Target on our backs - Im Fadenkreuz. J.M. Darhower

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Target on our backs - Im Fadenkreuz - J.M. Darhower Monster Trilogie

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…“

      Er beendet den Satz nicht und zuckt gleichmütig mit den Schultern, als wollte er sagen ‚nichts für ungut, wenn wir dich dafür töten‘.

      „Bei allem Respekt“, sage ich. Wenn ich heute sterbe, sterbe ich heute eben. Nichts, was ich tue, wird ihren Entschluss ändern. „Ihr ruft mich her, um über diese Regeln zu sprechen, aber wo seid ihr, wenn diese Regeln jeden Tag gebrochen werden?“

      Jetzt mischt sich einer der anderen Bosse ein. Michael Grillo. „Worüber redest du?“

      „Ich kann mich ja täuschen, denn ich habe die Schwüre nie abgelegt, aber belehrt ihr Herren eure Männer nicht, dass Frauen und Kindern kein Leid zugefügt werden soll? Wo war denn das Gremium, als Raymond Angelo da draußen Frau und Tochter von jemandem gejagt hat?“

      Grillo wirft mir einen bösen Blick zu. „Und wenn ich mich nicht täusche, Vitale, warst du es, der die beiden tatsächlich jagte.“

      Da hat er mich.

      „Ich war nicht derjenige, der den Befehl dazu erteilte“, sage ich. „Ray war derjenige, der damit angefangen hat. Wenn man einem Mann die Verantwortung überträgt, der sich als Monster herausstellt, sollte man sich nicht wundern, wenn jemand anders dieses Monster verschwinden lässt. Ich habe Ray getötet und bedauere es nicht. Das werde ich auch nie. Er hat direkt vor meiner Nase auf die Frau geschossen, die ich liebe.“

      Jetzt mischt sich Genova ein. „War das nicht Johnny Rita?“

      Wut wallt in mir auf. Ich weiß, dass es irrational ist, aber ich will dem Mann dafür, dass er diesen Namen gesagt hat, den Hals umdrehen. „Karissa. Ray hat auf Karissa geschossen.“

      Ich weiß nicht, ob er tatsächlich so dämlich ist oder seine Unwissenheit nur vortäuscht, aber über sein Gesicht huscht ein Anflug von Überraschung. „Das ist also die Frau, die du liebst?“

      „Sind wir hier, um meine Beziehung zu diskutieren, Genova, oder können wir zum Geschäftlichen zurückkehren?“

      Mein Ton ist scharf, doch er lacht nur. „Ja, du hast recht. Ich kann mit euch jungen Leuten nicht mithalten. An einem Tag hasst ihr jemanden, am nächsten liebt ihr ihn. Aber ich schweife ab … ich bin auch der Meinung, dass Angelo oft fragwürdig gehandelt hat, daher kann ich nicht sagen, dass ich dir vorwerfe, was du getan hast. Dennoch können wir so etwas nicht tolerieren, Vitale, darum warne ich dich jetzt: Wenn du noch mal vergisst, wo dein Platz ist, werden wir uns darum kümmern.“

      Mir gefällt es nicht, wenn man mir droht. Sagen kann man viel. Mir ist es lieber, wenn ein Mann versucht, mich zu töten, als wenn er mein Leben bedroht. Dann kann ich mich wenigstens verteidigen. Hier kann ich es nur hinnehmen und wie ein braver kleiner Soldat nicken, der ich einfach nicht sein kann. Sie wollen, dass ich ein unterwürfiger Soldat bin. Aber das war ich nie.

      „Und was ist mit Rays Nachfolger?“, frage ich. „Ich konnte nicht umhin zu bemerken, dass er bei diesem Treffen nicht anwesend ist.“

      „Angelo hat bisher keinen Nachfolger.“

      Darüber muss ich fast lachen. Die Vollmantelgeschosse aus einer AR-15, die erst vor ein paar Tagen auf den Laden meines Vaters abgefeuert wurden, sagen mir etwas anderes. Mitglieder der Familie in New York sterben wie die Fliegen. Was er meint ist, dass sie noch nicht abgestimmt haben, aber Ray hat definitiv schon einen Nachfolger. Und wer immer es auch ist, er ist wahrscheinlich schlimmer als sie alle. Er fragt nicht um Erlaubnis. Die Regeln sind ihm egal. Die Abstimmung interessiert ihn einen Dreck.

