Target on our backs - Im Fadenkreuz. J.M. Darhower

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Target on our backs - Im Fadenkreuz - J.M. Darhower Monster Trilogie

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trete unter die Dusche und lasse den kochend heißen Strahl den heutigen Tag wegwaschen. Höchstens zwei Minuten später trifft mich ein kühler Luftzug. Jemand hat die Badezimmertür geöffnet.

      Der Duschvorhang wird zurückgeschoben und mein Blick trifft Karissas. Sie lacht nicht mehr, aber die Fröhlichkeit ist noch deutlich auf ihren Gesichtszügen erkennbar. Schweigend zieht sie sich aus und wirft die Kleidungsstücke hinter sich auf den Boden.

      „Brauchst du etwas?“, frage ich und hebe die Brauen, als ich den Blick über ihre entblößte Haut schweifen lasse. „Kann ich etwas für dich tun?“

      „Vielleicht“, sagt sie, steigt zu mir in die Dusche und schließt den Duschvorhang wieder. Es ist so dunkel, dass ich sie kaum sehen kann. „Vielleicht kann ich aber auch etwas für dich tun.“

      Sie geht vor mir auf die Knie, genau unter dem Wasserstrahl. Ihre Finger legen sich um meinen Schwanz und reiben ihn mit festem Griff. Eine Stimme in meinem Hinterkopf sagt mir, dass ich sie aufhalten soll, mahnt mich, dass sie nicht vor mir knien sollte. Nach allem, was ich getan habe, sollte ich derjenige sein, der sie so verehrt. Sie verdient es. Aber ihr Mund ist auf mir, bevor ich etwas sagen kann, ihre Lippen schließen sich um meinen Schwanz und sie saugt ihn hinein. Und ich vergesse alles.

      Ich vergesse verdammt noch mal alles. Ich vergesse, dass ich jemals Sorgen hatte. So gut ist das.

      „Himmel, Karissa“, stöhne ich und streiche mit den Fingern durch die nassen Strähnen ihres Haars. „Ich wünschte, ich wüsste, was ich getan habe, um dich zu verdienen.“

      Kapitel 5

      Karissa

      „Heute, meine Damen und Herren, beschäftigen wir uns mit dem Thema Krieg.“

      Der Außerordentliche Professor Rowan Adams steht in der Mitte des Klassenzimmers, seine Finger trommeln geistesabwesend auf den Hosenbeinen und sein Blick schweift über uns alle. Wir sind in einem vertrauten Klassenzimmer … demselben Klassenzimmer, in dem ich Philosophie gehabt habe. Man sollte denken, dass genug Zeit vergangen ist, dass sich niemand mehr davon beeinträchtigt fühlt, und vielleicht haben sie recht, ich weiß es nicht. All die provisorischen Gedenkstätten, die nach seinem Tod aufgetaucht waren, sind längst verschwunden. Aber ich weiß, dass es mich nervös macht, auch wenn es niemand anderem so geht.

      Das Semester hat vor drei Wochen angefangen, und es ist mir immer noch unheimlich.

      Professor Adams, der darauf besteht, dass wir ihn Rowan nennen, ist weit davon entfernt, so ein Lehrer zu sein wie Santino es war. Er ist offen, freundlich und geduldig. Ich habe nie gehört, wie er jemanden heruntergemacht hat. Er ist noch jung, höchstens Ende zwanzig, und kommt selbst gerade mit einem Diplom in Irgendetwas vom College. Okay, ich habe nicht aufmerksam zugehört, aber ich tippe auf Geschichte, denn das unterrichtet er. Vielleicht ist es also das Alter oder einfach seine Persönlichkeit, aber er unterrichtet die Klasse komplett anders, als Santino es getan hat.

      „Nennt mir Gründe dafür, dass Menschen in den Krieg ziehen.“

      Antworten werden überall um mich herum gerufen.

