Perry Rhodan 3078: Pluto. Susan Schwartz

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Perry Rhodan 3078: Pluto - Susan Schwartz Perry Rhodan-Erstauflage

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alle 58,83 Jahre, das ist wissenschaftlich erwiesen! Und du glaubst schließlich der Wissenschaft, oder? Du und ich, wir werden es erleben, denn bald ist es so weit!« Khyarat steigerte sich immer mehr in Begeisterung.

      »Ich glaube eher, dass diese Berührung eine Massenhysterie ist, du mögest mir verzeihen«, erwiderte Obyn.

      »Ach ja? Und wieso ist dann dieser exakte Zeitraum in der Historie verzeichnet?«

      »Vielleicht liegt es an einer Periodizität unseres Lebensspenders? Ein besonderer Glutsturm, oder diese seltsamen Flecken ...«

      »Die Lichthand Yomira ist unser Lebensspender, wie du sagst, ganz ohne Zweifel muss es damit zusammenhängen! Doch wir werden zu dem Zeitpunkt auf besondere Weise berührt, und ich bin froh, dabei zu sein, wenn auch du es erlebst und bekehrt wirst!«

      »Dann ist es ja gut, dass wir zwischen den Oasen unterwegs sind, denn, ich darf zitieren, die Wege der Weisheit führen durch die Wüste.«

      »Oh! Jinirali, mich mit meinen Waffen zu schlagen, ist nicht nett!«

      »Ich bin nicht nett, Hilfesteller, der du einst mein Erster Offizier gewesen bist. Wäre ich je nett gewesen, hätte ich niemals eine Waffe in die Hand genommen.«

      Ich habe gekämpft und Blut vergossen, nur um am Ende zu erkennen, wie sinnlos das alles ist, und dass unser Volk nicht dadurch groß werden kann, indem wir unter unseresgleichen zu Feinden werden, indem wir Kriege führen und uns dezimieren, anstatt weiterzuwachsen und mehr Technik zu entwickeln. Nur so kann Khyarats Glaube Wirklichkeit werden, nach Höherem zu streben und berührt zu werden.

      Sie sagte ihrem Begleiter nicht, welche Albträume von den Schlachtfeldern sie nachts quälten; als Kriegsheldin war das ausgeschlossen. Ums Überleben zu kämpfen, damit hatte sie kein Problem, auch nicht mit dem Töten. Aber die Gründe für einen Krieg waren zumeist absurd und die Konflikte meist auf friedliche Weise lösbar.

      Dass die glühende Lichthand dort oben all dies zulassen sollte, war ein Grund für Obyn, sich von ihr abzuwenden, denn sie sah keinen Sinn darin. Und sie glaubte auch nicht, geformt und gebacken worden zu sein wie Fladenbrot. Es gab Hinweise, Überreste aus uralter Zeit, die zeigten, dass die Yenranko sich einst aus einem einzigen Stamm entwickelt hatten, bevor sie die Wüsten unter sich aufteilten und Grenzen zogen.

      Die Welt war keineswegs so einfach, wie sie meist dargestellt wurde, sondern ein komplexes Gefüge, das eines Tages auseinanderbrechen konnte, sollte es je eine Störung von außen geben. Und ausgerechnet wegen der herbeigesehnten Berührung hegte Obyn diesbezüglich Befürchtungen. Sie konnte aber nicht erklären, warum das so war.

      Es musste wohl damit zusammenhängen, dass sie von Kindheit an, seit sie bewusst denken konnte, das seltsame Gefühl gehabt hatte, am Rand zu stehen. Sie hatte sich stets mittendrin aufgehalten durch ihre Wahl des Militärs und ihren rasanten Aufstieg, doch nie hatte sie den Eindruck gehabt, dazuzugehören. Als gäbe es eine hauchdünne, unsichtbare Wand zwischen ihr und der Welt.

      Sie hatte es nie in Worte kleiden können und hätte es ohnehin nie gewagt, darüber zu sprechen. Yacol waren eine Einheit, das durfte niemals infrage gestellt werden.

      Deshalb war sie auf dieser ungewöhnlichen Reise unterwegs und suchte nach einem Weg aus ihrem lebenslangen Konflikt, endlich ihre wahren Gedanken offenbaren zu dürfen. In all der langen Zeit hatte sie nie jemanden getroffen, der auch nur den Hauch einer Andeutung gemacht hätte, dass er so ähnlich dachte wie sie. Nicht einmal in der Wissenschaft hatte sie Hilfe gefunden.

