Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 7

Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

Скачать книгу

Die Hüttengäste waren zu ihren Bergwanderungen und Hochgebirgstouren aufgebrochen. Toni, Anna und der alte Alois setzten sich auf die Bergterrasse und genossen die wohlverdiente kurze Vormittagspause, die sie sich jeden Morgen gönnten.

      Toni schaute über das Tal. Weit unten lag Waldkogel. Der Bergsee, etwas außerhalb des Ortes, funkelte golden in der Sonne.

      »Mei, ist das schön hier! Schon als Kind habe ich mir gewünscht, ich könnte immer hier oben sein!«

      Toni legte seinen Arm um Anna und drückte sie fest an sich. Er gab ihr einen Kuß.

      »Und es ist alles noch besser gekommen. als ich mir das je erträumt habe. Ich habe dich gefunden! Wir haben uns gefunden, liebste Anna! Meine tüchtige und fesche Hüttenwirtin! Des hab’ ich mir damals net gedacht, als ich ein Bub war!«

      Der alte Alois grinste.

      »Da bist ja auch noch ein bissel zu jung gewesen, um an ein Madl zu denken. Ich bin dem Himmel dankbar, daß es so gekommen ist. Ich freue mich, daß du mit deiner Anna so glücklich bist. Ich bin auch glücklich hier bei euch. Ja, ja, des bin ich! Glücklich und zufrieden! Des kann net jeder sagen!«

      »Des stimmt, Alois! Denkst du an jemand bestimmten?«

      »Ja! Des tue ich!«

      Der alte Alois trank einen Schluck Kaffee.

      »Ich beobachte die Tina jetzt schon eine ganze Woche. Des Madl ist so still. Es lacht kaum. Es spricht kaum mit den anderen Hüttengästen. Es schließt sich auch niemandem an. Alle sind wandern. Verschiedene haben die Tina gestern abend gefragt, ob sie sich ihnen anschließen wolle. Aber die Tina hat abgelehnt. Höflich, aber bestimmt! Des wundert mich doch ein bissel. Des Madl ist net sehr gesellig.«

      »Vielleicht hat sie eine Enttäuschung hinter sich. Geht deshalb den Burschen aus dem Weg. Die Tina ist richtig hübsch!« warf Anna ein.

      »Des stimmt! Die Tina ist ein richtig fesches Madl. Die Burschen können die Augen net von ihr lassen, wenn sie hier ist. Sie zieht alle Blicke auf sich wie ein Magnet.«

      Der alte Alois schüttelte den Kopf.

      »Und etwas geheimnisvoll ist des Madl schon«, ergänzte er.

      Anna rührte ihren Kaffee um.

      »Die Tina hat besonders schöne braune Augen. Aber sie blicken etwas traurig, denke ich! Was meinst du, Toni?« fragte Anna.

      »Des ist mir auch schon aufgefallen. Außerdem habe ich dir doch erzählt, daß sie ein paar stille Tränen verdrückt hat, gleich am ersten Tag, als sie vor einer Woche herkam.«

      »Toni, ich werde mal mit ihr sprechen!«

      »Das ist gut, Anna! Mach das! Mir wird es allmählich unheimlich mit dem Madl. Es redet nix! Es will net angesprochen werden. Schließt sich keiner Gruppe an. Läuft alleine in den Bergen rum. Es ist doch schöner, mit jemanden gemeinsam die Schönheit der Berge zu erleben und zu teilen. So einen Gast hatten wir noch nie!«

      »Es kann aber auch sein, daß wir uns unnötige Gedanken machen, Toni! Vielleicht hat die Tina einen sehr anstrengenden, einen sehr stressigen Beruf, einen Beruf, bei dem sie viel reden muß und ständig mit vielen Leuten zusammen ist. Vielleicht ist sie wirklich auch nur erschöpft und will ihre Ruhe haben. Aber ich werde das herausfinden.«

      »Tu das, Anna! Jedenfalls scheint sie mir net sonderlich glücklich zu sein. Es ist schon sehr ungewöhnlich, wenn niemand bei der Aussicht hier und der Atmosphäre nicht mit glücklich leuchtenden Augen umhergeht.«

      Anna und Toni tranken ihren Kaffee aus und gingen wieder an die Arbeit. Der alte Alois blieb noch sitzen. Er genoß diese ruhigeren Augenblicke auf der Berghütte besonders.

