Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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von Haldenstätten weilte in Ungarn, wo er mit einem Weinbauern in Geschäftsverbindung stand. Er konnte eigentlich nicht vor dem kommenden Montag zurück sein. Wenn er aber hörte, daß endlich ein Lebenszeichen von Angela im Schloß war, würde er sofort alles stehen und liegen gelassen haben und zurückkehren.

      »Lassen S’ ihm doch einfach eine Nachricht da, daß er nach Sankt Johann kommen und sich im Pfarrhaus melden soll«, schlug Sebastian vor. »Wenn er dann da ist, wird die Überraschung für ihn um so größer sein. Wir fahren derweil vor, und ich zeig’ Ihnen mein Zuhaus’.«

      »Eine schöne Idee«, stimmte die Gräfin zu. »Und bevor er dort eintrifft, werde ich mit Angela reden und ihr sagen, daß es alles Unsinn ist, was sie sich da einredet. Aber heute sind Sie erst einmal Gast auf Schloß Haldenstätten.«

      Sie verbrachten einen angenehmen Tag. Sebastian freute sich, eine so kluge und feinsinnige Frau kennengelernt zu haben. Gräfin Annemarie wußte gutes Essen und Trinken ebenso zu schätzen, wie eine geistreiche Unterhaltung, und hatte in Pfarrer Trenker einen gleichberechtigten Partner gefunden. Der Abend, bei Wein und Gespräch, zog sich bis tief in die Nacht hin. Trotzdem war die Schloßherrin am nächsten Morgen ausgeschlafen. Nach einem ausgiebigen Frühstück starteten sie gutgelaunt zur Fahrt nach St. Johann.

      »Da drüben ist die Pension, in der Angela das Zimmer hat«, zeigte Sebastian auf das Haus, als sie durch das Dorf fuhren.

      »Eigentlich ist aber recht wenig los hier. Oder täuscht das nur?« meinte die Gräfin.

      »Ja, das täuscht. Es ist Kirch-weih. Da läuft natürlich alles hin, was Beine hat. Ich hoff’ nur, daß mein Bruder net allzuviel zu tun bekommt, während der drei Tage.«

      »Ich bin schon sehr gespannt, ihn kennenzulernen«, sagte Annemarie von Haldenstätten. »Und vor allem auf die Kochkünste Ihrer Frau Tappert.«

      »Dazu habe S’ ja gleich Gelegenheit. Wir sind da.«

      »Ich muß mir auch unbedingt die Madonna ansehen, von der Sie mir erzählt haben.«

      »Gleich nach dem Abendessen geh’n wir zur Kirchweih hinüber.«

      Sebastian sah seine Begleiterin an.

      »Sie sind doch damit einverstanden, im Pfarrhaus zu schlafen?« vergewisserte er sich. »Im Hotel wird bestimmt kein einziges Zimmer mehr frei sein.«

      »Aber natürlich, Hochwürden. Und ich werde schlafen, wie in Abrahams Schoß.«

      Die Gräfin lachte. »Was glauben Sie wohl, wo ich schon überall genächtigt habe!«

      Die adlige Dame führte nicht weiter aus, wo das gewesen war, aber Pfarrer Trenker traute ihr schon zu, auch in einem Heustadl übernachtet zu haben.

      Sophie Tappert hatte ein kleines Festmahl vorbereitet. Kurz bevor es aufgetragen wurde, kam auch Max.

      »Na, wie steht’s auf der Kirch-weih, erkundigte sich sein Bruder, nachdem er ihn mit der Gräfin bekannt gemacht hatte. »Ist alles ruhig geblieben?«

      »Du wirst es net glauben«, lachte der junge Polizist. »Aber bisher gab’s net eine einzige Rauferei!«

      »Na, dann wollen wir nur hoffen, daß es so bleibt.«

      Zum Auftakt gab es eine Basilikumrahmsuppe, in der geräucherte Lachsstreifen schwammen. Annemarie von Haldenstätten war ganz begeistert.

