Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Es ist nur so, daß ich hier net so glücklich bin. Alles erinnert mich an…«

      Lotti errötete tief und brach den Satz ab.

      Der Geistliche war ein guter Menschenkenner. Außerdem hatte er einen Anruf von Willi aus Neuseeland erhalten. Dieser klagte über eine seltsame Verschlossenheit, die sein Enkel Kilian an den Tag legte, seit dieser so frühzeitig zurückgekommen war. Pfarrer Zandler reimte den Rest schnell zusammen. In Neuseeland lief ein junger Bursche herum, der sich wild in die Arbeit stürzte und den Mund nicht aufbekam. Hier in Waldkogel suchte ein Madl die Einsamkeit in den Bergen, obwohl es den ganzen Tag alleine war.

      »Ach, dann will ich es kurz machen! Ich will dich nicht aufhalten. Der Willi hat angerufen. Er bat mich, Nachforschungen anzustellen. Er wartet auf zwei Koffer mit Erinnerungsstücken, die der Kilian zusammengepackt hat. Wann habt ihr die abgschickt?«

      Lotti öffnete die Haustür und deutete in den Hausflur.

      »Da stehen sie noch! Ich habe sie noch nicht abgeschickt! Ich werde es aber tun!«

      Sie schaute auf die Uhr.

      »Heute ist es schon zu spät. Unsere Post hat heute nachmittag geschlossen. Ich bleibe hier und gehe dann erst morgen rauf auf die Berghütte. Die Koffer schicke ich morgen früh gleich ab.«

      »Das ist gut! Ich werde den Willi anrufen und es ihm sagen! Soll ich Grüße von dir ausrichten?«

      »Sagen Sie Grüße von uns allen! Sagen Sie, das Vieh macht sich prächtig. Ich habe den Eindruck, daß des Viehzeug richtig froh ist, wieder hier zu sein!«

      »Willst du den Kilian nicht anrufen und ihm das selbst erzählen. Ich bin sicher, er würde sich freuen. Denkst net auch?«

      Lotti fühlte, wie ihr Herz zu klopfen anfing. Kilian – Kilian – Kilian! Mit jedem Herzschlag rief es den Namen des Liebsten.

      »Wenn Sie des als Amtsperson sagen, dann klingt es besser!« antwortete Lotti leise und schaute dabei zu Boden.

      »Na ja, wie man es nimmt! Immerhin bist du jetzt hier zur Zeit die Bäuerin und könntest viel mehr erzählen. Aber du wirst schon deine Gründe haben, warum du mit dem Kilian nicht reden willst! Dann gehe ich wieder! Ich wünsche dir noch einen schönen Tag, Lotti!«

      »Danke, Herr Pfarrer! Ihnen auch! Und mit den Koffern, das erledige ich! Versprochen!«

      Pfarrer Zandler setzte sich in sein Auto, wendete und fuhr davon.

      Lotti seufzte. Sie setzte sich auf die Bank vor dem Haus. Ihr Herz klopfte. Es dauerte eine Weile, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Dann ging sie hinein. Lotti nahm die Koffer vor. Sie wickelte sie in Bettlaken und verschnürte sie mit Kordel.

      Draußen hielt ein Auto. Lotti warf einen Blick aus dem Fenster. Es war Anna. Lotti lief hinaus. Anna war noch nicht richtig aus dem Auto ausgestiegen, da fiel ihr Lotti um den Hals.

      »Dem Himmel sei Dank! Ich wollte heute nachmittag schon rauf auf die Berghütte und dich besuchen!«

      »Lotti! Lotti! Mir scheint wirklich so, als käme ich genau richtig! Was ist los?«

      »Komm rein! Willst einen Kaffee oder lieber einen Saft?«

      Anna trank Saft.

      »Was brachte dich auf die Idee, mich zu besuchen?« fragte Lotti.

