Der Bergpfarrer Staffel 18 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 18 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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wäre das also auch geklärt, dachte der junge Pfarrer aus St. Johann zufrieden.

      Jetzt galt es nur noch abzuwarten, ob sich die Alex und der Florian wieder zusammenraufen konnten.

      Aber eigentlich war er auch da ganz optimistisch…

      *

      Kurze Zeit später machten sich der Florian und Pfarrer Trenker auf den Weg zur Berghütte des Seibold-Lois, warm angezogen und mit Taschenlampen ausgerüstet. Die Lampen waren ihm eine gute Hilfe, obgleich es auch nicht allzu dunkel war. Die Nacht war sternenklar, zudem spendete der Mond schwachen Schein.

      Der Weg war recht lang. Sebastian Trenker hatte damit keine Probleme. Er war ein leidenschaftlicher Wanderer, was man vom Florian nicht gerade behaupten konnte. Der Bursche geriet oft außer Puste, so daß die Männer immer wieder Pausen einlegen mußten. Die fielen allerdings nie zu lang aus, denn der Florian wollte nicht zuviel Zeit verlieren; er wollte so schnell wie möglich die Hütte erreichen.

      Schließlich – es war noch ein wenig dunkler geworden – sahen sie die Berghütte in einiger Entfernung vor sich. Jetzt gab der Florian richtig Tempo, wollte auf den Eingang der Hütte losstürmen, doch der Pfarrer hielt ihn zurück.

      »Laß mich mal vorangehen«, meinte er, und der Florian nickte.

      Kurz darauf standen sie beide vor der Tür. Kurz flüsterte der Geistliche dem Burschen etwas zu, dann klopfte er an.

      Zunächst tat sich nichts. Der Pfarrer klopfte noch einmal, und dann war von drinnen Alexandras Stimme zu hören.

      »Wer ist da?« fragte sie.

      »Ich bin’s, der Pfarrer Trenker.«

      Sobald er geantwortet hatte, stahl sich der Pfarrer geschwind davon…

      *

      Alexandra Gruber hatte es sich auf dem Sofa, eingehüllt in eine warme Decke, gemütlich gemacht. Sie sah hinüber zum prasselnden Kaminfeuer und schloß dann für einen Moment die Augen.

      Die Zeit, die sie bereits in der Hütte verbrachte, hatte sie genutzt, um viel nachzudenken. Im Moment war sie einfach völlig mit den Nerven durcheinander. Dabei ging es nur am Rande um die ständigen Auseinandersetzungen mit ihrem Vater. Viel mehr beschäftigte sie der Florian. Immer wieder stellte sie sich die gleiche Frage: War es ein Fehler, den Burschen wegzuschicken? Und die spontane Antwort lautete stets: Ja!

      Sie wollte es selbst nicht wahrhaben. Der Florian hatte sie so sehr enttäuscht, aber sie liebte ihn noch immer. Diese Gefühle waren einfach stärker als ihr Verstand, und sie wußte nicht, wie es ohne ihn weitergehen sollte.

      Plötzlich wurde Alex aus ihren Gedanken gerissen, als es an der Tür klopfte.

      Erstaunt blickte sie auf. Wer konnte das denn sein?

      Wieder klopfte es.

      »Wer ist da?« fragte sie laut.

      »Ich bin’s, der Pfarrer Trenker«, kam sogleich die Antwort, und Alex erkannte die Stimme des sympathischen Pfarrers sofort.

      Überrascht ging sie zur Tür. Nanu, dachte sie, was kann der Pfarrer denn nur von mir wollen? Und wie hat er mich überhaupt gefunden?

      Mit einem Ruck öffnete sie die Tür. Und blickte in das Gesicht vom…

      Florian!

      »Du?«

      Alexandra sah den Florian überrascht an. Mit ihm hatte sie ja nun gar nicht gerechnet!

      Aber nicht nur das Madl war überrascht, sondern auch der Florian selbst. Starr blickte er die Alex an. Er wollte etwas sagen, bekam jedoch nur ein leises Krächzen heraus.

