Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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denke ich net, Toni! Sie haben sogar ein Schild ins Schaufenster gehängt. Doch leider vergebens! Es hat sich noch niemand gemeldet. Es ist eben Hochsaison in Waldkogel. Jedes Madl, des keine feste Arbeit hat, wird daheim auf dem Hof gebraucht. Fast jeder Hof vermietet Fremdenzimmer. Die Touristinnen, die vorbeikommen, die machen hier Urlaub. Die sind nicht nach Waldkogel gekommen, um sich eine Arbeit zu suchen.«

      »Des stimmt auch wieder, Mutter! Trotzdem sollte es doch möglich sein, dem Franz Boller zu helfen. Du, Mutter, red du doch mal mit deiner Freundin, mit der Helene Träutlein. Ihr trefft euch doch beim Kaffeekränzchen im Pfarrhaus. Die Helene und der Pfarrer Zandler könnten des doch organisieren, daß an jedem Tag jemand beim Franz im Laden ist. Es muß ja vielleicht auch net für den ganzen Tag sein. Ein paar Stunden genügen vielleicht.«

      Meta Baumberger winkte mit der Hand ab.

      »Des kannst vergessen, Toni. Die Helene hat es schon versucht. Aber die Veronika, die hat es sich auf die eine oder andere Art mit allen verdorben. Richtig bös’ ist niemand mit ihr. Aber jetzt einspringen und eine helfende Hand reichen, des will auch niemand. Die Veronika, die ist manchmal ein bissel hochnäsig und überheblich. Keiner kann es ihr recht machen. Sie meint des net bös, aber schon immer hat sie an allem etwas auszusetzen gehabt. Des wird nur Streit geben, sagen alle. Die Veronika ist eben ein bissel eigensinnig. Aber so war sie schon immer, schon in der Schule war sie so.«

      »Des ist doch jetzt ein Blödsinn, Mutter. Die Veronika liegt im Bett, und nur der Franz ist im Laden. Wenn man es ihr net sagt, dann muß sie es noch net einmal erfahren, daß der Franz Hilfe hat. Da muß er eben den Mund halten. Was die Veronika net weiß, darüber kann sie auch net meckern.«

      »Dann soll der Franz seine Veronika hintergehen, Toni? Des find’ ich net richtig!«

      »Mutter! Ich sehe des net so eng! Wenn der Franz eine Aushilfe hätte, dann könnte sich die Veronika richtig auskurieren. Er kann erst jemand einstellen und es ihr dann sagen. Sie wird froh sein, wenn der Franz nimmer alles allein machen muß. Die beiden verstehen sich doch gut. Wenn die Veronika sich gleich ins Bett gelegt hätte, statt sich mit Medizin aufzuputschen, dann wäre sie erst gar net so krank geworden. Ich kann den Martin verstehen, daß er laut geworden ist.«

      »Des stimmt schon, Toni! Aber der Franz bekommt keine Aushilfe. Ich habe dir doch die Sach’ schon erläutert. Aber geschehen muß etwas. Ich werde mit der Helene noch einmal reden. Vielleicht kann der Pfarrer Zandler vermitteln. Wir haben uns bisher doch immer gegenseitig geholfen, wenn Not am Mann war.«

      Sebastian und Franziska kamen.

      »Schau, Toni! Ich habe eine schöne Haarspange geschenkt bekommen von Herrn Boller!«

      Toni bewunderte die Spange, die die kleine Franzi im Haar trug. Sebastian griff in die Hosentasche.

      »Schau! Des hab’ ich bekommen, als Trägerlohn, hat der Boller gesagt!«

      Es war ein Aufkleber. Darauf war der Marktplatz von Waldkogel zu sehen und im Hintergrund die beiden Hausberge, der »Engelssteig« und das »Höllentor«.

      »Wo tust du ihn drauf kleben?« fragte Meta Baumberger.

      »Ich habe mir ein Heft angelegt, da schreibe ich immer rein, wenn ich wandern war. So ein Wandertagebuch! Da kommt der Aufkleber auf die erste Seite!«

      Toni lächelte. Er stand auf.

      »Kinder, wir müssen gehen! Seid ihr bereit?«

      Sie nickten und verabschiedeten sich von Tonis Eltern, dem Großvater Xaver und der Großmutter Meta, wie die beiden Bichler Kinder Tonis Eltern nannten.

