Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12). Madeleine Puljic

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Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12) - Madeleine Puljic PERRY RHODAN-Mission SOL 2

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wenn es nicht zuvor einer anderen Katastrophe zum Opfer gefallen wäre.

      Mittlerweile jedenfalls saßen die kriegerischen Vierbeiner auf Diulu und benutzten die Trümmer, um ihre typischen, hässlichen Kastenbauten zu errichten. Das war eine Form der Leichenfledderei und möglicherweise ebenfalls strafenswert. Aber nicht mit der Auslöschung.

      »Finden wir es heraus«, beschloss sie.

      A-Kuatond glaubte daran, dass das Universum im Gleichgewicht bleiben sollte. Das war BARILS zentrales Bekenntnis, und A-Kuatond war darin BARILS williges Werkzeug. Wenn die Truvaud die früheren Bewohner von Diulu getötet hatten, würden sie sterben.

      Waren sie jedoch unschuldig, würden sie leben. In diesem Fall würde A-Kuatond nach Kessaila in BARILS Adyton zurückkehren und melden, dass sie die Truvaud von Skiw wie befohlen geerntet hatte. Niemand musste vom Diulusystem erfahren.

      »Finden wir es heraus«, wiederholte sie. »Ich will wissen, was auf dieser Welt geschehen ist, bevor wir ernten.« Nach kurzem Zögern fügte sie hinzu: »Oder eben nicht.«

      Kalphatt Udimor neigte zustimmend die Augenfinger. Gemeinsam würden sie über das Schicksal einer Welt entscheiden, wie schon so oft in den vergangenen Jahrzehnten.

      7.

      »Das ist Wahnsinn!« Zum ersten Mal offenbarte Eroin Blitzer so etwas wie eine emotionale Regung. Das überlegene Gehabe des Androiden war passé, seit Tess Qumisha dargelegt hatte, wie sie die SOL aus ihren aktuellen Schwierigkeiten herausholen wollte – Schwierigkeiten, in die Blitzer sie erst gebracht hatte.

      Qumisha sah es mit Genugtuung. Wenn der kleine, künstliche Dreckskerl Angst empfinden konnte, durften ihm ruhig die Knie schlottern. Warum sollte es ihm anders ergehen als allen anderen an Bord, die über die aktuelle Lage Bescheid wussten?

      Eine kurze Versuchsreihe hatte ihre These bestätigt: Ricodinstücke, die Roboter in die Nähe der Carithülle brachten, lösten erst bei allen Lebewesen im Umkreis von etwa hundert Metern Übelkeit aus, danach stieg die Wahrscheinlichkeit für eine Explosion rapide an. Blitzer leugnete weiterhin jeden Zusammenhang, aber die Fakten sprachen für sich.

      Damit blieben theoretisch zwei Möglichkeiten, um das Problem zu lösen: Entweder das Ricodin oder das Carit mussten weg. Der Plan, den Kolonnenbaustoff komplett aus der SOL hinauszubefördern, erwies sich allerdings schnell als unrealistisch. Viel davon war zwar binnen eines einzigen Tages in das Hantelraumschiff eingebaut worden, aber das hatten hoch spezialisierte Roboter im Kolonnen-Dock vollbracht. Es waren Heerscharen gewesen, und sie hatten genau gewusst, was sie taten. Ein schneller Rückbau der Neuinstallationen ohne diese Unterstützung indes war völlig unmöglich.

      Zudem gab es weitere Chaostechnik an Bord: Überbleibsel aus der Zeit, als der Chaotenderpilot Kirmizz die SOL erobert hatte. Diese Gerätschaften waren fest in die Bordtechnik integriert und unverzichtbar, wie beispielsweise die sechs Energiekerne pro Schiffsteil.

      Wenn also keine Möglichkeit bestand, das Ricodin zu entfernen, musste stattdessen das Carit weichen.

      Blitzer wiederum hatte klargemacht, dass der Transfer im Sextadimtunnel nicht unterbrochen werden konnte. Die Recaritisierung der Soloniumhülle – wie er es nannte – sei folglich nicht aufzuhalten.

      Das sah Qumisha anders. Was sie vorhatte, war allerdings ... robust.

      »Der Zwerg hat recht«, schaltete sich Akim Xerayne ein, der Leiter der Schiffsverteidigung. »Das ist völliger Irrsinn. Wir können doch nicht auf uns selbst schießen!«

      »Wir können, und wir werden«, erwiderte Perry Rhodan. »Bereitet alles vor, wie Tess es gesagt hat.« Er beendete die Verbindung und sah sie an. »Bist du dir sicher?«, fragte er leise.

