Perry Rhodan 3087: Lausche der Stille!. Oliver Fröhlich

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Perry Rhodan 3087: Lausche der Stille! - Oliver Fröhlich Perry Rhodan-Erstauflage

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erstreckte sich das Prallfeld nur über die Terrassenaussparung.

      Ich peilte die ungeschützte Wand links neben der Terrasse an und teleportierte.

      Im nächsten Augenblick schwebte ich im menschenleeren Schlafzimmer von Dupa Emuladsus Suite. Auch dort herrschte Weiß vor: Liegefläche, ein Tisch, Sitzmöbel, Boden, Wände. Was die Cairaner nur an dieser Schweigefarbe fanden?

      Ein weiterer Kurzdistanzsprung brachte mich nach nebenan in den Wohnraum. Dupa saß auf einer lehnenlosen weißen Liege. Über dem Tisch am Fußende schwebte ein Holo über der gemaserten Platte – durch das Alabasterweiß zogen sich Schlieren aus Elfenbeinweiß –, das eine Nachrichtensendung zeigte.

      Vier Cairaner oder Cairanerinnen – wenn meine Sensoren keine Duftstoffe auffingen, konnte ich den Unterschied nicht erkennen – debattierten über die Versetzung einer arkonidischen Welt namens Tschirmayn in den Leerraum.

      »Selbst die Legatin«, sagte einer der Diskutanten, »vertritt die Meinung, dass die Deplatzierung richtig war.«

      »Und das in mehrfacher Hinsicht«, ergänzte ein anderer. »Man kann Tschirmayn beispielsweise als Pfand einsetzen und den Arkoniden den Retransfer anbieten. Vorausgesetzt freilich, dass sie sich in unserem Sinne verhalten.«

      Ich achtete nicht weiter darauf. Stattdessen schwebte ich neben Dupa Emuladsu und desaktivierte den Deflektorschirm.

      Als ich so unvermittelt vor ihr auftauchte, zuckte sie zusammen, sprang auf und wich einige Schritte zur Seite, doch die Liege versperrte ihr den Weg.

      »Alarm!«, schrie sie. »Eindring...!«

      Ich packte sie mit zwei Armen und zog sie heftig zu mir heran, dass sie den Rest des Wortes verschluckte.

      Sie strampelte, schlug mir gegen den Körper, trat nach mir. Doch so sehr sie sich auch wand, gegen meine Kraft kam sie nicht an.

      Meine Sensoren registrierten, wo sie mich traf, aber Schmerzen verspürte ich nicht. Manchmal hat so ein Roboterkörper seine Vorteile.

      Die Tür der Suite glitt zur Seite, und drei Wachroboter eilten herein. Humanoid wirkende Modelle mit zwei Beinen und zwei kräftigen Armen, die wie bei ihren Erbauern jeweils zwei Hände aufwiesen. Ich bezweifelte allerdings, dass Gefühlshände darunter waren. Die würden vermutlich nicht in Strahlermündungen enden. Kaum zu glauben, aber selbst ihre künstlichen Körper waren in strahlendem Weiß gehalten.

      Ehe ihre Positroniken die Situation vollständig erfassen konnten, feuerte ich aus den beiden freien Armen Thermostrahlen auf sie ab, die ihre Schutzschirme nicht durchdrangen, aktivierte in der nächsten Millisekunde den Deflektor, schloss Dupa mit ein, schwebte drei Meter zur Seite, bugsierte unterdessen die Cairanerin in den Transportkorb auf meinem Rücken und teleportierte.

      Vom Augenblick des Erscheinens der Wachroboter bis zu unserem Verschwinden waren knappe zwei Sekunden vergangen. In dieser Zeit hatten sie nicht einen einzigen Schuss abgefeuert. Zuerst vermutlich aus der einprogrammierten Sorge heraus, dass sie trotz exakter positronischer Zielgenauigkeit bei einer unvorhergesehenen Bewegung meinerseits Dupa treffen könnten. Anschließend, während unserer Unsichtbarkeit, boten wir ihnen ohnehin kein Ziel mehr.

      Um uns erschien der Wald. Flussrauschen ertönte.

      Ich desaktivierte den Deflektor, hievte meine Passagierin aus dem Transportkorb und setzte sie ab.

