Mami Staffel 10 – Familienroman. Lisa Simon

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Mami Staffel 10 – Familienroman - Lisa Simon Mami Staffel

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      »Nun komm schon. Er ist in der Küche.«

      »Wer ist in der Küche?«

      »Der Mann, mit dem ich heute… einen gemütlichen Abend verbringen will.«

      »Ach so. Dann geht es also nicht?«

      »Nein, ich fürchte, du wirst zu Hause bleiben müssen. Oder Johannes mitnehmen.«

      »Aber dann…«

      »Ich möchte ihn dir trotzdem vorstellen.«

      »Na gut. Wenn du darauf bestehst.«

      Marion war ein bißchen sauer, doch Kristin beschloß, das zu übergehen. Sie stand nicht immer zur Verfügung, daran würde sich Marion jetzt gewöhnen müssen. Es tät ihrer Freundschaft sicher keinen Abbruch, aber selbst wenn es so wäre, die Rolle der guten Tante, die immer zur Verfügung stand, war ausgespielt.

      »Marion, darf ich dir Claudius Bachner vorstellen? Claudius, das ist meine Freundin und Nachbarin Marion Altmann, ihren Sohn haben Sie ja schon kennengelernt.«

      Die beiden gaben sich die Hand. Kristin wartete atemlos auf den Blitzschlag. Nichts geschah. Es war im Gegenteil so, daß sie etwas verlegen wirkten, weil sie nicht wußten, was sie nun tun oder sagen sollten außer »Angenehm«.

      »Na, dann will ich nicht weiter stören. Viel Spaß noch.«

      »Euch auch, Marion.«

      Marion fand allein hinaus. Kristin wollte das Dressing weiterrühren, ihre Hände zitterten leicht. Doch Claudius nahm ihr den Löffel aus der Hand und zog sie an sich.

      »Was war das denn eben? Ich hatte das Gefühl, als warteten Sie auf etwas…«

      »Ich? Nein, ich wollte nur, daß Sie sich kennenlernen…«

      »Ja, fein. Sie ist sicher nett. Aber Sie sahen mich an, als könnte ich plötzlich… ich weiß nicht, es war eigenartig.«

      »Der Freund von Marion war… vorher mein Freund. Ich meine, wir hatten uns erst kennengelernt, als die beiden sich sahen und…«

      Verlegen brach Kristin ab. Jetzt hatte sie sich vermutlich absolut lächerlich gemacht. Sie traute sich gar nicht, Claudius anzusehen. Soweit zum Thema Selbstsicherheit und Selbstbewußtsein! Sie hatte so viele kluge Bücher gelesen, und was nutzten sie in dem Moment, wo man wirklich einmal einen Rat brauchte? Natürlich hätte sie ihm das nicht erzählen dürfen, nicht jetzt und nicht so…

      »Ach, Kristin… Glaubst du denn, ich bin wankelmütig? Ich habe mich in dich verliebt, und dachte, du seiest verheiratet und hättest ein Kind. Leider konnte ich trotzdem nicht darauf verzichten, dich wenigstens hin und wieder zu sehen. In der Buchhandlung. Als ich erfuhr, daß du frei bist, war es der glücklichste Moment, an den ich mich seit langem erinnern kann. Du mußt dir keine Gedanken machen. Stell mir alle Freundinnen vor, ich weiß genau, was ich will.«

      »Ich… ach, ich weiß, daß ich albern bin.«

      »Meinst du, das Essen kann noch etwas warten?«

      »Ja.«

      Er zog sie enger an sich und küßte sie endlich so, wie es sich Kristin erträumt hatte. Es war ihr, als löse sie sich auf in diesem Kuß, ihre Haut wurde heiß, ihre Beine trugen sie kaum. Sein Kuß war atemberaubend, im wahrsten Sinne des Wortes.

      Sie gingen eng umschlungen ins Wohnzimmer hinüber. Kristin hatte keinen Zweifel, daß es letztendlich sogar gut gewesen war, daß Marion geklingelt hatte. Sie hatte ihre Gefühle dadurch verraten, und Claudius war sofort darauf eingegangen, als habe auch er auf die richtige Gelegenheit gewartet.

