Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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gehen zurück, Bello! Komm!«

      Tina drehte sich noch einmal um. Sie schaute Poldi an. Sie lächelte.

      »Poldi, es war ein fairer Vorschlag! Wirklich fair! Laß mich darüber nachdenken! Vielleicht solltest du jetzt auch heimgehen und mit deiner Mutter sprechen, daß du mich eingeladen hast, ein Weile euer Gast zu sein. Sage ihr bitte nichts von meinen Äußerungen, sonst kann ich die Wahrheit nicht herausfinden.«

      »Gut! Auch wenn es mir schwerfällt. Ich verspreche es dir. Normalerweise bereden Mutter und ich alles! Doch ich komme deinem Wunsch nach!«

      »Danke, Poldi!«

      Sie lächelten sich zu. Poldi ging auf Tina zu. Er griff nach ihrer freien Hand. In der anderen hielt Tina Bellos Hundeleine. Poldi hielt Tinas Hand ganz fest. So standen sie sich stumm gegenüber und sahen sich in die Augen. Ihre Herzen schlugen. Ihre Blicke sagten so viel, was ihre Lippen noch verschwiegen.

      Tina entzog Poldi sanft ihre Hand. Sie drehte sich um und ging fort. Poldi sah ihr nach, bis sie aus seinem Blick verschwunden war.

      Dann setzte er sich auf die Bank. Er lehnte sich zurück und schaute in die Ferne. Die Sonne stand jetzt hoch am Himmel. Es war Mittag. Von Wandkogel herauf erklang das Mittagsläuten der Glocken auf dem Kirchturm der schönen Barockkirche.

      Poldi träumte, wie er mit Tina an seiner Seite im Brautkleid durch den Mittelgang zum Altar schritt. Er träumte davon, daß sie jeden Mittag beim Mittagsläuten mit am Tisch auf dem Roßbacher Hof saß. Er träumte davon, daß sich im Laufe der Jahre immer mehr Esser am Tisch einfinden würden, ihre geliebten Kinder. Poldi träumte, wie schön das Leben mit Tina sein würde.

      Poldi hob seine Augen hinauf zum Gipfel des »Engelssteigs«.

      »Hört mal da oben! Des war schon eine gute Leistung von euch, mir die Tina von der Ostsee herunterzubringen. Aber damit ist eure Aufgabe noch net ganz fertig. Des Madl muß bleiben! Bleiben in Waldkogel! Einziehen auf dem Roßbacher Hof. Bleiben als mein Madl! Ich will net undankbar sein. Doch ihr müßt schon noch etwas tun. Als Dank dafür rede ich mit der Tina. Unser erstes Madl, dem geben wir den Namen Angelina«, flüsterte Poldi ganz leise und voller Hingabe.

      Dann stand er auf und machte sich auf den Heimweg.

      *

      Toni, Anna und der alte Alois wunderten sich, daß Tina mit Bello an der Leine zurückkam.

      »Warum hast du ihn angeleint? War er net folgsam?«

      Tina hatte nicht mehr daran gedacht, Bello die Leine abzunehmen. Sie war in Gedanken ganz bei Poldi gewesen. Er hatte so viel zwischen den Worten gesagt. Er hatte ihre Hand gehalten. Sie hatten sich in die Augen geblickt.

      Doch darüber wollte Tina jetzt nicht sprechen. So sagte sie:

      »Da war eine hübsche braune Jagdhündin beim ›Erkerchen‹, die hat den Bello nicht aus den Augen gelassen. Er saß nur neben ihr.«

      »Dann hast du ja interessante Stunden gehabt, Tina!«

      Tina lächelte und betrachtete dabei Bello. Innerlich bat sie Bello um Verzeihung, daß sie ihn als Ausrede gebrauchte.

      Tina ging erst einmal in ihre Kammer. Sie machte sich frisch und zog sich um. Dann ging sie zu Anna in die Küche.