      »Das ging ... überraschend schnell«, sagte sie. Dann entdeckte sie Aipu neben Chione McCathey. Im gleichen Moment spielte ihre Verblüffung über meine Fähigkeiten keine Rolle mehr. Sie rannte zu ihrem Sohn und schloss ihn in die Arme. Mit den Innenhänden strich sie ihm über den Kopf.

      »Ist alles glattgelaufen?«, fragte Schlafner.

      »Wie geplant.« Ich achtete darauf, nicht kommunikativer als ein normaler Roboter zu erscheinen. Dupa Emuladsu brauchte schließlich nicht all meine Geheimnisse zu kennen. »Bis auf das Zielobjekt war die Suite leer. Kein Hinterhalt.«

      »Hast du dafür gesorgt, dass ihr gesehen werdet?«

      »Wie geplant«, wiederholte ich. »Nach ihrem Hilferuf und der vorgetäuschten Wehrhaftigkeit waren drei Wachroboter Zeugen der Entführung.«

      Mit Aipu an ihrer Seite kam Dupa auf Schlafner zu. Im Hintergrund bemerkte ich Chione, die den beiden nachsah. Nun wirkte sie ein wenig verloren.

      »Ich fürchte trotzdem«, sagte die Cairanerin, »Takkuzardse könnte die Aktion als Finte durchschauen.« Sie sprach zu Schlafner. Mich ignorierte sie. Warum auch nicht? Ich war ja nur ein Roboter. »Um sie glaubhafter erscheinen zu lassen, solltet ihr gelegentlich eine Art Forderung an die offiziellen Stellen funken. Beispielsweise ungehinderten Abzug aus dem Sternenrad für eure kleine Gruppe.«

      »Gute Idee.«

      »Am besten richtet ihr sie an die Legatin des Planeten. Purai Noinolidse.«

      Dancer und Lionel Obioma gesellten sich zu uns.

      »Wie geht es nach dieser erfolgreichen ... Familienzusammenführung nun weiter?«, fragte Obioma.

      »Zunächst brauchen wir ein besseres Versteck«, antwortete Dancer.

      Dupa Emuladsu trat zwischen den Bäumen hindurch ans Flussufer. »Der Roanad«, stellte sie fest. »Wie weit von Mezzedaik sind wir entfernt?«

      »Fünfzig Kilometer südlich«, antwortete Schlafner.

      »Der Roanad fließt auf nahezu gerader Linie ins Meer. Ich kenne eine Insel, Goinad, ungefähr hundertfünfzig Kilometer entfernt. Meine Mutter hat dort die letzten Lebensjahre verbracht. Da sollten wir vorerst sicher sein.« Sie sah mich an, dann wieder Schlafner. »Kann er uns dorthin bringen?«

      »Nein. Zu viele Leute.«

      Und zu große Leute, dachte ich mit Blick auf die Haluter, die mit etwas Abstand der Unterhaltung lauschten.

      »Verstehe«, sagte sie. »Im Delta des Roanad liegt eine kleine Hafenstadt. Fünf oder sechs Kilometer von hier entfernt. Dort gibt es eine Meeresforschungsstation, wo wir genau das finden dürften, was wir brauchen.«

      *

      Das, was wir brauchten, entpuppte sich eine Stunde später als transparentes U-Boot.

      Diese Fahrzeuge, so erklärte uns Dupa, wurden nicht nur von den Wissenschaftlern zur Erforschung des Ozeans eingesetzt, sondern auch an interessierte Besucher verliehen, die den Planeten Ghibona aus einem anderen Blickwinkel kennenlernen wollten.

      Eines der Boote zu beschaffen, erwies sich als erstaunlich unproblematisch. Einmal mehr nutzte Schlafner den SERUN-TT, um sich ein cairanisches Erscheinungsbild zu geben. Mit Dupa und Aipu betrat er den öffentlichen Bereich der Forschungsstation, behauptete, er und seine Gefährtin wollten ihrem Sohn die Wunder des Ozeans zeigen, und keine 30 Minuten später saßen wir in dem ringförmigen Gefährt.

      Das U-Boot erinnerte mich ein wenig an einen cairanischen Augenraumer, nur im Miniaturformat und ohne Energiesphäre im Zentrum des Rings. Und eben transparent, zumindest wenn man von dem weißen Boden absah, unter dem sich die gesamte Technik verbarg.

      Das Innere der Röhre war so beengt, dass Dupa Emuladsu, wenn sie aufrecht stand,

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