Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12). Madeleine Puljic

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Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12) - Madeleine Puljic PERRY RHODAN-Mission SOL 2

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Lippen flattern. »Wir werden schon herausfinden, wer all das hier zerstört und die Erschaffer getötet hat.«

      A-Kuatond war weniger architektonisch interessiert, sondern konnte sich mehr an klug konzipierten Schlachtmanövern erfreuen. In dieser Hinsicht bot ihr der Anblick allerdings wenig Anlass zur Ergötzung.

      »Das ist nicht die Handschrift der Truvaud«, stellte sie fest, als sie größere Trümmerteile am Boden beäugte und die Abbruchkanten der noch stehenden Gebäudestümpfe holografisch vergrößerte.

      Zumindest lief es deren üblicher Kampftaktik zuwider. Die kriegerischen Vierbeiner hatten eine krude, gegen unterlegene Gegner aber durchaus effektive Taktik: Mit Impulsstrahlern verwüsteten sie vom All aus alle größeren Ansiedlungen. Danach landeten sie und hetzten in Rudeln die Überlebenden, die in Panik und Chaos kaum noch verteidigungsfähig waren. Doch nichts an diesem Ort ließ auf einen Impulsbeschuss schließen.

      Auf A-Kuatonds Wink hin startete einer der Roboter drei Mikrosonden. Deren Luftaufnahmen bestätigten den Eindruck, den die Ritterin bereits aus der Fernortung gewonnen hatte: Es gab einige Punkte, von wo sich die Zerstörung ringförmig durch die Stadt ausgebreitet hatte. Von diesen Zentren aus gesehen, waren die filigranen Türme nach außen geknickt und gestürzt. Am schlimmsten waren die Auswirkungen dort, wo zwei Vernichtungsringe aufeinandertrafen. In diesen Grenzzonen waren die verbliebenen Trümmer maximal kopfgroß, während an anderen Stellen viele Gebäude teilweise oder sogar vollständig erhalten geblieben waren.

      »Das sieht nach einem konventionellen Bombardement aus«, sagte A-Kuatond. »Keine Nuklearsprengsätze, keine Energiewaffen, keine Waffentechnik auf Fünf-D-Basis.«

      »Schwer vorstellbar«, wandte Udimor ein. »Eine Zivilisation, die Antigravitation so vollendet unter Kontrolle hat, müsste in der Lage sein, derart technisch rückständige Waffen problemlos abzuwehren. Sie könnten die Bomben einfach wegschweben lassen. Oder den Angreifern hinterherschicken.«

      Das klang überzeugend, passte jedoch nicht mit ihren anderen Beobachtungen zusammen. Irgendein Teil fehlte, um das Bild zu komplettieren.

      Oder sie gingen von falschen Annahmen aus. Wenn der Faktor Antigravitation wegfiel, war wieder alles stimmig.

      A-Kuatond hob ein Trümmerstück auf und war überrascht, wie leicht es war. Sie schob es einem Roboter in die Schaufelhand. »Analysiere das!«

      Das Ergebnis lag schon kurz darauf vor. Das mysteriöse weiße Material wies eine geringe Dichte, aber erstaunliche Stabilität auf. Damit ließen sich Konstruktionen schaffen, die mit Stein, Holz, Glas oder Beton völlig undenkbar gewesen wären. Die Türme und Brücken waren so leicht und fest, dass sie ihre kühnen Schwünge und Bögen ganz ohne Antigravunterstützung halten konnten.

      Udimor wurde still, als der Roboter seine Ergebnisse vortrug. A-Kuatond ahnte, was ihm durch den Kopf ging. Aber um seine Befürchtung zu bestätigen oder zu widerlegen, benötigten sie noch mehr Informationen.

      Sie betrachtete erneut die Luftbilder der Sonden. »Da«, sagte sie. »Dort war ein Hauptangriffsziel, und zwar vermutlich das große, palastartige Gebäude. Sehen wir es uns an.«

      *

      A-Kuatonds Instinkt hatte sie nicht getrogen: Tatsächlich handelte es sich um einen ehemaligen Regierungssitz. Ob man von dort aus die Stadt, ein Land oder den ganzen Kontinent gelenkt hatte, konnte sie nicht sagen. Doch es war eine große Anlage gewesen, und der Angriff musste überraschend gekommen sein. Die Sonden entdeckten Tausende Skelette unter den Trümmern, nachdem sie ihre Ortungsinstrumente auf die charakteristische chemische Zusammensetzung von Lebensformen eingestellt hatten.