      »Was willst du denn hier?« fragte das Madl mit betont unfreundlicher Stimme. Sie konnte ihn doch jetzt unmöglich herzlich willkommen heißen! »Ich hab’ dir doch gesagt, daß…«

      Jetzt erblickte sie etwas seitlich den Sebastian Trenker.

      »Jetzt schimpf doch net sofort mit dem Burschen!« sagte der Pfarrer lächelnd. »Das ist doch gar net deine Art, Alex. Außerdem: Es ist eine so schöne Nacht, die solltet ihr jetzt wirklich net mit Streit verbringen. Sprecht euch lieber aus, denn ich weiß, ihr habt euch viel zu erzählen. Also, geht spazieren und redet. Ich sehe es dir doch an, Alex, daß du doch eigentlich auch willst.«

      Einen Augenblick herrschte Schweigen. Dann, nach einer Weile, fragte der Florian Martens vorsichtig: »Na, wie schaut’s aus, Alex? Wärst du bereit, dich mit mir zu unterhalten?«

      Einen Moment ließ sie ihn noch zappeln, und diesen Moment nutzte sie auch, um selbst nachzudenken. Tausend Gedanken gingen durch den Kopf. Sie dachte an die schönen Stunden mit dem Florian, daran, wie sehr sie ihn mochte. Aber sie dachte auch an den Moment, als sie ihn mit der Monika Thiemann erwischt hatte.

      Machte es überhaupt Sinn, sich mit dem Burschen zu unterhalten?

      Doch nach einer Weile nickte sie. Sie mochte ihn doch so sehr. Nachdem sie glaubte, der Florian sei abgereist, hatte sie sich eingestanden, eine Chance vertan zu haben.

      Und diesen Fehler wollte sie nicht noch einmal begehen.

      »Komm doch herein«, forderte sie ihn auf. Dankbar trat der Bursche über die Schwelle. Doch bevor sie die Tür verschlossen, blickten beide noch einmal zum Sebastian Trenker hinüber. Dankbar lächelten sie ihm zu. Der gute Hirte aus St. Johann wandte sich zufrieden ab und machte sich auf den Heimweg. Er war jetzt ganz sicher, daß alles gut werden würde…

      Und während der Pfarrer nach Steinbach zurückkehrte, nahmen die beiden jungen Leute in der Hütte Platz.

      Einen Moment war es sehr still. Nur das Rascheln des Kaminfeuers und der Wind draußen waren zu hören. Sonst war alles ruhig.

      Dann aber durchbrach der Florian das Schweigen. »Also, Alex, ich möchte jetzt erst einmal eins klarstellen.«

      »Ich höre?« Alex gab sich betont sachlich. Doch das war eigentlich nur Fassade, ein Schutzmantel, denn in Wirklichkeit wollte sie sehr wohl hören, was der Bursche zu sagen hatte. Jetzt, wo sie sich hier gegenüber saßen, beim flackernden Kaminfeuer, wurde ihr immer klarer, wieviel sie doch für den Florian empfand. Nach dem Vorfall neulich hatte sie vielleicht ziemlich überreagiert. Doch das war ja auch kein Wunder gewesen. Aber vielleicht war ja doch noch nicht alles verloren, und sie wollte den Florian auf jeden Fall anhören.

      »Ich möchte dir beteuern, daß ich nix mehr für die Monika empfinde«, sagte Florian jetzt. »Und ehrlich gesagt habe ich noch nie wirklich viel für sie empfunden.«

      »Ach? Und wieso warst du dann mit ihr zusammen?« hakte sie nach. »Ihr wart ja schließlich sogar verlobt!«

      »Sicher. Ich weiß selbst net mehr, welcher Teufel mich damals geritten hat. Sicher, anfangs mochte ich die Monika. Ich fand sie klasse, dachte, sie sei die Richtige für mich. Aber von wirklicher Liebe konnte da keine Rede sein. Ich wußte damals ja net einmal, was wirkliche Liebe eigentlich ist, verstehst? Ich hab’ halt für die Monika geschwärmt, mehr aber net. Und daß wir uns verlobten, das kam halt irgendwie so. Nach unserer Verlobung ging dann aber auch alles sehr schnell. Rasch wurde mir klar, daß ich mir die ganze Zeit vor der Verlobung nur etwas vorgemacht

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