Target on our backs - Im Fadenkreuz. J.M. Darhower

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Target on our backs - Im Fadenkreuz - J.M. Darhower Monster Trilogie

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Lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht aus. Sie dreht sich auf den Rücken, und ich lasse ihre Beine sinken, sodass ihre Füße direkt auf meinem Schoß liegen.

      „Du bist zu Hause“, sagt sie mit einer vom Schlaf rauen Stimme.

      „Ja“, sage ich, lasse meine Hände über ihre Füße wandern und reibe mit den Daumen die Fersen. Sie windet sich, als wollte sie ihre Füße meinem Griff entziehen, doch ich fange an, einen zu massieren. Das hält sie auf. Sie rollt die Zehen ein und seufzt. Sie mag es, wenn ich das tue. Ich habe es in Italien gelernt.

      Es ist still, abgesehen vom Ton des Fernsehers, den sie laufen lassen hat, als sie einschlief. Wie immer läuft Food Network. Sie verbringt ihre Freizeit immer noch damit, sich diesen Unsinn anzusehen.

      „Wirklich?“, sagt sie nach einer Weile mit ungläubigem Ton. „Ausgerechnet Hotline Bling?“

      „Wollen wir schon wieder darüber reden?“

      „Natürlich. Ich meine, wenn du eine Schwäche für Musik entwickelst, hätte ich mit etwas ganz anderem gerechnet … etwas wie … ich weiß nicht … Frank Sinatra?“

      „Wie stereotyp.“ Ich werfe ihr einen Blick zu. „Vielleicht hätte ich mich für die Filmmusik von Der Pate entscheiden sollen.“

      „Ja!“

      Ich schüttele den Kopf und massiere weiterhin ihre Füße. „Ich wollte etwas ganz anderes.“

      Etwas, das mich nicht an diese Zeit meines Lebens erinnerte. Etwas, das mich nicht an meine Arbeit für Ray erinnerte und daran, dieser Mann zu sein, jedes Mal, wenn mein Telefon klingelte. Karissa liebt Musik. So wie sie es beschreibt, klingt es fast, als gehörte der Musik ein Teil ihrer Seele.

      Ein Teil von mir wollte wissen, wie sich das anfühlt, und ob ich diese Art von Mensch sein könnte. Ein Mensch, der solche Dinge fühlt.

      „Also hast du dich für Drake entschieden?“

      Ich fasse in meine Tasche, ziehe das Handy hervor und werfe es ihr zu. Es landet genau auf ihrer Brust und sie schnaubt, als sie es nimmt.

      „Such etwas anderes für mich aus“, sage ich. „Aber bei Gott, Karissa, wenn du diesen Schwachkopf Bieber nimmst …“

      „Ih, eklig.“ Sie verzieht das Gesicht. „Das würde ich nie tun.“

      Sie durchstöbert Musikstücke, während ich weiter ihre Füße massiere.

      Eine Minute später durchdringt infernalischer Lärm die Stille. Schrille Klaviertöne vermischen sich mit etwas, das wie Kindergeschrei klingt, das ein Schlagzeug überlagert. Es ist unerträglich. Karissa wirft das Handy zurück, und es prallt von meinem Schoß ab und fällt zu Boden. Mein Instinkt meldet sich, und ich hätte fast darauf getreten. Ich hätte das verdammte Ding beinahe zerstampft, nur damit es Ruhe gibt.

      „Was ist denn das?“, frage ich, hebe das Telefon auf und drücke den Knopf an der Seite, um es sofort zur Ruhe zu bringen.

      „One Direction“, sagt sie.

      „Ernsthaft?“ Ich schiebe ihre Füße von meinem Schoß. „Das ist ja noch schlimmer!“

      Sie keucht, setzt sich auf und greift sich an die Brust. „Nein! Nimm das zurück!“

      „Hör bitte auf.“

      „Du bist verrückt! One Direction ist die beste Band, die je eine Bühne geziert hat!“

      „Du machst dich lächerlich.“

      „Sie sind absolut brillant, das Beste, was je aus Großbritannien gekommen ist“, sagt sie und greift nach meinem Arm, als ich aufstehen will. Bevor ich mich rühren kann, setzt sie sich mit gespreizten Beinen auf meinen Schoß. „Was sind schon die Rolling Stones? Wer sind schon die Beatles?“