      »Schaust gut aus, Tina! Es ist schön am ›Erkerchen‹, nicht wahr?«

      »Ja, aber es ist Sonntag. Es kamen sehr viele Wanderer vorbei. Zum Glück blieben sie nicht lange. Und wie war es hier? Ist nicht so voll, wie ich gedacht hatte.«

      »Nein, es ist nicht so voll heute. Dafür wird es am Abend bestimmt sehr voll werden. Es ist herrliches Wetter heute. Es ist nicht zu heiß und auch nicht zu frisch. Kurz, ideales Wanderwetter.«

      »Ja, das stimmt. Dann werden die Burschen auch eine schöne Zeit oben im ›Paradiesgarten‹ haben«, kicherte Tina.

      Anna lachte.

      »Die sind nicht bis ganz raufgegangen! Sie sind auf halber Strecke umgekehrt.«

      »Wo sind sie jetzt?« fragte Tina erstaunt.

      »Sie haben wohl eingesehen, daß sie bei dir keine Chancen haben.«

      Anna warf einen Blick auf die Wanduhr.

      »Sie sind vielleicht schon auf der Oberländer Alm angekommen, Tina. Du kannst also ganz beruhigt sein. Heute abend wird dich niemand belästigen.«

      Anna richtete zwei Stück Apfelkuchen und zwei Becher Milchkaffee auf einem Tablett her. Toni holte es ab und brachte es hinaus auf die Terrasse.

      Anna sah Tina nicht an, als sie sagte:

      »Wir hatten Besuch! Stell dir vor, der Poldi Roßbacher war hier. Er überbrachte uns und Alois die Einladung seiner Mutter. Die Rosel Roßbacher feiert jetzt doch groß ihren fünfzigsten Geburtstag. Toni hat schon mit Leo telefoniert. Er ist bei der Bergwacht. Er ist ein wirklich guter Freund. Er vertritt uns hier. Die Einladung auf den Roßbacher Hof, die wollen wir uns nicht entgehen lassen. Übrigens, die Roßbacherin hat viel Arbeit mit dem Vorbereitungen. Ich dachte mir, vielleicht willst du ja am Nachmittag bei ihr aushelfen, nach der Arbeit bei den Bollers.«

      »Hast du das mit Poldi beredet?« brachte Tina sofort vor.

      »Tina, schätzt du mich so ein?« wich Anna Tinas Frage aus. »Das mußt du ganz alleine entscheiden. Du wirst allerdings dann oft in Poldis Nähe sein. Die Roßbacherin hat den Ruf, daß sie weit überdurchschnittlichen Lohn zahlt. Du könntest dir ein gutes Stück Geld dazu verdienen. Überlege es dir. Es ist nur so eine Idee von mir. Du mußt alleine entscheiden, Tina!«

      Tina holte tief Luft.

      »Anna, was gibt es da noch zu entscheiden. Poldi hin oder her! Verdienst ist Verdienst. Ich gehe! Wann ist die Feier?«

      Anna gab Tina die Einladung zu lesen, die sie und Toni erhalten hatten.

      »Gut! Hast du eine Idee, wieviel Personen kommen?«

      »Wenn in Waldkogel auf einem Hof ein Fest gefeiert wird, dann kommen alle. Alle echten Waldkogeler sind eingeladen.«

      »Das wird viel Arbeit geben!«

      »Das wird es! Dann sollte ich bald mit der Roßbacherin sprechen. Am besten bald. Hoffentlich empfindet sie es nicht als aufdringlich, wenn ich mich anbiete, Anna. So wie ich dich verstanden habe, war es bisher nur eine Idee, Anna – deine Idee. Aber ich vertraue dir. Die Arbeit bei den Bollers hast du ja auch gut eingefädelt.«

      Anna war über Tinas Sinneswandel doch etwas erstaunt. Sie äußerte sich aber nicht dazu.

      »Gut, dann werde ich später die Roßbacherin anrufen und mit ihr reden, wenn es dir recht ist, Tina!«

      »Ja! Wenn du meinst, daß du sie heute am Sonntag fragen kannst?«

      Anna schaute wieder zur Uhr.

      »Ich rufe sie nicht gleich an. Heute abend zur Vesperzeit, da ist sie bestimmt daheim. Beim Angelusläuten am Abend wird am Sonntag pünktlich gegessen. Während der Woche kann es schon mal später werden auf den

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