      »Der alte Alois hat mich darum gebeten. Er wäre gern selbst gekommen. Aber er ist nicht mehr der Jüngste und geht nur ganz selten ins Tal. Der alte Alois hat Post bekommen. Willi hat ihm geschrieben, sein alter Freund aus Neuseeland. Du, bei denen daheim muß etwas nicht stimmen. Willi vermutet, daß mit dem Verkauf des Hofs doch etwas nicht in Ordnung sein könnte. Willi scheut sich aber, deinen Vater direkt anzurufen.«

      Lotti sah Anna überrascht an.

      »Wie kommt er darauf, daß etwas nicht in Ordnung sei!

      Bürgermeister Fellbacher und Pfarrer Zandler haben das mit dem Erbschein geregelt. Wenn dann die Papiere aus Neuseeland kommen, kann auch der Grundbucheintrag vorgenommen werden. Alles geht seinen Gang!«

      Anna trank einen Schluck Saft.

      »Der Kilian ist sehr wortkarg! Er spricht kaum etwas, seit er wieder daheim ist. Sein Großvater hat es mit Engelszungen probiert. Aber der wehrt immer ab. Es gäbe nichts weiter zu berichten. Jetzt ist der alte Mann beunruhigt. Er vertraut dem Alois! Deshalb hat er ihm geschrieben.«

      Lotti errötete tief. Ihr wurde heiß, ihr wurde kalt. Ihr Herz raste.

      »Mit dem Kauf ist alles in Ordnung! Kilian hat das gut gemacht und wir sind ihm sehr dankbar.«

      »Lotti! Du sagst mir nicht alles, richtig?«

      Lotti seufzte tief. Sie dachte einen Augenblick nach.

      »Ich wollte zu dir hinauf, um dich zu fragen, wie das damals war, als du dich in den Toni verliebt hast?«

      »Ah! Du hast dich in den Kilian verliebt?«

      »Ja! Aber verrate es niemand!«

      »Versprochen! Hat sich Kilian auch in dich verliebt?«

      Lotti nickte eifrig.

      »Wo gibt es dann ein Problem? Er liebt dich und du liebst ihn!«

      »Das fragst du? Ich bin hier! Kilian lebt in Neuseeland! Das ist am anderen Ende de Welt!«

      »Toni lebte in den Bergen und ich in Hamburg am Meer!«

      Lotti schaute Anna nur an.

      »Gut, ich gebe zu, das war nicht so weit wie bei euch jetzt. Aber ich war vorher noch nie in den Bergen. Ich wollte nie in die Berge. Ich konnte Berge nicht leiden. Da hast du es einfacher. Du bist ein Madl aus den Bergen und Kilian ist ein Bursche aus den Bergen, aus den Neuseeländer Alpen. Da habt ihr schon eine Gemeinsamkeit mehr als Toni und ich damals!«

      Lotti nickte.

      »Hattest du niemals Heimweh?«

      Anna lächelte.

      »Nein! Die Liebe zu Toni ließ kein Heimweh aufkommen. Ich bin hier wirklich restlos glücklich!«

      Anna lächelte erneut.

      »Sicher denke ich an meine Lieben in Hamburg. Wenn ich dort oben wohnen würde, könnte ich sie öfter sehen. Dann telefoniere ich mit ihnen. Habe ich deine Fragen alle beantwortet? Wolltest du mich deshalb auf der Berghütte besuchen?«

      »Ja! Ich dachte mir, daß du da Erfahrung hast! Kilian ist der einzige Enkel. Er wird einmal die Farm übernehmen. Er kann nicht nach Waldkogel umsiedeln. Das verstehe ich! Aber soll ich nach Neuseeland? Das ist so weit!«

      »Liebst du Kilian?«

      »Ja, ja, ja! Ich liebe ihn! Oh, Anna, ich liebe ihn so sehr! Ich kann nie einen anderen Mann lieben! Er liebt mich auch! Er will auf mich verzichten, weil er mir nicht zumuten will, ihm zu folgen.«

      »Das ist eine ganz

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