Der Bergpfarrer Staffel 18 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 18 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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hab’ mir schon gewünscht, daß wir Freunde bleiben. Aber mehr auch net. Nur eine reine Freundschaft schwebte mir vor, und das ist ja wohl auch net verboten.«

      »Sicher.« Die Alex nickte verständnisvoll. Ja, sie konnte den Florian schon verstehen. Er wollte eine Freundschaft mit der Monika, doch sie hatte immer mehr gewollt, und das hatte dem Burschen sicher zu schaffen gemacht. Sie konnte sich denken, daß die Situation damals nicht einfach für ihn gewesen war.

      »Als ich dann nach Steinbach kam, hab’ ich sehr schnell gemerkt, daß ich dich sehr mag, Alex. Dann kam die Monika, und wie du sicher auch gemerkt hast, war ich gar net begeistert davon, daß sie hier war. Du weißt selbst, daß ich mich über ihre Anwesenheit net grad gefreut hab’. Du hast uns dann sehr schnell allein gelassen, deshalb hast du auch net mitbekommen, daß ich mich mit der Monika an dem Abend sogar gestritten hab’. Sie hat mir eröffnet, daß sie mich noch immer liebt und wieder mit mir zusammensein will.«

      Alex horchte auf. »Und was hast du ihr daraufhin gesagt?«

      »Ich hab’ ihr klar und deutlich gesagt, daß ich sie net zurück will und daß ich dich, Alex, sehr mag. Da wurde sie dann richtig wütend und wir haben uns im Streit getrennt.«

      »Aber am nächsten Tag habt ihr euch doch wieder getroffen. Und ihr habt…«

      »Ja, ich weiß!« unterbrach der Bursche sie. »Die Monika kam zu mir und wollte noch einmal mit mir reden. Sie sagte, daß sie verstanden habe, daß ich sie nicht zurückwill. Und jetzt wollte sie, so sagte sie mir, doch eine reine Freundschaft mit mir. Und das hat mich dann überzeugt. Wir sind zum Eiscafé gegangen, und ich gebe zu, daß wir uns nett unterhalten haben. Aber eben auch nur nett. So, wie Freunde es halt tun.«

      »Und dann?«

      »Nun, nach einer Weile habe ich die Rechnung gezahlt. Wir erhoben uns, um den Rückweg anzutreten. Da warf Monika sich mir plötzlich an den Hals. Sie küßte mich.« Er senkte den Blick. »Ich weiß, ich hätte sie sofort in ihre Schranken weisen müssen. Aber ich war so überrascht, kam mir richtig überrumpelt vor, daß ich einfach nicht fähig war, etwas zu tun. Aber ich habe den Kuß nicht erwidert, das schwöre ich!« Einen Moment hielt er inne. »Und dann sah ich auch schon dich, Alex. Und alles weitere weißt du ja.«

      Sie nickte. Schweigend dachte sie nach. Plötzlich, nach Florians Erklärungen, kam ihr der ganze Streit mit dem Florian so unendlich dumm vor. Sie hatte völlig falsch reagiert, und ihr wurde klar, daß das alles nicht hätte sein müssen, wenn sie dem Florian sofort die Möglichkeit gegeben hätte, ihr alles zu erklären.

      »Magst du ein wenig mit mir vor die Tür gehen?« fragte sie leise. »Ich könnt’ jetzt ein wenig frische Luft gebrauchen.«

      Florian nickte. »Gern«, sagte er.

      Sie erhoben sich. Der Florian erstickte vorsichtshalber das Kaminfeuer, dann verließen sie gemeinsam die Hütte.

      Draußen schlug ihnen die kühle Nachtluft entgegen. Sie gingen einige Schritte, und irgendwann blieb die Alex stehen. Einen Moment blickten beide hinauf gen Himmel, beobachteten die vielen wundervollen Sterne und genossen einfach den Augenblick.

      Dann fragte Alex: »Du hast vorhin gesagt, daß du damals, als du mit der Monika zusammen warst, noch gar net wußtest, was wirkliche Liebe ist.«

      »Stimmt.« Florian nickte. »Das hab’ ich gesagt, und so war es auch.«

      »Und? Weißt du es denn jetzt?«

      Er drehte sich zu ihr. Tief blickte er ihr in die Augen. »Ja«, gab er ehrlich zur Antwort. »Seit ich dich kenne, weiß ich, was wirkliche Liebe ist.« Einen Augenblick wartete er, bevor er zärtlich sagte: »Ich liebe dich, Alex. Ich liebe dich von ganzem Herzen. Und das ist net nur so dahergesagt, das schwöre ich!«

      Alexandra sah ihn schweigend an. Plötzlich fühlte sie, wie es in ihrer Magengegend zu kribbeln begann. Seine Augen strahlten sie an. Jetzt war Alex ganz sicher, daß sie keine Zeit mehr brauchte, um Klarheit über ihre Gefühle zu bekommen.

      »Ich liebe dich auch, Florian«, erwiderte sie. Ihre Gesichter waren jetzt ganz nah beieinander, und dieses Mal war es Alex, die den ersten Schritt machte.

      Sie kam dem Florian noch näher und drückte ihm ganz sanft die Lippen auf den Mund.

      Zärtlich küßten sie sich.

      Es dauerte lange, ehe sie sich atemlos voneinander lösten. Glücklich sahen sie sich an und gingen dann Hand in Hand zur Berghütte zurück. Sie hatten sich wiedergefunden und diese Nacht gehörte ihnen allein.

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