für dich«, sagte er, als er es ihr reichte.

      Die junge Frau nahm das Päckchen und wickelte es mit zitternden Fingern aus. Ein leiser Schrei entfuhr ihren Lippen, als sie die Schatulle öffnete und den goldenen Ring darin sah.

      Ein Ring mit einem Diamanten obendrauf.

      »Ich liebe dich, Andrea«, flüsterte Michael mit rauher Stimme. »Ich liebe dich und möcht’ ein Leben lang mit dir glücklich sein.«

      Die Tränen, die jetzt in ihren Augen standen, waren nicht durch Kummer und Leid hervorgerufen, sondern Tränen des Glücks.

      Ihre Lippen fanden sich zu einem Kuß, der dieses Versprechen besiegelte.

      »Komm«, sagte Michael, nachdem er ihre Tränen fortgeküßt hatte. »Uns’re Tochter wartet auf uns.«

      *

      »Ich glaub’, wir sollten einen Wandertag einlegen«, hatte Sebastian Trenker vorgeschlagen. »Die Lena kann ja noch net mit in die Berge hinauf, aber bis zur Wiesneralm wird sie’s wohl schaffen.«

      Der Vorschlag wurde angenommen. Mit Verpflegung von Sophie Tappert ausgestattet, marschierten sie los. Herrlicher Sonnenschein lag über dem Wachnertal, als sie ihr Ziel erreichten.

      Nachdem Adalbert Lindner gestern so abrupt verkündet hatte, abreisen zu wollen, hatte Michael die Hoffnung aufgegeben, sich jemals wieder mit seinem Vater zu versöhnen. Auch wenn er es immer noch nicht glauben wollte, daß es nicht einmal seine kleine Tochter vermocht hatte, das Herz ihres Großvaters zu erweichen, so mußte er doch einsehen, daß es wohl keinen Zweck mehr hatte, darauf zu hoffen, daß noch alles gut werden könne.

      Nach dem Abendessen hatten sie sich im Pfarrhaus noch lange darüber unterhalten. Andrea saß neben Michael und hielt seine Hand. An ihrem linken Ringfinger blitzte der Diamant. Sie strahlte glücklich.

      »Wenigstens ist zwischen euch beiden wieder alles in Ordnung gekommen«, sagte Sebastian erleichtert. »Was werdet ihr denn nun anfangen, wenn der Urlaub zu Ende ist?«

      Das stand für beide fest.

      »Wir wollen so schnell wie möglich heiraten«, antwortete der junge Mann schnell. »Die Wohnung in Nürnberg ist groß genug.«

      Er sah seine zukünftige Frau liebevoll an.

      »Und dann soll die schönste Zeit uns’res Lebens beginnen.«

      Andrea lehnte sich an ihn.

      »Allerdings wird mir der Abschied von Sankt Johann net leicht fallen«, gestand sie. »Schließlich ist hier meine Heimat.«

      »Dafür werden wir aber jedes Jahr uns’re Ferien hier verbringen«, versprach Michael.

      Er machte ein spitzbübisches Gesicht.

      »Und das wird ein preiswerter Urlaub, weil wir dann immer bei deinen Eltern wohnen.«

      »Sie haben wohl ein gutes Verhältnis zu Ihren zukünftigen Schwiegereltern?« erkundigte sich der Geistliche.

      »Die beiden sind einfach prima«, schwärmte Michael. »Na ja, ist ja auch kein Wunder, wenn sie so eine Tochter hervorbringen! Und dann erst der Selbstgebrannte von Andreas Vater!«

      Diese Unterhaltung spann sich noch geraume Zeit fort, bis Sebastian zum Schlafengehen mahnte. Schließlich wollte man früh losziehen, um ein herzhaftes Frühstück im Freien zu genießen.

      Belegte Brote, gekochte Eier, Kaffee und Tee, und für Lena Milch.

      Andrea hatte die ganzen Köstlichkeiten auf einer Decke ausgebreitet. Michael schüttelte den Kopf.

      »Wer soll das

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