Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12). Madeleine Puljic

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Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12) - Madeleine Puljic PERRY RHODAN-Mission SOL 2

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den Mund schief. »Wir lagen schon auf den Brettern, kommen aber langsam wieder hoch.«

      Er musste ihr verständnisloses Gesicht richtig gedeutet haben.

      »Vergiss es«, sagte er. »Eine Sportmetapher aus lang vergangener Zeit. Muss ich mir abgewöhnen. Beim Kampf gegen die Thoogondu wollte ich eine Militärtaktik mal mit einem Baseballvergleich verständlich machen ...«

      Sie starrte ihn nur an.

      Er winkte ab. »Egal. Keine akute Bedrohung, soweit wir das sehen«, berichtete er die Fakten nun gänzlich bildnisfrei. »Unsere Technik war fast vollständig ausgefallen. SENECA prüft alle Systeme und gibt sie nacheinander wieder frei. SENECA selbst läuft im reinen Positronikmodus. Die Waffensysteme sind bei fünfundfünfzig Prozent, der Unterlichtantrieb läuft halbwegs, vielleicht können wir auch transitieren – aber ohne Not sollten wir es nicht probieren. Ortung und Funk sind völlig hinüber, die Fehlersuche läuft. Da nützt es uns auch nichts, dass wir von Blitzer die linguistischen Daten zu den bekannten Sprachen Yahounas bekommen haben. Die Translatoren können nichts übersetzen, was sie mangels Funk nicht zu hören bekommen.«

      Er holte Luft und machte weiter mit den positiven Nachrichten. »Dafür sind die ersten Beiboote wieder einsatzbereit. Wir schleusen gleich eins aus, das uns als Augen, Ohren und bei Bedarf auch als Sprachrohr dienen kann.«

      »Alles wie üblich also?«, fasste Qumisha zusammen. »Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos?«

      »Nicht für uns zumindest«, schränkte Rhodan ein. »Bist du bereit, dir etwas anzuschauen?«

      Qumisha nickte.

      Rhodan aktivierte ein Hologramm. Es zeigte eine zerstörte Stadt aus weißen, irisierenden Gebäuden. Helle, humanoide Roboter mit einer Greifhand und einem Waffenarm stampften durch die Straßen und trieben offensichtlich intelligente Lebewesen vor sich her: bekleidete Vierbeiner mit Fell in unterschiedlichsten Farben, die auf den ersten Blick an Hunde erinnerten. Auf den zweiten sah man die Unterschiede: Sie hatten Hauer, und ihre Augen waren tiefdunkelrot. Vor allem aber waren sie für Hunde viel zu groß, wenn man annahm, dass die Roboter von menschenähnlicher Größe waren.

      Immer wieder wandten sich einige der Gejagten um und fielen ihre Wärter an. Mit bloßen Zähnen versuchten sie, die Roboter zu besiegen. Ohnehin ein sinnloses Unterfangen, aber sie kamen nicht einmal bis an ihr Ziel, sondern wurden meist noch in der Luft von einem Thermostrahl getroffen und fielen tot zu Boden.

      Ihre Peiniger interessierten sich nicht für die Toten. Sie jagten die Überlebenden auf einen großen, hell strahlenden Energiebogen zu. Wer durch die leuchtende Fläche trat, kam auf der anderen Seite nicht wieder hinaus.

      »Was ist das für ein Ding?«, fragte Rhodan. »Was machen die mit ihren Opfern?«

      Qumisha schauderte angesichts der Brutalität und Kompromisslosigkeit des Geschehens. »Keine Ahnung«, sagte sie leise. »Ein Transmitter?«

      Rhodan schüttelte den Kopf. »Wenn, dann können wir zumindest keins der Signalmuster empfangen, die normalerweise mit Transmitteraktivität einhergehen.«

      »Wo kommen die Bilder her?«, fragte Qumisha. »Ich dachte, die Ortung läuft nicht.«

      »Roi hat von Hand ein paar Sonden gestartet«, antwortete Rhodan. »Eine schwebt über dem dritten Planeten und überträgt in Echtzeit. Wir haben eine Relaiskette zusammengeschustert und eine funktionsfähige Anzugfunkeinheit mit einem Bildkanal der SOL verdrahtet. So können wir zumindest empfangen, was da vor sich geht, bis unsere bordeigenen Sensoren wieder funktionieren.«

      Die kalte Geschäftsmäßigkeit, mit der die Roboter agierten, erschütterte Qumisha. Die gehetzten Planetarier wehrten sich mit dem Mut der Verzweiflung, hatten jedoch keine Chance.