      Ich lege die Hände auf ihre Hüften, halte sie fest und sehe sie eindringlich an. „Du bringst dich selbst in Verlegenheit, Karissa.“

      Sie lacht, als würde ich es nicht todernst meinen, und bevor ich noch etwas sagen kann, drückt sie ihre Lippen auf meine. Sie küsst mich heiß und leidenschaftlich, ihre Zunge gleitet heraus und trifft meine. Nach dem Abend, den ich hatte, ist das eine willkommene Abwechslung. Ich könnte mir keine bessere Ablenkung vorstellen. Sie summt an meinen Lippen, als meine Hände über ihre Hüften zur Rundung ihres Hinterns gleiten. Ich stöhne, als sie sich auf meinem Schoß hin- und herschiebt und sich an meinem Schritt reibt. Es ist nicht viel nötig, nur eine warme Berührung an meinem Schwanz, da beginnt er sich aufzurichten und ihre Aufmerksamkeit einzufordern.

      Ich hebe meine Hüften an, bewege sie kreisend an ihr, und sie stößt ein Keuchen aus und unterbricht den Kuss. Ich verteile Küsse auf ihrer Wange, arbeite mich zu ihrem Hals vor, als sie etwas flüstert. Etwas, das ich nicht verstehe.

      „Was war das?“, frage ich und schabe mit den Zähnen über die empfindsame Stelle direkt unter ihrem Ohr.

      Sie wiederholt es wieder und wieder, atemlos, fast melodisch. Ich brauche einen Moment, bis ich es verstehe, bis ich begreife, was sie da tut. Sie singt das verfluchte Lied, das mein Telefon gerade gespielt hat.

      „Das reicht jetzt aber“, sage ich, greife nach ihren Hüften und hebe sie von meinem Schoß auf die Couch zurück. Dann stehe ich auf. Sie versucht lachend, mich festzuhalten, aber ich wehre sie ab und gehe.

      „Moment mal, wo gehst du hin?“, fragt sie und sieht mich an.

      „Unter die Dusche.“

      „Aber, äh, deine Situation“, sagt sie und zeigt auf den Schritt meiner Hose. „Wollen wir uns nicht zuerst darum kümmern?“

      „Das erledige ich allein.“

      Ich gehe raus und höre ihr Lachen, ein lautes, unbekümmertes Lachen. Ich schüttle den Kopf, kann aber ein Lächeln nicht ganz unterdrücken. Das waren wahrscheinlich gerade die absurdesten Minuten meines Lebens. Aber der Klang ihres Lachens, ihre Fröhlichkeit, macht etwas mit mir, wozu nichts anderes in der Lage ist. Es durchschneidet meine Dunkelheit. Mit ihr fühle ich mich beinahe leicht.

      Ich gehe nach oben ins Bad und ziehe sofort den Anzug aus. Ich mache mir nicht die Mühe, das Licht einzuschalten, sondern finde mich in der Dunkelheit zurecht. Ein kleines Nachtlicht steckt in einer Steckdose über dem Waschbecken. Das ist alles, was ich brauche. Mein Blick richtet sich auf mein Spiegelbild, während das Wasser für die Dusche warm wird.

      Ich weiß nicht, ob das nur meine Wahrnehmung ist, aber ich finde, dass ich älter als meine achtunddreißig Jahre aussehe. Ganz bestimmt fühle ich mich älter. Ich fühle mich, als hätte ich länger als ein Leben gelebt, und jedes lastet wie eine Ewigkeit auf mir. Eine Ewigkeit von Wut, Verbitterung und Verbrechen fordert ihren Tribut von einem Mann, so viel ist sicher. Aber nichts davon hatte eine solche Auswirkung auf mich wie das letzte halbe Jahr. Ich habe gelernt, was Gefühle bewirken können. Früher hatte ich keinen Respekt vor mir oder vor jemand anderem. Ich hatte keinen Grund mehr zu leben. Aber jetzt, wo ich mich sorge, was mit ihr passiert – und um ihretwillen auch mit mir – erschöpft mich diese ständige Sorge.

      Ich sorge mich, dass meine Vergangenheit uns einholt. Ich sorge mich, dass sie diejenige sein wird, die für meine Sünden zahlen muss. Dass sie die Konsequenzen

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