Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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style="font-size:15px;">      Max hatte bisher geschwiegen. Er war nicht weniger verwundert als Michael, daß dessen Arbeitskollegin ebenfalls ihren Urlaub hier verbringen wollte.

      Zufall, oder steckte mehr dahinter?

      Der junge Polizeibeamte beteiligte sich nur hin und wieder an dem Gespräch. Die meiste Zeit beobachtete er die junge Frau und runzelte dann und wann die Stirn, wenn er zu sehen glaubte, daß es mehr, als nur kollegiales Interesse war, das Hanna Rendel Michael entgegenbrachte.

      Bahnte sich da etwa ein Drama an?

      Wenn Andrea Mahlinger erfuhr, daß es noch eine Frau gab, die an Michael interessiert war, dann konnte es gar nicht ausbleiben.

      Max sah auf die Uhr.

      »Ich glaub’, es wird Zeit für mich«, sagte er. »Morgen muß ich wieder früh raus.«

      Er stand auf und reichte Hanna die Hand.

      »Es war nett, sie kennengelernt zu haben. Viel Vergnügen noch in uns’rem schönen Sankt Johann.«

      Sie lächelte.

      »Das will ich doch hoffen...«

      *

      Michael sah sie durchdringend an. Auf seiner Stirn stand eine Unmutsfalte, die nicht zu übersehen war.

      »Hanna, was soll das?« fragte er. »Warum fährst’ mir nach?«

      Sie griff über den Tisch nach seiner Hand, die er ihr sogleich wieder entzog.

      »Ich hab’ gedacht, du freust dich, wenn du mich siehst...«, sagte sie.

      Michael atmete tief ein.

      »Ich denk’, hier müssen ein paar Dinge klargestellt werden«, fuhr er fort. »Natürlich kann ich dir net verbieten, hier Urlaub zu machen. Aber ich möcht’ dich bitten, mich in Ruhe zu lassen. Die Wochen, die Lena und ich hier verbringen, gehören aus-schließlich meiner Tochter. Wenn ich zusammen mit dir hätt’ verreisen wollen, dann hätt’ ich’s gesagt.«

      Hanna schluckte. Solch eine deutliche Reaktion hatte sie nicht erwartet.

      »Aber, Michael, ich hab’ so gehofft, daß wir uns hier endlich wieder näher kommen könnten. Du weißt, was ich für dich empfind’, und daß es für mich mehr ist, als nur eine Freundschaft.«

      »Es tut mir leid, Hanna, aber mehr kann ich dir net bieten«, entgegnete er. »Ich hab’ dir nie gesagt, daß ich dich liebe, und außerdem – wer mich will, der muß Lena auch wollen.«

      »Aber, das will ich doch!«

      Michael schüttelte den Kopf.

      »Bitte, mach’ dir keine Hoffnungen. Ich hab’ durchaus bemerkt, daß meine Tochter für dich eher ein Klotz am Bein ist. Als Vater hab’ ich sehr feine Antennen dafür.«

      Die junge Frau wollte empört aufbegehren, doch sein Gesichtsausdruck ließ sie verstummen.

      »Außerdem gibt’s da noch etwas, das ich dir sagen muß«, fuhr Michael fort. »Was ich net hab’ ahnen können, ist eingetreten. Ich hab’ hier einen Menschen gefunden, eine junge Frau, der meine ganze Liebe gehört. Wir werden heiraten und Lena wird endlich eine Mutter haben.«

      Es war, als stoße er ihr ein Messer mitten ins Herz. Hanna spürte das Adrenalin durch ihre Adern jagen, und für einen Moment wurde es ihr schwarz vor Augen. Doch dann fing sie sich.

      »Es..., es tut mir leid«, sagte sie leise. »Natürlich will ich mich net aufdrängen. Es ist nur so, daß ich geglaubt hab’, du und ich, wir würden eines Tages...«

      »Hanna, ich hab’ dir nie Hoffnungen gemacht. Im Gegenteil, ich bin ehrlich zu dir gewesen, als ich erkannte, daß meine Gefühle dir net gehören. Genauso, wie ich dir jetzt ehrlich gesagt hab’, wie’s um mich steht.«

      Sie nickte stumm und stand auf. Eigentlich war sie hergekommen, um etwas zu essen. Doch jetzt war ihr jeglicher Hunger vergangen. In ihrem Magen schien ein schwerer Stein zu liegen.

      »Wart’, ich bring’ dich nach Haus’«, bot er an. »Wo wohnst denn überhaupt?«

      Hanna erzählte von dem Privatquartier, das sie zu guter Letzt doch noch bekommen hatte, nachdem sie überall vergeblich nachgefragt hatte. Michael bezahlte die Rechnung, hielt ihr beim Hinausgehen die Tür auf.

      »Darf ich fragen, wer sie ist?«

      Hanna sah ihn nicht an, als sie diese Frage stellte. Ihr Blick war geradeaus gerichtet.

      »Ich hab’ Andrea hier kennengelernt«, erzählte ihr Begleiter. »Ursprünglich hatte ich sie engagiert, damit Lena jemanden im Urlaub hat, und ich auch einmal etwas allein unternehmen kann. Ja, aber gleich als ich Andrea geseh’n hab’, da wußt’ ich, daß diese Frau mein Leben verändern wird.«

      Ihm fiel gar nicht auf, in welch schwärmerischen Ton er sprach, und daß es Hanna weh tun mußte, ihn so reden zu hören.

      Wie sehr liebte sie diesen Mann! Kein Tag, keine Stunde war vergangen, in der sie nicht an ihn gedacht hatte. Mit jeder Faser ihres Körpers begehrte sie ihn, und das Wissen, ihn verloren zu haben, quälte sie unendlich.

      »Was wirst’ jetzt anfangen?« fragte Michael. »Bleibst’ dennoch hier?«

      Hanna zuckte die Schulter.

      »Ich weiß net«, antwortete sie. »Mal seh’n.«

      Natürlich lief sie Gefahr, ihm und damit ihrer Nebenbuhlerin oft zu begegnen, wenn sie ihren Urlaub nicht abbrach. Und ob sie das wirklich wollte?

      Vor dem Haus der Familie Lechner angekommen, stellte Michael fest, daß sie in der Straße waren, in der auch An-drea wohnte. Jetzt wußte er, warum ihm am Nachmittag das kleine Auto so bekannt vorgekommen war, als sie, von An-dreas Eltern kommend, daran vorbeigegangen waren. Allerdings hatte er dem Wagen nicht soviel Aufmerksamkeit geschenkt.

      Einen Augenblick standen sie verlegen vor dem Haus. Dann gab Michael ihr die Hand.

      »Ich wünsch’ dir alles Gute, Hanna. Es tut mir leid, daß du umsonst hergekommen bist.«

      Die junge Frau lächelte schief.

      »Schon gut, Michael«, antwortete sie leise. »So ist eben das Leben.«

      Sie schaute ihn liebevoll an.

      »Darf ich dir zum Abschied wenigstens noch einen Kuß geben?«

      Er nickte. Hanna stellte sich auf die Zehenspitzen, schlang ihre Arme um seinen Hals und küßte ihn auf die Wange.

      Im selben Moment kam An-drea um die Ecke.

      Einen Moment stutzte sie.

      Der Mann dort vorne, in zärtlicher Umarmung mit einer Frau, war das nicht Michael?

      Andrea trat aus dem Lichtkreis der Straßenlaterne in den Schatten. Die beiden hatten sie noch nicht bemerkt. Sie schaute intensiver.

      Ja,

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