Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12). Madeleine Puljic

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Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12) - Madeleine Puljic PERRY RHODAN-Mission SOL 2

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      »Weiterfeuern!«, tschirpte der Kraad, der den allgemeinen Funkspruch ebenfalls empfangen hatte. »Dieses Breihirn hat keine Befehlsgewalt über euch!«

      Auch die S'Hud reagierte prompt. »Jedes Schiff, das sein Feuer einstellt, werde ich höchstpersönlich abschießen«, drohte sie.

      Damit war Rhodans Bemühung zunichtegemacht. Der wahrscheinliche Tod im Gefecht war dem sicheren Tod durch Eigenbeschuss vorzuziehen, das konnte er den Betroffenen nicht verübeln. Es waren ihre Anführer, gegen die sich sein Zorn richtete.

      »Stellt das Feuer ein, oder ich werde meins eröffnen!«, blubberte Rhodan. »Und zwar auf euch.«

      Die beiden Flottenbefehlshaber lachten bloß. Rhodan ballte die Tentakel.

      »Gib einen Warnschuss ab!«, forderte er von dem Wesen, das in Rhodans Zentrale die Entsprechung einer Feuerleitstelle besetzte. »Genau zwischen die beiden Führungsschiffe. Ins Leere«, präzisierte er die Anweisung. Nicht, dass auch noch seine eigene Mannschaft damit anfing, Sklavenboote abzuknallen.

      »Verstanden.«

      Rhodan sah die Energiespitze des Geschützes, dann das Gleißen des Energiestrahls in der optischen Darstellung.

      »Ihr könnt es gern riskieren«, wandte er sich erneut an die beiden verfeindeten Anführer. »Die Chance ist eins zu eins, dass ich euer Schiff als Erstes angreife. Und dann hat der jeweils andere leichtes Spiel. Also?«

      Das Leitschiff der S'Hud schoss auf ihn. Gleich darauf folgte der Kraad dem Beispiel seiner Gegnerin.

      Der Schutzschirm, den Rhodan im Kopf seines Leiters der Schiffsverteidigung sah, geriet unter dem doppelten Beschuss rasch an seine Grenzen.

      »Feuer!«, befahl er. »Teilt unsere Flotte auf und schießt mit allem, was ihr habt. Verschont die Beiboote, aber vernichtet die beiden Hauptschiffe.«

      Immer noch war der Funkverkehr für alle Schiffe offen. Und während seine eigenen Kampfboote in Position gingen, geschah, was Rhodan insgeheim erhofft hatte: Die Flotten der Kraad und S'Hud wandten sich gegen ihre eigenen Anführer. Die Sklaven, die eben noch nichts als Kanonenfutter gewesen waren, griffen unter seiner Führung nun nach der Freiheit.

      Dem gemeinsamen Beschuss hielten die beiden Hauptschiffe nicht lange stand. Die Kraad starben als Erste. Nur wenige Augenblicke später explodierte auch das Kriegsschiff der S'Hud.

      Der klumpenförmige Körper, in dem Rhodan steckte, sackte in sich zusammen. »Wie viele Verluste?«, zwitscherte er.

      »Keine in unserer Flotte, Kommandant.«

      »Und insgesamt?«

      »Zwölftausend auf den Beibooten. Eintausend auf den Hauptschiffen.«

      Eintausend Leben, die er genommen hatte. Gegen mehrere Hunderttausend, die er gerettet hatte. Erschöpft schloss Rhodan die Stielaugen. Diesmal hatte er das Richtige getan, aber der Preis war hoch gewesen.

      Es zischte leise. Rhodan fuhr herum. Die Raumschiffszentrale war verschwunden, er befand er sich wieder im Prüfungsraum der Ritter, und die Tür stand offen.

      Rhodan runzelte die Stirn und war froh, als er die vertrauten Muskelbewegungen seines eigenen Gesichts spürte. Das änderte nichts an seinem Misstrauen. Er hatte nicht mal eine Stunde für die erste Simulation gebraucht. Wieso endete der Test bereits? Hatte er etwa versagt?