      Das Essen mußte noch lange, lange warten. Es war schon weit nach Mitternacht, als sie in der Küche standen und Steaks brieten. Der Salat sah inzwischen ein bißchen welk aus, doch das merkten sie nicht einmal. Sie konnte weder Augen noch Hände voneinander lassen und fütterten sich schließlich mit den besten Bissen, bis sie alles aufgegessen hatten und wieder ins Schlafzimmer zurückgingen.

      »Ich kann jetzt nicht schlafen. Ich habe noch tausend Fragen…«

      »Ich kann auch nicht schlafen, aber Fragen möchte ich nicht beantworten, nicht jetzt…«, gab Claudius zurück und begann zärtlich an Kristins Ohr zu knabbern.

      Natürlich, Antworten konnten warten. Was sie wissen mußte, wußte sie längst. Seine Umarmung, seine Augen, alles verrieten Kristin, daß sie nun doch noch den Mann gefunden hatte, der zu ihr paßte und auch selbst genau wußte, was er wollte. Und das war unbegreiflicher-, glücklicher- und wunderbarer Weise sie.

      Für Fragen würde noch viel, viel Zeit sein… Irgendwann, morgen, nächste Woche, nächstes Jahr…

Mein Traummann hat drei Kinder

      »Kathrin, hilfst du mir bitte?« erklang eine Stimme hoch oben von der Leiter. Kathrin Berger drehte sich erschrocken um.

      »Um Himmels willen, Marion! Du darfst doch nicht mehr da hinauf! Dafür bin ich jetzt da.« Kathrin ließ den leeren Schuhkarton fallen, dessen Inhalt sie gerade in ein Regal der Kinderschuhabteilung des Schuhhauses ›Kremer‹ einsortiert hatte.

      Die Leiter am Hochregal des Lagers stand zwar fest, aber auf Kathrins Gesicht zeichnete sich ernsthafte Sorge ab. Vorsichtig stieg eine junge Frau die Sprossen herunter. An ihrem weiten Kleid war zu erkennen, daß sie schwanger war. Sie lächelte ein wenig verlegen und strich sich dann über ihren mittlerweile beträchtlichen Bauchumfang.

      »Ich vergesse es immer wieder, weil ich mich doch so wohl fühle«, erwiderte Marion. »Aber du hast recht, ich sollte es nicht übertreiben. Wir brauchen noch die Sportschuhe von dort oben.« Sie wies mit der Hand auf die oberste Regalreihe.

      »Kein Problem!« Behende erklomm Kathrin die Leiter und zog einen Karton nach dem anderen aus dem Fach. Sie stapelte sie übereinander und drückte das Kinn auf den obersten Karton. So tastete sie sich die Sprossen wieder herunter.

      Marion schüttelte mißbilligend den Kopf. »Das sieht aber auch gefährlich aus. Nimm lieber nicht so viele Kartons auf einmal. Dir darf nichts passieren, damit ich pünktlich in den Wochenurlaub gehen kann.«

      »Keine Sorge, ich bin ein sehr sportlicher Mensch«, winkte Kathrin lachend ab und stellte den Stapel Kartons auf den Boden.

      Die Ladenglocke schellte. Eine Frau mit einem Mädchen an der Hand betrat das Geschäft und blickte sich suchend um.

      »Geh nur und bediene die Kundin, ich sortiere in der Zwischenzeit die Sportschuhe ein«, sagte Kathrin.

      Bereitwillig nahm Marion das Angebot an. Sie arbeitete gern in der Kinderschuhabteilung, aber bald schon würde sie die ersten winzigen Schuhe für ihr eigenes Kind aussuchen können. In dem Gedanken daran lächelte sie still. Dann fragte sie die Frau nach ihren Wünschen.

      Ein wenig neidisch betrachtete Kathrin Marions stilles Glück. Einerseits wünschte sie sich ebenfalls die Harmonie einer Familie und glückliches Kinderlachen, andererseits gab es so viele schöne Dinge im Leben, von denen sie träumte: weite Reisen, modische Kleidung,

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