      Sie ahnte, was Rhodan vorhatte. Nicht unser Kampf, sagte sie sich leise. Die SOL ist nicht einsatzfähig! Wir dürfen nicht mal daran denken!

      »Gib mir die Daten«, bat sie. »Ich sehe, was ich herausfinde.«

      Vielleicht war alles ganz anders. Vielleicht wurden die Wesen tatsächlich irgendwohin transportiert, aber auf eine den Menschen bislang unbekannte Weise. Vielleicht sah es nur so aus, als würden ihre Körper gnadenlos entmaterialisiert ...

      »Darum wollte ich dich bitten«, sagte Rhodan. »Wir ...«

      Ein Alarmzeichen unterbrach ihn. Das Holo schaltete auf eine Übertragung des Luftraums über dem Planeten um, wie eine weitere Sonde der Relaiskette ihn sah.

      Von der Oberfläche erhoben sich einige Geschwader kleiner, sichelförmiger Raumschiffe. Es mochten über tausend Einheiten sein. Als sie aufstiegen, eröffneten sie das Feuer auf einen anderen Schiffstyp, vier- und fünfflächige Pyramiden in verschiedenen Größen. Aus dieser Perspektive erkannte Qumisha, dass der leuchtende Bogen von einem dieser Raumschiffe projiziert wurde. Und dass es an mehreren anderen Stellen weitere ähnliche Bogen gab. Die Tragödie, die sie gesehen hatte, war nicht einmalig. Sie spielte sich an etlichen Orten gleichzeitig ab.

      »Und das da ist das Mutterschiff.« Rhodan lenkte ihre Aufmerksamkeit auf einen gewaltigen Tetraederstumpf am äußersten Rand des Erfassungsbereichs, erheblich größer als die kämpfenden Einheiten. »Dort setzen wir an, wenn wir das hier unterbinden wollen.«

      »Das ist nicht unser Kampf«, sagte Qumisha zögerlich, aber hörbar.

      Rhodan sah sie nachdenklich an.

      Für einige Sekunden verfolgten sie den Verlauf der Schlacht. Die Sichelraumer kämpften tapfer, doch sie hatten keine Chance. Es wirkte sogar, als spielten die Pyramidenschiffe mit ihnen. Ihr Kommandeur kostete seine völlige Überlegenheit aus, ohne dass auch nur eins seiner Boote ernsthaft gefährdet wurde.

      Unter den Sichelraumern hingegen häuften sich die Verluste. Und wenn das Schicksal der Hundeartigen im Energiebogen unklar sein mochte: Bei den Raumfahrzeugen lag auf der Hand, was geschah. Jede explodierende Sichel beendete wohl mindestens ein intelligentes Leben.

      Tess Qumisha presste die Lippen aufeinander. Sie schloss die Augen, atmete durch und öffnete sie wieder.

      »Das ist keine Schlacht«, stellte sie fest. »Das ist ein Massenmord.«

      Sie wusste ohnehin, was Perry Rhodan tun würde. Aber er hatte recht damit.

      »Es muss sein«, sagte sie leise. »Sorg dafür, dass das aufhört.«

      14.

      A-Kuatond ergötzte sich an der Schlacht. Diese Truvaud kämpften noch weniger strategisch als jene im Skiwsystem, aber dafür wussten sie von Anfang an, dass sie den Gegner ernst nehmen mussten. Der Vormarsch der Roboter in ihren größten Siedlungen hatte daran keinen Zweifel gelassen.

      Die Attacken der Sichelraumer waren direkt, brutal und verzweifelt. Letztlich waren sie chancenlos, aber dennoch gaben die Truvaud nicht auf. Das Volk, das bislang nur gesiegt hatte, verlor – aber es verlor ehrbar, als Kämpfer, nicht als Feiglinge.

      Ein Grund mehr, einige Überlebende zu schonen? Es hing von vielen Faktoren ab. Ob Kalphatt Udimor sich mit neuen Erkenntnissen meldete. Ob das unbekannte Hantelschiff sich ihr offenbarte, ob dort jemand von BARIL mit Vollmachten ausgestattet war. Ob es vielleicht sogar eine eigene Ernte begann.

      Sie überlegte, welche

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