Sophienlust Staffel 14 – Familienroman. Elisabeth Swoboda

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Sophienlust Staffel 14 – Familienroman - Elisabeth Swoboda Sophienlust Staffel

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eifrig zu. »Es wäre mit mir und Otmar nie gutgegangen.«

      »Warum haben Sie ihn dann weiterhin getroffen und sind sogar mit ihm auf Urlaub gefahren?«

      »Ich gebe zu, dass das nicht richtig war. Irgendwie habe ich nie zur Kenntnis genommen, dass Otmar verheiratet ist und dass ich Ihnen damit weh tun könnte. Es war vor allem Anselm, der uns immer wieder zusammengeführt hat. Doch ich versichere Ihnen, jetzt ist zwischen Otmar und mir alles zu Ende. Ich werde in ein paar Tagen nach Frankreich fahren, um in Paris eine Filmrolle zu übernehmen.«

      »Oh, Sie fahren wirklich nach Paris? Für lange?«

      »Ja. Ich hoffe es zumindest. Wenn der Film gut wird, und davon bin ich überzeugt, steht meiner Karriere nichts mehr im Wege.«

      Irene beneidete Lauretta um ihr Selbstbewusstsein. Aber sie gestand sich ein, dass Lauretta aufrichtig bemüht war, ihr zu helfen. Sie selbst hätte es nie über sich gebracht, hier zu erscheinen und eine Unterredung mit der betrogenen Ehefrau zu suchen.

      Da durchzuckte sie ein plötzlicher Schreck. Anselm! Er hatte ihr doch anvertraut, dass seine Mutter ihn nach Paris mitnehmen wolle. Beklommen fragte sie Lauretta: »Und was geschieht mit Anselm? Haben Sie vor, ihn mitzunehmen?«

      »Ursprünglich wollte ich es tun. Aber Frau von Schoenecker hat mir ganz entschieden davon abgeraten. Und ich sehe ein, dass ihre Argumente richtig sind. Ich weiß, dass ich nicht das Idealbild einer Mutter darstelle, doch ich habe Anselm wirklich gern und will nur das Beste für ihn. Deshalb werde ich ihn hierlassen.«

      Man merkte Irene deutlich die Erleichterung an, die sie bei diesen Worten empfand. Das gab Lauretta Mut, die Bitte zu äußern, die sie auf dem Herzen hatte: »Eigentlich wollte ich hauptsächlich wegen Anselm mit Ihnen reden. Er hat mir mit einer solchen Begeisterung von Ihnen erzählt, dass ich davon überzeugt bin, dass er Sie sehr liebgewonnen hat. Und Sie haben ihn doch auch gern, nicht wahr?«

      »O ja.«

      »Ich wäre so erleichtert, wenn ich die Gewissheit hätte, dass Sie sich ab und zu um ihn kümmern würden und ihn in Sophienlust besuchen würden.«

      »Das will ich gern tun.«

      »Noch schöner wäre es allerdings, wenn Sie sich mit Otmar versöhnen würden. Dann könnte Anselm bei Ihnen wohnen und hätte eine richtige Familie.«

      Irene seufzte. Sie hatte Mühe, die Tränen, die ihr in die Augen stiegen, zurückzuhalten. Lauretta sprach genau das aus, was sie sich so sehr gewünscht hatte. Aber jetzt war es zu spät. Wenn sie geahnt hätte, dass alles so kommen würde, wäre sie bei Otmar geblieben. Doch woher hätte sie wissen sollen, dass Lauretta keinerlei Absichten auf Otmar hatte? Sie hatte angenommen, dass er und Lauretta sofort heiraten würden.

      Diese Gedanken behielt Irene jedoch für sich. Laut sagte sie nur: »Es ist zu spät. Ich kann jetzt unmöglich zu Otmar zurück.«

      »Nein, natürlich nicht. Das wäre grundfalsch«, bestätigte Lauretta. »Er muss zu Ihnen kommen und Sie um Verzeihung bitten. Es wird ihm nicht schaden, wenn er noch eine Zeitlang im ungewissen bleibt.«

      Lauretta verabschiedete sich von Irene in gehobener Stimmung. Sie war erleichtert, weil sie eine Möglichkeit sah, das, was sie verschuldet hatte, wiedergutzumachen. Es war für sie nicht schwer gewesen zu begreifen, dass Irene gegen eine Versöhnung mit Otmar nichts einzuwenden hatte. Sie brauchte also nichts weiter zu tun, als Otmar mitzuteilen, wo sich Irene aufhielt. Allerdings wollte sie damit bis zu ihrer Abreise warten, um Otmar Zeit zu lassen, gründlich in sich zu gehen. Je mehr er Irene vermissen würde, desto glücklicher würde er sein, wenn er sie fand.

