Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 126

Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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daß ich jetzt ein klareres Bild von diesem Hans bekomme. Weiß er, daß du und Dieter, daß ihr ein Liebespaar seid?«

      »Bewahre! Von mir weiß er es nicht. Wenn Dieter im Schlachthof ins Büro kam, dann ließen wir uns nichts anmerken. Dieter weiß, daß Hans ein Auge auf mich geworfen hatte. Dann gibt es noch weitere Gründe. Die Liebe von mir und Dieter, das wußte bisher niemand außer uns.«

      Ina bekam leuchtende Augen.

      »Es ist schön, eine heimliche Liebe zu haben. Es ist ein wunderbares Geheimnis.«

      »Hast du niemals Angst gehabt, daß Dieter…«

      Toni holte tief Luft.

      »Ich meine, du bist dir sicher, daß Dieter es ehrlich und aufrichtig meinte?«

      »Sicher, Toni! Was soll die Frage? Ich liebe Dieter und er liebt mich! Toni ist ein bissel ein Eigenbrötler. Aber damit kann ich leben. Entweder liebt man einen Menschen so wie er ist oder man läßt es sein. So denke ich! Altmodisch?«

      »Naa! Des ist eben wahre Liebe! Ganz oder gar net!«

      »Richtig! Ich bin mir der Liebe von Dieter sehr sicher! Deshalb spüre ich doch, daß etwas nicht stimmt, daß er Kummer hat.«

      Toni lehnte sich an das Auto. Er verschränkte die Arme und schaute auf den Boden. Er hatte Mitleid mit Ina.

      Sie liebte Dieter wirklich. Es wird für sie ein Schock werden, wenn Dieter mit ihr spricht. Dieter stand auch unter Schock. Toni bereute, daß er Dieter zum »Erkerchen« geschickt hatte. Toni fand es jetzt nicht mehr gut, wenn sich die beiden alleine am »Erkerchen« aussprachen.

      »Ina! Ich habe mir da gerade etwas überlegt. Ich will dir auch nicht verschweigen, daß den Dieter ein Kummer drückt. Du kennst ihn besser als ich. Ich schätze Dieter so ein, daß er ein Bursche ist, der immer erst alles einmal alleine durchdenken will, bevor er mit jemanden drüber redet.«

      »Das stimmt, Toni! Ich bat ihn schon gestern, mir etwas zu sagen. Er lehnte ab!«

      »Siehst du! Also denke ich, es wäre besser, wenn du ihm etwas Zeit gibst. Das wäre mein Vorschlag!«

      Ina legte den Kopf schief und lutschte nachdenklich an den Bügeln ihrer Sonnenbrille.

      »Meinst du wirklich?«

      »Ja! Ich kenne den Dieter seit er und ich Buben gewesen sind.«

      »Was rätst du mir?«

      Toni machte Ina den Vorschlag, im Dorf zu bleiben. Er wollte sie bei seinen Eltern unterbringen. Dort könnte sie warten.

      »Warten? Warten auf was?«

      »Ina, ich denke, daß der Hans bei dem Kummer, den der Dieter hat, eine gewisse Rolle spielen könnte. Das will ich aber erst herausfinden.«

      »Die beiden waren viele Monate nicht zusammen in den Bergen. Erst kürzlich haben sie sich verabredet. Ihre Freundschaft war ein bissel abgekühlt. Das hat nicht Dieter zu verantworten, bestimmt nicht. Ich vermutete schon, daß Hans vielleicht etwas von unserer Liebe mitbekommen hat. Doch dann hätte er sich sicher anders verhalten. Nein, das konnte es nicht sein. Er ließ mich zwar an den Tagen, an denen Dieter im Schlachthof war, abends immer noch länger arbeiten. Doch das kann auch Zufall gewesen sein.«

      Ina lachte.

      »Dieter und Hans wollten einen Männerabend machen, mit viel Bier und so! Der Vorschlag kam von Hans. Ich war dabei, wie Hans im Büro Dieter angesprochen hatte. Er meinte, daß sie sich mal aussprechen sollten. Er, Hans, sei wohl in letzter Zeit etwas ablehnend gewesen. Er hätte etwas, worüber er mit Dieter reden wollte. Ich bekam das nur am Rande mit.«

      »Interessant!«

      Ina sah Toni treuherzig an.

      »Ich verstehe nicht, warum das alles so wichtig ist.«

      »Ach, Ina, Genaues weiß ich ja auch net. Es ist nur eine Vermutung. Ich werde mich erkundigen.«

      Toni versuchte Ina noch einmal zu überreden, nicht hinauf zur Berghütte zu gehen. Er wollte sie zu seinen Eltern in die Pension bringen. Doch Ina lehnte ab. Sie wollte erst einmal eine Weile hier im Auto sitzen bleiben und nachdenken. So mußte Toni mit einem beunruhigenden Gefühl abfahren.

      *

      Toni fuhr zum Schlachthof. Er parkte seinen Geländewagen und ging ins Büro.

      Im Großraumbüro saßen mehrere Angestellte.

      »Grüß Gott!« rief Toni laut und deutlich. »Ich bin Antonius Baumberger! Gerufen werde ich Toni! Ich bin der Hüttenwirt und suche ganz dringend den Hans. Der soll hier arbeiten und ein Bergkamerad vom Wasmayr Dieter sein. Gibt’s hier einen Burschen, der Hans heißt?«

      »Ja, den gibt es! Der ist unten auf dem Hof. Mußt an ihm vorbeigegangen sein«, antwortete ein junges Madl.

      Es stand auf und trat an das Fenster. Es winkte Toni herbei und zeigte auf eine Gruppe Männer, die einen Lastwagen beluden.

      »Der mit dem hellblauen Hemd! Das ist der Hans!«

      »Danke! Du hast mir sehr geholfen!«

      Toni lächelte die junge Frau an und verließ mit großen Schritten das Büro.

      Unten im Hof ging Toni auf die Gruppe von Männern zu. Hans stand dabei und blätterte in einigen Papieren.

      »Grüß Gott! Du bist der Hans?«

      »Ja, der bin ich! Grüß Gott! Und wer bist du?«

      »Antonius Baumberger, gerufen werde ich Toni! Ich bin der Hüttenwirt von der Berghütte, hoch oben über Waldkogel.«

      »Mei, grüß dich, Toni! Von dir hab’ ich schon gehört – natürlich nur Gutes! Freut mich, daß ich dich mal kennenlerne!«

      »Ob du dich noch freust, wenn ich dir sage, warum ich hier bin, des bezweifele ich stark. Können wir uns irgendwo ungestört unterhalten?«

      Hans schaute Toni verwundert an.

      »Klingt rätselhaft! Ich bin hier bald fertig. Kannst einen Augenblick warten?«

      »Wenn es sein muß auch zwei!«

      Toni ging zu seinem Geländewagen.

      Er lehnte sich dagegen und ließ Hans nicht aus den Augen. Es dauerte doch etwas länger, bis Hans mit der Arbeit fertig war und auf Toni zukam.

      »So, dann sag mal, was du auf dem Herzen hast. Deine Bemerkung klang, als wolltest du mir drohen? Warum sollte ich mich net freuen, dich kennenzulernen?«

      »Ich sage nur zwei Namen: Dieter Wasmayr und Gesa Krumbach! Sagen dir die Namen etwas?«

      Toni sah, wie Hans die Farbe wechselte. Verlegen versuchte er seine Verunsicherung mit einem Lachen zu überspielen.

      »Mei, natürlich sagen mir die Namen etwas! Der Dieter ist ein guter, langjähriger Bergkamerad

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