      „Rache.“

      „Stolz.“

      „Dummheit.“

      „Angst.“

      „Schutz.“

      „Liebe.“

      Rowan stimmt den Antworten einer nach der anderen zu, weist lächelnd auf den betreffenden Studenten und konzentriert sich dann auf die letzte Antwort. Er wendet sich an den Typen, der sie gerufen hat – und der zufällig direkt hinter mir sitzt. Nicht doch. „Ah, ja, Liebe. Aber welche Liebe im Speziellen?“

      „Für das Vaterland.“

      „Für Gott.“

      „Für Frauen.“

      Wieder ist es der Typ hinter mir, der die letzte Antwort ruft und damit die Aufmerksamkeit des Professors auf sich zieht. Er wendet sich lächelnd an ihn. Die Blicke der meisten Studenten im Raum richten sich instinktiv auf ihn, und ich lasse mich tiefer auf meinen Platz sinken, weil ich nicht will, dass sie mich bemerken. Ich habe beim letzten Mal meine Lektion gelernt. Ich werde nie wieder die Aufmerksamkeit auf mich ziehen.

      „Die Liebe einer Frau“, sagt Rowan. „Es gibt keinen heroischeren Grund, oder? Ob es darum geht, ihre Ehre zu verteidigen oder sich ihr zu beweisen, Männer haben seit Beginn der Zeiten Kriege um die Liebe einer Frau geführt … Kleopatra … Helena von Troja … wir alle kennen ihre Geschichten. Aber heute reden wir über Batseba.“

      Er schlendert zum Schreibtisch vorn im Klassenzimmer – an dem er nie sitzt – und nimmt eine Bibel herunter.

      „Während des Kampfes um das Heilige Land wurde König David von einer Frau namens Batseba in den Bann geschlagen. Das Problem war, dass Batseba mit einem seiner Soldaten verheiratet war – Uria. Das quälte König David, aber nicht genug, um ihn davon abzuhalten, mit Batseba zu schlafen. Die beiden hatten eine Affäre, aber König David war so verliebt, dass er sie ganz für sich allein wollte, besonders … besonders … als sie schwanger wurde. Stellt euch den Skandal vor! Dann zogen sie in die Schlacht von Rabbah, und König David beorderte Uria zur gefährlichsten Stelle auf dem Schlachtfeld in dem Wissen, dass der Soldat das nicht überleben würde. Seine Feinde vernichteten seinen Rivalen für ihn. Problem gelöst.“

      Rowan macht eine Pause und sieht sich im Klassenzimmer um, um zu sehen, ob wir den Sinn dahinter verstanden haben.

      „Stolz, Rache, Schutz, Angst, Liebe“, fährt er fort. „Wahrscheinlich noch eine gesunde Dosis Dummheit obendrauf. Es ist alles hier in diesem Buch. König David heiratete Batseba, als alles vorbei war, und sie gebar den gemeinsamen Sohn. Doch das Kind starb später. Er dachte, dass es eine Strafe wäre. Ihr seht also, dass Krieg immer Konsequenzen hat, selbst wenn man glaubt, gewonnen zu haben.“

      Er wirft die Bibel zurück auf den Schreibtisch. Ein paar Leute stellen Fragen, die er freudig beantwortet. Er verfolgt den Grundsatz, dass man sich nicht die Mühe machen muss, die Hand zu heben, wenn man etwas sagen will – und auch den Grundsatz, dass er niemanden aufruft, der sich nicht freiwillig meldet. So kann ich mich wohl auf einen ziemlich ruhigen Kurs freuen.

      Wenn der Kurs nur nicht in diesem verfluchten Raum stattfinden würde.

      Ich harre den Rest der Stunde aus, mache mir ein paar Notizen und warte darauf, dass wir entlassen werden. Ich bin die Erste, die durch die Tür stürmt, die Erste, die draußen ist. Es ist mein drittes Jahr an der New York University, auch wenn ich technisch noch im zweiten Studienjahr bin. Ich habe durch meine Verletzung ein Semester verpasst.

      Ich schlendere nach draußen, bleibe stehen und sehe mich um. Ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll. Mein nächster Kurs fängt erst in einer Stunde an und normalerweise gehe ich einfach in die Bibliothek. Aber zum ersten Mal seit langer Zeit muss ich in keinem Fach etwas aufholen.

      Einen Block weiter überquere ich die Straße und gehe zum Washington Square Park. Es ist ein schöner Tag, das Sommerwetter hält sich. Ich finde an einem der Gehwege eine leere Bank, setze mich und stelle die Tasche auf dem Boden neben meinen Füßen ab. Ich stecke meine pinkfarbenen Ohrhörer ein, stöpsle sie in mein Handy, drücke auf Musikspielen und sehe mich um.

      Ich

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