Fürstenkrone Box 14 – Adelsroman. Marisa Frank

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Fürstenkrone Box 14 – Adelsroman - Marisa Frank Fürstenkrone Box

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      »Ach, wie schade. Sehen Sie nur, Fürst, wie schön das Gesicht des Jungen aus Stein ist.«

      Diana berührte mit ihrer Wange die steinerne Wange der Figur.

      »Prinzessin Diana, ich muss Ihnen heute, jetzt, die Frage stellen, die ich seit langem in meinem Herzen bewege. Sie wissen, dass ich Sie seit langem verehre. Ich wage nicht, von Liebe zu sprechen aus Furcht, Sie zu erschrecken.«

      In Dianas schwarzen Augen war Angst zu erkennen. Sie hatte nicht erwartet, dass der Fürst ihr an diesem Abend einen Antrag machen würde. Sie hatte geglaubt, er würde noch warten.

      Friedrich ergriff ihre Hand, mit der sie den Knabenkopf hielt.

      »Ich habe bereits mit Ihrem Herrn Vater gesprochen. Er willigt ein, dass Sie meine Frau werden. Ich versichere Ihnen, dass meine Fürsorge Sie ein Leben lang begleiten wird. Ihr Herr Vater stimmt mit mir in dem Wunsch überein, dass wir bald unsere Verlobung bekanntgeben.«

      Diana zog ihre Hand fort, und der Knabenkopf fiel zu Boden. Er zerbrach in mehrere Stücke.

      Tränen schossen in ihre schönen Augen.

      Sie kniete nieder, um die Stücke zusammenzusuchen. Die Zypressen strömten einen harzigen Duft aus.

      »Diana!«

      Eine Träne rollte über Dianas Wange. Sie erhob sich und schüttelte heftig den Kopf.

      »Sie müssen verzeihen, Fürst, aber ich kann Ihnen mein Jawort nicht geben. Ich kenne Sie ja kaum. Wie kann ich es wagen, Ihnen zu schwören, ein ganzes Leben mit Ihnen zu verbringen.«

      Der Fürst lächelte. Es war bezaubernd, Diana zögern zu sehen. Das machte sie nur noch reizvoller.

      »Ihr Herr Vater hat Erkundigungen über mich eingezogen. Sie haben zu keinerlei Beunruhigungen Anlass gegeben, Fürstin.«

      »Oh, Sie verstehen nicht, was ich meine. Ich denke nicht an Sicherheiten, ich, ich liebe Sie nicht.«

      Friedrich von Großborn zeigte sich nachsichtig. Was die jungen Mädchen immer von der Liebe erwarteten. Welchen Träumereien sie nachhingen.

      »Sie werden mich schätzen lernen, Diana. Und Sie werden erkennen, dass Achtung und Vertrauen das höchste Gut bedeuten. Diana, nach unserer Verlobung werde ich Ihnen beweisen, dass ich Ihr Vertrauen und Ihre Achtung verdiene.«

      Diana legte ihre rechte Hand über ihre Augen. Weshalb quälte Friedrich von Großborn sie so und zwang sie, noch einmal zu wiederholen, was sie doch bereits gesagt hatte?

      »Ich kann nicht Ihre Frau werden, Fürst. Ich kann nicht. Nie, nein, nie!«

      Die Heftigkeit ihres Ausbruchs ließ Friedrich zurückschrecken. Es war nicht gut, wenn eine Frau zu viel Eigensinn besaß.

      »Ich will Sie nicht drängen, Prinzessin. Ich bin sicher, dass Sie Ihren Sinn ändern werden. Eine Bitte habe ich jetzt jedoch schon: Meine Mutter feiert am kommenden Wochenende ihren sechzigsten Geburtstag. Ihr Herr Vater hat bereits zugestimmt, dass Sie ihn begleiten werden, um auf Großborn an dem Fest teilzunehmen. Ich darf doch hoffen, dass Ihr Vater in Ihrem Sinne gesprochen hat?«

      Diana fühlte sich nicht fähig, eine Weigerung auszusprechen. Ihre anerzogenen Formen der Höflichkeit verboten ihr zu sagen, dass sie die Einladung nur zu gern ausschlagen würde.