      Mit Tonis Geländewagen erreichten sie binnen weniger Minuten die Oberländer Alm. Toni und die Kinder winkten Wenzel und Hilda, dem alten Sennerehepaar, zu. Die drei wollten gleich weitergehen.

      »Net so schnell! Kommt mal her!« rief Wenzel laut. »Da gibt’s was! Wir haben einen besonderen Gast!«

      In diesem Augenblick führte Hildegard Oberländer, die von allen Hilda genannt wurde, eine Eselin hinter der Almhütte hervor. Die Eselin war aber nicht alleine. Noch etwas unsicher auf seinen dünnen Beinchen trottete ein junges Fohlen neben seiner Mutter her.

      »Wie süß! Mei, ist des lieb!« schrie Franzi.

      Das Mädchen warf seinen Rucksack ab und stürmte auf die Eselin zu.

      »Vorsicht, Franzi! Net so stürmisch! Die Mutter verteidigt ihr Fohlen!« warnte Wenzel.

      Doch Franziska tat das Richtige. Toni lächelte. Die Franzi kommt eben von einem Hof, des sieht man, dachte er.

      Franziska trat erst zur Eselin und sprach mit ihr. Franzi streichelte das Muttertier. Erst danach wandte sich Franziska dem Fohlen zu.

      »Des ist ein Bub!« bemerkte Sebastian. »Hat der schon einen Namen?«

      »Naa! Vielleicht fällt dir einer ein, Basti«, ermunterte ihn Wenzel.

      »Wem gehört die Eselin? Wo kommt die so plötzlich her?«

      Toni war sehr verwundert.

      »Die ist vom Roßbacher Hof, denke ich. Sonst hat niemand Esel in Waldkogel. Die ist ausgerissen. Der Wenzel hat sie am Rand der unteren Weide beim Gebüsch gefunden. Ganz elend ist sie da gelegen. Des Fohlen, des wollte net rauskommen. Da hat der Wenzel etwas nachgeholfen. Jetzt sind des Muttertier und des Fohlen wohlauf.«

      »Habt ihr dem Poldi schon Nachricht gegeben?«

      »Naa, Toni! Vielleicht kannst du auf dem Roßbacher Hof anrufen. Du hast doch ein Handy!«

      »Des mache ich, sobald ich oben auf der Berghütte bin! Da hab’ ich die Telefonnummer vom Poldi!«

      Toni betrachtete die Bichler Kinder, wie sie liebevoll das junge Fohlen streichelten. Es fiel ihm schwer, die beiden zum Aufbruch zu ermahnen. Toni stellte seinen Rucksack auf die Erde. Er setzte sich auf die Bank vor der Almhütte. Hilda Oberländer nahm neben ihm Platz.

      »Können die beiden hierbleiben bis zum späten Nachmittag?« flüsterte Toni leise.

      Hilda nickte ihm zu.

      »Anna und ich tun alles für die beiden. Doch eine Berghütte ist nun einmal kein Bauernhof. Wir haben Bello und Max. Aber ein Hund und ein kleiner Kater sind nicht genug, denke ich oft. Ich hoffe, die beiden vermissen die Tiere net all zu sehr.«

      Toni seufzte.

      Hildegard Oberländer legte kurz ihre Hand auf Tonis Hand. Ganz leise sagte sie:

      »Ich versteh’, was du sagen willst, Toni. Doch da machst du dir unnötig Sorgen. Sie beiden sind ja auch oft bei uns auf der Alm. Schau mal, wenn Franzi und Basti net bei euch wären, dann lebten sie im Waisenhaus. Dort gibt es nix! Keinen Hund! Keine Katze! Und eine Alm mit Kühen wäre auch net in der Nähe! Du darfst dir net so viel Gedanken machen, Toni! Schau, die beiden sehen glücklich aus. Du und die Anna, ihr seid gute Eltern, auch wenn ihr net die leiblichen seid. Des hat unser Herrgott schon gut eingerichtet, daß ihr alle zusammengekommen seid. Jetzt machst, daß raufkommst zu deiner Anna. Ich schicke dir die Kinder rauf, wenn heute abend des Angelusläuten erklingt.«

      Toni verabschiedete sich von den Kindern. Sie jubelten, weil sie bis zum Abend auf der Oberländer Alm

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