      Was war es, das sie von ihrem eigenen Volk trennte? Fand sie die Antwort in einer der Oasen? Das waren schließlich geheimnisvolle Orte, die nur von Karawanen bereist wurden, und wer sich dort niederließ, war von seltsamem Charakter. Schließlich verbrachte man den Großteil seines Lebens auf dem Sand, nicht darunter. Dafür waren nicht alle geschaffen.

      »Das Brot schmeckt ebenfalls sehr gut«, sagte Obyn versöhnlich und brach ein Stück ab.

      »Aber wohl kaum ohne Tee.« Khyarat goss zwei kleine Tonbecher aus dem Kännchen voll und reichte ihr das dampfende Gefäß. »Es wird eine klare Nacht und sehr kalt. Rück näher zum Feuer!«

      Die warme Flüssigkeit tat gut und wärmte innerlich. Sie schmeckte frisch, genau so, wie Obyn sich das Ambiente einer Oase vorstellte, die man nicht vor Augen sehen konnte – würzig, leicht scharf, klar, duftend.

      Während Khyarat zusammenräumte und das, was am Morgen nicht mehr gebraucht würde, schon in dem Sandgleiter verstaute, prüfte Obyn ihren gebundenen Kopfschutz, schlug dann die Kapuze über und schob den Gesichtsschutz bis zu den Augen hoch. Das Wüstengewand hatte eine perfekte Klimatisierung – es kühlte bei Tage und wärmte bei Nacht. Sie kauerte sich bequem hin; in ihrem Alter legte sie sich nicht mehr hin, sondern schlief halb im Sitzen. Khyarat, der es sich ihr gegenüber auf der anderen Seite des Feuers gemütlich machte, hielt es genauso. Seine Schlusslider waren bereits geschlossen.

      Obyn betrachtete noch eine Weile träumend den Himmel. Das ewige Glühen des Horizonts zwischen den Dünenfeldern war tröstlich, es versprach einen hellen neuen Tag.

      Der große Byo und der kleinere Kleyco gingen soeben auf, ein seltenes Schauspiel, dass sie gleichzeitig die Nacht durchwanderten. Kleyco ließ Byo bald hinter sich, ein silbrig schimmernder Punkt, der es immer eilig hatte. Byo war gut zu erkennen, eher bläulich und zeigte geheimnisvolle dunkle Flecken, die wie Symbole aussahen.

      Die Wissenschaftler hatten schon vor langer Zeit errechnet, dass Yenren rund war und nicht nur um sich selbst, sondern auch um Yomira kreiste, so wie Byo und Kleyco um Yenren als Trabanten reisten. Daraus war die Zeitrechnung entstanden, die nach wie vor gültig war, eine ziemlich exakte mathematische Formel.

      Obyn überlegte, dass die Distanz zu den beiden Trabanten dort oben das ausmachte, was zwischen ihr und ihrem Volk stand. Der Gedanke gefiel ihr besser als diese unüberwindliche Wand, von der sie bisher immer ausgegangen war, so hauchdünn und sogar gläsern sie auch sein mochte.

      Khyarat war bewusst, dass Obyn auf der Suche nach sich selbst war, denn warum sonst sollte man eine derart seltsame Reise unternehmen? Doch er stellte nie Fragen – weil er Angst vor den Antworten hatte.

      Er hielt sich an das Sprichwort: Wer sich in Dinge einmischt, die ihn nichts angehen, hört Dinge, die ihm nicht gefallen.

      Khyarat wusste, dass es so sein würde.

      Und Obyn schwieg aus Rücksicht, wie immer.

      Es wird bald eine große Veränderung geben, dachte sie besorgt. Wenn es zur Berührung kommt.

      2.

      19,9 Sekunden

      Das Hotel ruhte auf vier Säulen und schillerte gläsern. Es spiegelte das Blau des Großen Goshunsees und sah selbst aus wie ein riesiger, flacher Wassertropfen. Über das geschwungene Dach schienen ständig leichte Wellen zu laufen.

      Ob es eine optische Täuschung oder tatsächlich ein realer Effekt war, konnte Perry Rhodan nicht einschätzen, während er mit einem Gleiter zum Landeplatz des Hotels am Ufer flog.

      »Nett«, sagte seine Enkelin Farye Sepheroa. Sie saß zwischen Sichu Dorksteiger und Donn Yaradua; sehr viel näher bei ihm, wie Rhodan auffiel. Der Okrill Phylax befand sich neben Donn und blieb – wie stets in der Nähe des Mutanten – ruhig.

      »Die Residentin hat Humor, dass sie uns ausgerechnet dort

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