      »Ich darf Sie auf Großborn erwarten?«

      Diana neigte den Kopf und sagte ganz leise: »Ja, Fürst, ich werde meinen Vater begleiten.«

      Der Ausdruck auf Friedrich von Großborns Gesicht wurde versöhnlicher. »Ich freue mich sehr. Meine Mutter hat mir vor kurzem berichtet, dass sie Sie vor Ihrer Abreise ins Internat zum letzten Male gesehen hat. Sie ist begierig darauf zu erfahren, was aus Ihnen geworden ist.«

      Diana fröstelte plötzlich.

      »Ich bin ein wenig müde«, sagte sie.

      »Wir wollen umkehren. Sie sollen aber noch wissen, dass ich ein Übermaß an Verehrung für Sie hege.«

      Diana schlug die Augen nieder. Es war schrecklich, dem jungen Fürsten zuhören zu müssen und immer nur daran zu denken, dass sie weit weg sein wollte. In einer anderen Welt, bei Hubertus.

      Der Fürst führte Dianas Hand an seine Lippen, als sie ins Schloss getreten waren.

      »Gute Nacht, Prinzessin.«

      »Gute Nacht, Fürst. Ich wünsche Ihnen eine gute Heimreise.«

      Friedrich von Großborn verneigte sich leicht.

      In ihrem Schlafzimmer ließ Diana sich auf das weiche Bett fallen.

      Hubertus, ich muss dich wiedersehen, dachte sie voller Sehnsucht.

      *

      Schloss Großborn lag in der Tiefe eines Tals. In dem Park, der das rote Backsteinschloss umgab, wuchsen mächtige Trauerweiden, die ihre Zweige in die vielen kleinen Seen tauchten.

      Auf dem Schlosshof standen mehrere Limousinen. Der junge Chauffeur, der Diana und ihren Vater nach Großborn gefahren hatte, parkte den schwarzen Mercedes neben einem silberfarbenen Rolls Royce.

      Zwei Bedienstete kamen hinzugelaufen und rissen die hinteren Türen des Wagens auf. Diana fühlte sich an einen Überfall erinnert.

      Kaum war sie ausgestiegen, als Friedrich von Großborn aus dem Schloss trat und mit eiligem Schritt auf sie und ihren Vater zukam.

      Er trug einen maßgeschneiderten dunkelgrauen Anzug und hatte das wenige Haar streng zurückgekämmt. In seinen grauen Augen erkannte Diana einen eigenartigen, harten Glanz.

      »Sie sehen bezaubernd aus, Prinzessin«, begrüßte Friedrich Diana. »Ich freue mich, Sie nach so vielen Jahren wieder auf Großborn begrüßen zu dürfen. Fürst, ich hoffe, die Fahrt war nicht zu anstrengend?«

      »Keineswegs. Es wurde Zeit, dass ich Buchenhain wieder einmal verlasse. Ich könnte es sonst für die Welt halten.«

      Die Halle, in die sie traten, war hoch und kalt. Keine Bilder oder Wandteppiche bedeckten die kahlen Wände. Überhaupt flößte Diana Schloss Großborn wieder wie früher durch seine Strenge und abweisende Kühle ein Gefühl von Unbehaglichkeit ein.

      Friedrich führte seine Gäste in einen riesigen Raum, in dem etwa zwanzig Menschen versammelt waren.

      Die Stimmen verstummten nach ihrem Eintreten. Blicke, aus denen verhaltene Neugier sprach, waren auf die Hinzugekommenen gerichtet.

      »Hübsch, sehr nett«, raunte ein älterer Herr mit weißem Lockenhaar seiner Begleiterin zu und sah Diana an.

      Sie hatte für diesen Besuch das schmuckloseste Kleid gewählt, das sie besaß. Ihr Vater hatte sie daran erinnert, dass die Fürstin von Großborn äußerste Schlichtheit liebte.

      Ihr graues Kleid reichte Diana bis zu den Waden. Sein weiter Schnitt verhüllte die bezaubernde Anmut ihres schlanken Körpers, ließ seine Schönheit jedoch ahnen.

      Diana

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