      Einstweilen weihte Lauretta Denise von Schoenecker in ihren Plan ein. Sie war nicht sonderlich überrascht, als sie erfuhr, dass Denise über Anselms Vater bereits Bescheid wusste.

      Denise freute sich, dass ihr Wunsch, Irene wieder glücklich zu sehen, in greifbare Nähe gerückt war. Auch Anselm würde davon provitieren. Über Irene war Denise mit Lauretta einer Meinung: Sie würde sofort bereit sein, zu ihrem Mann zurückzukehren. Nur was Otmar betraf, peinigten Denise gewisse Zweifel. War er es überhaupt wert, dass Irene ihm verzieh? Und legte er wirklich Wert darauf?

      *

      So kam der Tag von Laurettas Abreise heran. Lauretta hatte sich von Anselm verabschiedet und ihm versprochen, viele bunte Ansichtskarten zu schicken. Anselm fiel der Abschied von seiner Mutter nicht allzu schwer. Er sah darin nichts Besonderes, denn er war gewohnt, dass sie verreiste.

      Ein wenig stolz war er schon auf seine schöne Mami, die von den anderen Kindern in Sophienlust so bewundert worden war. Trotzdem war er lieber mit Tante Irene beisammen, obwohl diese manchmal traurig war. Aber er konnte mir ihr spielen und herumtollen. Es machte ihr nichts aus, wenn dabei ihr Kleid schmutzig wurde.

      Irene war noch immer auf Arbeitssuche. Sie hatte zwar schon etwas in Aussicht, aber die Lehrerin, die das Baby erwartete, würde erst in ein paar Wochen daheim bleiben. Irene hätte lieber sofort mit einer ernsthaften Arbeit begonnen. Gewiss, es war angenehm, in Sophienlust zu sein, den Kindern ein wenig Nachhilfeunterricht zu erteilen und mit Ihnen zu spielen. Aber auf die Dauer lenkte sie das nicht von ihren Sorgen ab. Sie wusste auch noch immer nicht, sollte sie nun die Scheidung einreichen oder nicht. Lauretta hatte gemeint, es würde nichts schaden, Otmar noch eine Weile im ungewissen zu lassen, aber Irene fehlte Laurettas kühle Zielstrebigkeit. Sie brachte es nicht fertig, leidenschaftslos darüber zu entscheiden, welcher Weg für sie der günstigste wäre. Sie quälte sich mit Zweifeln ab. Vermisste Otmar sie überhaupt? Sollte sie hierbleiben oder zu ihm zurückkehren? Nein, das ließ ihr Stolz doch nicht zu.

      *

      Lauretta hatte inzwischen so gehandelt, wie sie es sich vorgenommen hatte. Kurz vor ihrer Abreise hatte sie Otmar mitgeteilt, dass sich Irene in Sopienlust aufhalte.

      Otmar war Lauretta für diese Aufklärung dankbar, aber er teilte nicht Laurettas Optimismus. War es denn sicher, dass Irene ihm verzeihen würde?

      Bei Laurettas Abreise hatte er nichts anderes als Erleichterung gefühlt. Dieses Kapitel seines Lebens war nun abgeschlossen. Doch würde Irene ihm das glauben? Dabei fehlte sie ihm so sehr, dass er es kaum noch ertragen konnte. Aber auch nach Anselm hatte er Sehnsucht. Vor allem die Abende, die er einsam in seiner Villa verbrachte, trieben ihn beinahe zum Wahnsinn.

      In der Nähe der Sparkasse lag ein Spielwarengeschäft, an dem Otmar oft vorüberkam. Einmal fiel ihm im Schaufenster ein großer bunter Ball auf. Er erinnerte ihn an das kleine blonde Mädchen in Sophienlust, das so traurig gewesen war, weil der Bernhardiner seinen Ball zerbissen hatte. Ob es wohl schon einen neuen bekommen hatte? Kurz entschlossen betrat Otmar das Geschäft und kaufte den Ball, den er anschließend in die Sparkasse mitnahm.

      Nach Dienstschluss fuhr Otmar nach Sophienlust. Er parkte seinen Wagen genau an dem gleichen Platz, an dem er ihn das letzte Mal abgestellt hatte. Doch diesmal zögerte er nicht bei dem Tor, das in den Park führte, sondern schritt rasch hindurch.

      Otmar hatte Glück. Anselm spielte mit einigen anderen Kindern im Freien und lief seinem Vater entgegen.

      »Das ist fein, Vati, dass du kommst«, rief der Junge. »Oh, ist das ein schöner Ball. Gehört der mir?«

      »Nein. Ich habe ihn für das kleine Mädchen mit den hellblonden Schwänzchen mitgebracht. Wo ist es denn?«

      »Du meinst Heidi. Ich werde sie suchen.«

      »Nein, warte, gib du ihr den

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