      „Wer ist der neue Kerl?“, frage ich. „Niemand scheint sonderlich viel über ihn zu wissen.“

      Sie sehen aus, als würden sie darüber nicht sprechen wollen. Die anderen drei Männer schweigen wie ein Grab, während Genova zumindest so tut, als würde er auf mich eingehen. „Man nennt ihn Scar. Ein junger Kerl. Erbarmungslos.“

      „Wie jung?“

      „Ungefähr in deinem Alter“, sagt er. „Kommt aus dem Süden.“

      „Philadelphia?“

      „Nein, viel weiter südlich.“

      Hinter der Mason-Dixon Linie ist die Familie nicht sehr präsent, daher weiß ich nicht, wie weit aus dem Süden er kommen kann. Ich hake jedoch nicht nach. Ich merke, dass ich schon zu neugierig gewesen bin. In unserem Geschäft stellt man keine Fragen. Das ist wahrscheinlich die wichtigste Regel.

      „Ist das alles?“, frage ich. „Kann ich gehen?“

      „Noch nicht“, sagt Genova und faltet die Hände vor sich auf dem Tisch. „Bevor du gehst, will ich mit dir über etwas Geschäftliches reden. Ich habe ein paar Jobs, die du für mich erledigen sollst.“

      Jobs.

      Ich habe Karissa gesagt, dass ich das nicht mehr machen würde.

      „Was für Jobs?“

      „Oh, du weißt schon … das Übliche.“

      Das Übliche. „Das mache ich nicht mehr.“

      Die Männer flüstern miteinander. Wenn ein Mann, der dazu neigt, jeden zu töten, der ihn abweist, um einen Gefallen bittet, ist es mehr als mutig, abzulehnen. Besonders, wenn dieser Mann einen gerade hat davonkommen lassen.

      „Und warum?“, fragt Genova. „Willst du gesetzestreu werden? Ein Leben haben? Einen echten Job suchen?“

      Sie lachen darüber, lachen auf meine Kosten.

      „Vielleicht gehst du auch in Rente“, fährt Genova fort. „Als Nächstes trägst du Schlappen und hast ein Haus in Boca Raton. Ist es das, was du willst?“

      Ich sage nichts und ertrage, dass sie sich über mich lustig machen. Er denkt, dass er mich damit brechen kann, sodass ich mich seinem Willen beuge und tue, was er von mir will.

      Ich werde es nicht tun.

      Als die Besprechung endlich zu Ende ist, ist es draußen stockdunkel. Die Nacht ist schon lange hereingebrochen. Genova entlässt mich mit einem Handwedeln und verächtlicher Miene. „Geh mir aus den Augen, Vitale. Denk darüber nach. Komm zurück, wenn du endlich zur Vernunft gekommen bist.“

      Der Kerl von vorhin führt mich zur Tür, die bewaffneten Soldaten folgen uns, alle sind angespannt. Ich denke, mein Ruf eilt mir voraus.

      Erst als ich in meinem Auto sitze und die Straße hinunterfahre, weg von dem Haus und endlich wieder richtig atmen kann, erlaube ich mir ein erleichtertes Seufzen.

      Es zahlt sich immer aus, viel einstecken zu können.

      Heute Abend habe ich Genova abgewehrt. Aber er ist noch nicht fertig. Er wird nicht aufgeben.

      Als ich viel später heimkomme, brennt im Haus immer noch das Licht, obwohl es fast Mitternacht ist. Ich gehe direkt ins Arbeitszimmer, wo ich Karissa fest schlafend auf der Couch finde. Ihre Schulsachen liegen um sie herum verstreut. Ich hatte ihr gesagt, dass sie nicht auf mich warten solle, aber sie hört ja nie auf mich.

      Es wäre eine lange Nacht für sie geworden, wenn ich es nicht lebend aus diesem Haus geschafft hätte.

      Ich

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