      »Nein, verdammt!«, sagte sie heftig. »Ich bin mir nur sicher, dass wir sterben, wenn wir es nicht versuchen.« Die einzige Möglichkeit, die hyperenergetische Überladung des Schiffsrumpfs aufzuheben, war ihrer Ansicht nach der Einsatz der Potenzialwerfer – Kolonnenwaffen, die den hyperenergetischen Abdruck der Gravitation und Masse ganzer Sonnen aufnahmen, auf einen winzigen Punkt projizierten und dadurch die Struktur der Materie dort zusammenbrechen ließen.

      Sonnen gab es in ihrem Sextadimtunnel nicht, deshalb mussten die Potenzialwerfer sich anderes Ausgangsmaterial suchen. Und die größte Ansammlung von Hyperenergie war die Carithülle der SOL. Es galt, ihren sechsdimensionalen Strahlungsanteil in vierdimensionale Energien zu wandeln, ohne dabei den Tunnel zu zerstören – denn auch das hätte unweigerlich zur Zerstörung des Schiffs geführt. Also musste die Energie schadlos in die Schutzschirme der SOL gelenkt werden.

      So zielgenau ließen sich die Potenzialwerfer aber nicht justieren. Die einzige Chance bestand darin, sie auf das Raumschiff selbst als Ziel zu richten, mit geringster Intensität und größtmöglicher Streuung zu feuern und zu hoffen, dass die Soloniumhülle den Angriff der eigenen Waffen verkraftete. Das ließ sich vorab nicht berechnen, weil niemand wusste, wie weit die Recaritisierung schon vorangeschritten war.

      Klar war nur: Mit jeder Sekunde wurde die Gefahr größer.

      *

      Bereits kurze Zeit später meldete sich Akim Xerayne wieder und berichtete, dass Tess Qumishas Anweisungen alle umgesetzt worden waren.

      »Feuer!«, entschied Perry Rhodan.

      »Oh Mann«, murmelte Xerayne, befolgte den Befehl jedoch.

      Zuerst geschah nichts. Dann wurde Qumisha schwindlig und übel. Sie stürzte. Farben tanzten vor ihren Augen. Ein gellender Schrei drang an ihre Ohren, eine Frauenstimme. Ihr Hals schmerzte – sie selbst war es, die da brüllte.

      Es war ihr letzter Gedanke, bevor sie in Bewusstlosigkeit versank.

      8.

      Die Nachforschung, die über Leben oder Tod der Truvaud entscheiden würde, begann nicht in deren Siedlungsgebiet, sondern so weit wie möglich davon entfernt. Kalphatt Udimor landete die Transportspitze auf einem der zwei Kontinente in der südlichen Hemisphäre von Diulu, am Rand eines weiten, trümmerübersäten Platzes inmitten einer zerstörten und entvölkerten Metropole.

      A-Kuatond hatte nicht nur ihren Orbiter, sondern auch zwei ihrer Roboter auf den Einsatz mitgenommen. Die Ruinenstadt wirkte zwar bar jeden Lebens, aber niemand konnte wissen, was sich vielleicht unter den Trümmern verbarg. Die zentrifaalähnlichen Maschinen marschierten im Gleichschritt voran, während sie selbst und Udimor ihnen gelassen folgten.

      »Eine Tragödie«, kommentierte Udimor ihre Umgebung. »Das hätte einer der schönsten Orte sein können, die wir auf unseren Reisen je besucht haben.«

      A-Kuatond pflichtete ihm in Gedanken bei. Das Volk, das diese Stadt erbaut hatte, war mit einem feinen Sinn für Ästhetik gesegnet gewesen. Viele Spezies verloren dieses Gespür, wenn ihre Technik voranschritt. Aber selbst im Zustand des Verfalls sah man noch, welch imposanten Anblick die Gebäude ringsum einst geboten haben mussten: weiß schillernde Türme, die weit in den Himmel ragten, sich unbeugsam gegen das Gesetz der Schwerkraft stemmten; schmale Stege, die dazwischen zu schweben schienen.

      »Ein kluger, artistischer Einsatz von Antigravitechnik«, urteilte Udimor, selbst ganz Genießer.

      A-Kuatond gab ihm recht, erinnerte den Orbiter jedoch daran, dass sie den Planeten

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