      *

      Am späten Nachmittag kam Tina von ihrer Wanderung zurück. Sie grüßte im Vorbeigehen Anna durch die offene Küchentür. Anna rief sie zu sich.

      »Nun, wo bist du heute gewesen, Tina?«

      »Ich bin ein Stück den Weg raufgegangen in Richtung ›Paradiesgarten‹. Der alte Alois hat mir den Tipp gegeben. Es war schön. Es waren dort keine anderen Wanderer! Ich habe Murmeltiere beobachtet.«

      »Ja, da gibt es viele!«

      Anna schälte weiter die Kartoffeln. Zum Abendessen gab es jeden Tag frische Rösti.

      Anna sah Tina nicht an, als sie fragte:

      »Bist du gern alleine?«

      Tina seufzte.

      »Im Augenblick ja! Ich muß nachdenken!«

      »Nachdenken oder grübeln?«

      Anna lächelte Tina an. Ein verlegenes Lächeln huschte über deren Gesicht.

      »Du scheinst eine gute Menschenkennerin zu sein, Anna!«

      »Das kommt fast automatisch hier auf der Berghütte. Bei dem Kommen und Gehen, da lernt man viele Menschen kennen. Zwar lieben sie alle die Berge, aber jeder auf eine andere Art. Da gibt es die Draufgänger…« Anna lachte. »Im Augenblick haben wir etliche Draufgänger hier. Wenn die von ihren Gipfeltouren erzählen, dann könnte man denken, sie hätten nicht den ›Engelssteig‹ bestiegen, sondern einen Gipfel im Himalaja.«

      »Ja, das stimmt!« lachte Tina jetzt auch.

      »Du bist zum ersten Mal in den Bergen?«

      »Ja und das mehr oder weniger zufällig!«

      Anna schaute überrascht.

      »Magst du einen Kaffee? Setz dich, wenn du magst. Dann können wir ein wenig plaudern. Ich bin nämlich auch in den Bergen gelandet, ohne daß ich jemals die Absicht hatte, die Berge zu betreten. Ich habe mich so gewehrt. Aber meine Freundin Susanne, sie wird Sue gerufen, ließ mir keine Wahl. Sie hatte mich überlistet. Ich bin ihr jeden Tag dankbar dafür. Ich habe hier mein Glück und die Liebe gefunden.«

      Anna legte das Kartoffelmesser zur Seite und schenkte Tina einen süßen Milchkaffee ein. Tina setzte sich.

      »Schön, daß du so glücklich bist, Anna! Mit dem Glück ist es bei mir im Augenblick nicht zum Besten bestellt.«

      »Klingt, als hättest du Kummer?«

      Anna schälte weiter Kartoffeln.

      »Kummer? Wirklichen Kummer habe ich nicht. Sorgen habe ich! Habe viel Pech gehabt!«

      Anna schaute Tina freundlich an.

      »Tina, Pech gibt es nicht! Das habe ich gelernt. Es gibt gelegentlich Ereignisse, die nicht so ablaufen, wie wir Menschen es erwartet haben. Da muß man einfach Vertrauen in das Leben und – wenn du willst – in die himmlischen Mächte haben, daß es so besser war. Ich will dich mit meinen Worten nicht tadeln. Ganz im Gegenteil! Ich will dir Mut machen.«

      »Ich habe dich schon verstanden, Anna!«

      Tina lächelte und nippte an ihrem Kaffee.

      »Tina, du sagtest vorhin, du wärst

Скачать книгу