      Langsam ging er zum Ausgang. Dort wurde er erwartet – nicht nur von A-Kuatond, auch drei der anderen Ritter waren anwesend. Und sie sahen Rhodan mit einem ähnlich schwer deutbaren Ausdruck an, wie er ihn auf den Gesichtern seiner virtuellen Mannschaftsmitglieder gesehen hatte. War es Fassungslosigkeit? Aber weshalb? Er hatte die Ritter weitaus schlimmere Entscheidungen treffen sehen.

      Etwas war geschehen, das er nicht verstand. Nachdem niemand Anstalten machte, etwas zu sagen, deutete er hinter sich. »Die Tür ist aufgegangen.«

      »Ja«, presste A-Kuatond hervor. »In der Tat.« Sie schüttelte sich, als müsste sie eine Benommenheit oder einen unwillkommenen Gedanken loswerden. »Komm jetzt.«

      Sie wandte sich um, ohne abzuwarten, ob er ihrem Befehl Folge leistete.

      Perry Rhodan warf einen letzten Blick auf die anderen Ritter. Yalaba, die Forscherin, den Philosophen und einen, der Züchter oder Beobachter sein musste. Sie wirkten nicht erschrocken, wie er gedacht hatte. Vielleicht eher überrascht. Außerdem glaubte er, einen gewissen Respekt in ihren Mienen zu sehen, der bislang nicht dort gewesen war. Hieß das, er hatte BARILS Prüfung bestanden?

      13.

      Kessaila, BARILS Adyton

      Der Anflug von Hoffnung war schnell vorüber. Einmal mehr saß Perry Rhodan in seinem Quartier fest. Einmal mehr wusste er nicht, was ihn erwartete.

      A-Kuatond hatte ihn abgeladen wie ein überflüssig gewordenes Gepäckstück, ohne ein Wort der Erklärung, was geschehen war oder wie es nun weiterging. Würden die Prüfungen fortgesetzt werden? Stand ihm eine neue Verhandlung bevor? Oder war bereits alles entschieden, und ihm blieb nichts weiter zu tun, als auf die Henkersnachricht zu warten?

      Unruhig ging er in seinem Zimmer auf und ab, seine Finger rieben über das Permit des Diplomaten, das noch immer an seinem Kragen saß. Hatte das die Simulation beeinflusst? War der Test deshalb abgebrochen worden?

      Es klopfte. Ertappt ließ Rhodan die Hand sinken. Sein schlechtes Gefühl verstärkte sich, als es ausgerechnet Semmaru war, der seinen eckigen Kopf hereinsteckte.

      »Störe ich dich?«, fragte er.

      Damit hatte Rhodan nicht gerechnet. »Nein.«

      »Gut, gut.« Mit einem offenbar zufriedenen Sirren trat der Diplomat ein und schloss die Tür hinter sich. »Ich habe Neuigkeiten für dich.«

      Das hatte Rhodan befürchtet. Er fragte sich nur, weshalb der Ritter dabei so gute Laune verbreiten musste. Eigentlich hatte er immer den Eindruck gehabt, Semmaru könne ihn halbwegs ausstehen.

      Aber das war, bevor Rhodan dem Ritter ihm erst das Permit und dann den Datenkristall gestohlen hatte.

      »Ich höre?«

      »Wir konnten die Identität der drei Attentäter ausfindig machen, die dir aufgelauert haben.«

      »Attentäter?«, wiederholte Rhodan. Er war bisher nicht davon ausgegangen, dass es sich um einen gezielten Anschlag gehandelt hatte. Schließlich war er den dreien rein zufällig auf dem Flur in die Arme gelaufen – wenn auch in unmittelbarer Nähe seines Quartiers. Außerdem: Wer außer den Rittern kannte ihn denn auf Kessaila?

      »Sie gehören dem Volk der Kussu an«, sagte der Diplomat.

      Der Name kam Rhodan bekannt vor, aber er konnte ihn nicht gleich zuordnen.

      Semmaru ersparte ihm das Grübeln. »Eins der Völker, für deren Tod die Truvaud zur Verantwortung gezogen wurden«, erläuterte er. »Die Kussu wurden fast vollständig ausgelöscht, bis auf ein paar Individuen, die von BARILS Rittern gerettet werden konnten.«

      »Ich verstehe ...«

      »Im

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