      »Köstlich, meine liebe Frau Tappert«, schwärmte sie. »Das Rezept müssen Sie mir unbedingt für unsere Köchin mitgeben.«

      Als zweiter Gang wurde gefülltes Hähnchen, nach toskanischer Art, serviert. Mit einer duftenden Kräuterfüllung und Pinienkernen. Eine ganz leichte Sauce und Rosmarinkartoffeln rundeten das Gericht ab.

      Die Gräfin geriet immer mehr ins Schwärmen.

      »Also, meine liebe Frau Tappert, haben Sie eigentlich schon mal daran gedacht, die Stelle zu wechseln?« fragte sie, mit einem Augenzwinkern, nachdem das Dessert, eine zarte Creme aus frischen Erdbeeren, auf dem Tisch stand. »Ich könnte mir vorstellen, daß mein Neffe Sie sofort einstellt.«

      Die Haushälterin war von Natur aus eher schweigsam, aber wenn es darauf ankam, bewies sie doch Schlagfertigkeit.

      »Ach, wissen Sie, Gräfin, ich hab’ gehört, daß es in alten Gemäuern, wie Burgen und Schlössern immer so ziehen soll«, meinte sie. »Das ist wohl nix für mein Rheuma. Da bleib’ ich lieber hier in Diensten und freu’ mich jeden Abend auf mein warmes Bett.«

      Die Tischrunde brach in herzliches Gelächter aus.

      »Aber natürlich schreib’ ich Ihnen gern’ die Rezepte für meine Kollegin im Schloß auf«, fügte die Haushälterin hinzu.

      Und würde man ihr auch noch soviel Lohn bieten – für kein Geld der Welt würde Sophie Tappert das Pfarrhaus von St. Johann verlassen!

      *

      Ria Stubler hatte gleich an Angelas Gesicht bemerkt, daß etwas nicht in Ordnung war. Außerdem war es kaum zwei Stunden her, daß sie zu der Verabredung mit Roland Ferbach gegangen war.

      »Komm«, sagte die Pensionswirtin fürsorglich. »Ich hab’ gerad’ Kaffee gekocht. Wir setzen uns wieder nach draußen, und dann erzählst mir alles.«

      »Ach, Ria, warum ist das Leben bloß so kompliziert?« fragte Angela, als sie auf der Terrasse saßen. »Roland ist wirklich ein lieber Mensch. Aber ich kann doch nix dafür, daß ich Alexander immer noch liebhab’.«

      »Nein, natürlich net.«

      Schweigend hatte sie zugehört, was Angela erzählte. Sie hatte sich schon gedacht, daß es kurz über lang dazu kommen würde, daß der junge Arzt ihr einen Antrag machen würde.

      »Man kann eben nix dagegen tun«, meinte sie schließlich. »Gegen die Liebe ist man halt machtlos.«

      Sie sah die junge Frau forschend an.

      »Und was willst jetzt anfangen? Irgendwie muß es ja weitergeh’n.«

      »Ja, du hast recht. Ich muß mir wirklich Gedanken darüber machen, was ich anfang’, wenn mein Urlaub zu Ende ist. Schweden hab’ ich dabei immer noch net aus meinem Kopf gestrichen. Heidi würd’ sich bestimmt freu’n, mich wiederzusehen.«

      »Natürlich würde sie das. Aber meinst’ net auch, daß es auch wieder nur eine Flucht wär’?«

      Angela sah sie mit großen Augen an.

      »Eine Flucht?«

      »Ja, zweimal bist’ doch schon geflohen. Das erste Mal, als du dich mit deinem Alexander gestritten hast. Dann, nachdem du aus der Klinik entlassen worden bist. Statt zu ihm zurückzukehren, hast’ dich hier verkrochen, und jetzt planst du deine dritte Flucht.«

      Sie warf ihr einen mitleidigen Blick zu.

      »Bitte, nimm’s mir net übel, wenn ich’s so deutlich sag’«, bat Ria. »Aber ich mein’s ja nur gut mit dir.«

      Angela nickte.

      »Es stimmt ja, was du sagst«, gab

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