      »Bitte nicht«, sagte Kalphatt Udimor neben ihr. »Nicht schon wieder.«

      A-Kuatond hätte ihm gern Trost gespendet, sah jedoch nichts, was das gerechtfertigt hätte. Sie waren einer Geschichte auf der Spur, die ihnen so oder ähnlich schon auf viel zu vielen Welten begegnet war.

      »Du hast gesagt, die Truvaud wären meinem Volk ähnlich«, sprach sie. »Aber das hier erinnert dich an etwas anderes, nicht wahr?«

      Udimor senkte stumm die Augenfinger.

      Einer der Roboter meldete sich. Er hatte so etwas wie eine Kommunikationszentrale entdeckt, inklusive einer noch abrufbaren Aufzeichnung der letzten Sendung, die von dort ausgestrahlt worden war.

      »Zeig es uns!«, befahl A-Kuatond.

      Ein Holobild leuchtete auf: Ein ätherisches Wesen, schmal gebaut und mit grünweißlich gläserner Haut, blickte aus großen schwarzen Augen in die Kamera.

      »Bürger von Frimal«, erklang seine Stimme. »Eltail! Die Stunde der Bewährung ist gekommen. Die Matresche Föderation hat ihre Armee mobilisiert und greift Frimal an. In Tukif und Calwel fallen bereits Bomben, und mehrere Geschwader sind unterwegs hierher, nach Patann. Diese Ungeheuerlichkeit bleibt nicht ungesühnt. Der Gegenschlag hat begonnen, doch bis zur Entwarnung rufen wir die Bevölkerung auf, zu ihrer eigenen Sicherheit ...«

      Weiter kam der oder die Eltail, wenn das der Name dieses Volkes war, nicht. Kurz sah A-Kuatond in dem in Weiß- und Grüntönen gehaltenen Bild das Rot eines Feuerballs, dann brach die Aufzeichnung ab.

      »Sie haben es selbst getan!«, rief Udimor voller Wut. »Sie haben sich tatsächlich selbst ausgerottet!«

      A-Kuatond legte ihm tröstend die Schaufelhand an den Rücken. Sie spürte sein Zittern.

      Sie konnte nun nichts tun, außer für ihn da sein. Ihre Gedanken strebten in die Vergangenheit, zurück zu ihrem ersten Treffen. Tiapa, Udimors Heimatwelt, hatte sich in ähnlicher Lage befunden, am Rande eines Kriegs, der unweigerlich zum Untergang aller Kultur geführt hätte. Die Politiker hatten das Land der Rationalität längst verlassen und überboten einander in hetzerischer Rhetorik. Große Teile der Bevölkerung hatten sich anstecken lassen. Einige Wissenschaftler warnten noch, doch die meisten waren still, nachdem man einige als Volksverräter hatte hinrichten lassen.

      Am Abend der Generalmobilmachung, kurz vor dem Erstschlag, der unweigerlich zum Ende geführt hätte, hatte Kalphatt Udimors große Stunde geschlagen. Er war Forscher gewesen, hatte sich eigentlich aus der Sphäre des Politischen heraushalten wollen. Aber angesichts der drohenden Vernichtung hatte er den Prototypen eines neuen Funkgeräts, das in der Theorie überlichtschnell senden konnte, gestohlen und einen Hilferuf ins All geschickt.

      A-Kuatond hatte reagiert. Mit der gesamten Macht einer Ritterin BARILS und der Unerbittlichkeit einer Zentrifaal hatte sie die drohende Katastrophe verhindert. Sie hatte Sorge getragen, dass kein Bomber aufstieg, oder genauer: dass sie nicht weit kamen, wenn sie es versuchten. Sie hatte alle Kriegstreiber in allen Nationen aufgespürt, alle, die sich an Kampf und Elend hatten bereichern wollen. Sie hatte den Tiapanern die Wahrheit über ihre Führer offengelegt, alle Waffen auf ganz Tiapa aufgespürt und vernichtet.

      Die Tage waren in die tiapanische Geschichte eingegangen als der Krieg ohne Opfer. Eine schönfärberische Lüge, denn einige Tausend Tiapaner kamen durchaus ums Leben, meist nach einer kurzen, oft genug auch ganz ohne vorhergehende Gerichtsverhandlung.

      Es vermisste sie jedoch niemand, denn es waren jene, die unter normalen Umständen in der Sicherheit voll ausgestatteter Schutzbunker überlebt hätten, während die einfache Bevölkerung auf ihren Befehl hin starb. Ihr Tod war schnell vergessen, als man von der unwahrscheinlichen Rettung in höchster Not und dem Wunder BARILS zu sprechen begann.

      A-Kuatond missionierte die Welt, wie BARIL es verlangte. BARIL war

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