Entführung ins Glück. Kristi Ann Hunter

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Entführung ins Glück - Kristi Ann Hunter

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style="font-size:15px;">      Georgina kicherte hinter ihrer Serviette, während Griffith fragend die Augen zusammenkniff. „Was genau hat die richtige Stelle getroffen?“

      Er klang ruhig, sah aber misstrauisch aus. Sie war noch nie eine gute Lügnerin gewesen.

      „Das, ähm …“ Ihr Blick wanderte zu einem Gemälde an der gegenüberliegenden Wand. Darauf saß eine Frau mit einem Buch in der Hand auf einem Sofa. „Buch!“

      Seine Brauen schossen in die Höhe. Georgina hustete demonstrativ, um ihr Lachen zu verbergen.

      „Ein Buch?“, fragte er.

      „Ja!“ Miranda verlagerte ihr Gewicht und ließ ihrer Fantasie freien Lauf. „Ich habe im Bett gelesen und bin eingeschlafen. Dabei ist mir das Buch anscheinend auf die Nase gefallen.“

      Griffith aß einen Löffelvoll Suppe. „Was war das für ein Buch?“

      Er wollte wissen, welches Buch ihr auf die Nase gefallen war? Miranda schob sich ebenfalls einen Löffel voll Suppe in den Mund und wünschte, sie müsste länger kauen. Die Suppe verschaffte ihr nur wenig Zeit, um sich eine Antwort einfallen zu lassen. „Es war …“ Ein weiterer panischer Blick durchs Zimmer brachte keine neue Idee. „Shakespeare.“

      „Shakespeare?“

      „Ja.“

      Das Gespräch wurde unterbrochen, als die Suppe abgeräumt und der nächste Gang auf den Tisch gestellt wurde. Miranda wurde schon allein beim Anblick des Hauptgangs schlecht. Sie könnte Fleisch nie wieder mit den gleichen Augen sehen wie früher.

      Georgina grinste. „Ich habe Shakespeare schon immer geliebt. Welches Stück hast du denn gelesen?“

      Es sollte ein Gesetz geben, das lästige jüngere Schwestern verbot. Georgina wäre nicht in der Lage, auch nur drei Stücke von Shakespeare aufzuzählen, selbst dann nicht, wenn ihr Leben davon abhinge. „,Was ihr wollt‘.“

      Wie kam sie denn gerade auf diesen Titel? Ach, ja! Dieses Buch hatte Marlow neulich nachts in der Bibliothek gelesen. Es war also eine passende Antwort.

      Griffith starrte sie an. „,Was ihr wollt‘?“

      „Ähm, ja. Aber ich bin noch nicht weit gekommen. Ich kann also nicht viel darüber sagen.“

      Miranda machte sich allmählich Sorgen um ihren älteren Bruder. Er sah aus, als denke er angestrengt nach und versuche, sich an etwas zu erinnern, das ihm einfach nicht einfallen wollte.

      Mit einem Kopfschütteln und einem knappen Lächeln entgegnete er schließlich: „Dann sollten wir wohl über etwas anderes sprechen.“

      Miranda schob sich ein Stück Fleisch in den Mund. Das würde ein sehr langes Abendessen werden!

      

      Griffiths Bett war wirklich sehr bequem. Wenn er in sein Londoner Haus zurückkehrte, wollte Ryland versuchen, auch eine solche Matratze zu finden. Natürlich konnte es auch einfach an den schäbigen Unterkünften liegen, in denen er jahrelang übernachtet hatte, dass ihm diese Matratze so bequem erschien.

      Auf das große Walnussbett könnte er allerdings verzichten. Es war seit Generationen im Besitz der Familie und Griffith bezeichnete es häufig als hässlich. Aber da die letzten sechs Herzöge darin geschlafen hatten und sein Freund viel Wert auf Traditionen legte, führte kein Weg daran vorbei.

      Ryland zuckte die Achseln und lehnte sich gemütlich gegen die Kissen. Was sollte er nur mit Mirandas Brief machen? Er musste ihr natürlich antworten. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie merkte, dass der falsche Brief noch auf ihrem Schreibtisch lag. Wer einen solchen Brief bekam wie den, den er gerade in der Hand hielt, antwortete irgendwie darauf. Es war einfach zu absurd! Er hatte beschlossen, dass sie erst nach einer Woche eine Antwort vom Herzog von Marshington bekommen würde. Ihm blieben also ein paar Tage Zeit, um sich etwas zu überlegen.

      Er warf einen Blick auf die Uhr. Wahrscheinlich dauerte es noch eine Stunde, bis Griffith seine Dienste benötigte.

      Was für eine lächerliche Tarnung! Seine Freundschaft mit Griffith machte es ihm sehr schwer, seine Tarnung aufrechtzuerhalten. Früher hatte er immer in seine Rolle schlüpfen und für längere Phasen seine wahre Identität vergessen können. Das war bei dieser Mission unmöglich. Manchmal hatte er das Gefühl, als wären er und Griffith wieder in Eton, damals, bevor das Leben sie in völlig verschiedene Richtungen geführt hatte.

      Hinzu kam, dass er mit dieser Mission nur sehr schleppend vorankam. Er hatte jedes Zimmer im Haus abgesucht und den Kreis der Verdächtigen eingeengt. Innerhalb einer Woche sollte ihm das Kriegsministerium alles schicken, was man dort über die Leute auf seiner Liste wusste. Etwas ließ ihm keine Ruhe. Irgendetwas stimmte nicht, aber er wusste nicht, was es war.

      Und das gefiel ihm nicht.

      Er war zu dem Ergebnis gelangt, dass mindestens ein höhergestellter Dienstbote involviert sein musste. Jemand hatte im Aufenthaltsraum der höheren Dienstboten einen Brief ins Feuer geworfen. Eine Ecke des Briefes war nicht verbrannt. Und auch wenn Ryland gern gewusst hätte, was darin gestanden hatte, hatte er noch genug entziffern können, um zu wissen, dass jemand Anweisungen bekommen hatte, die der britischen Krone schaden würden.

      Diesen Brief zu finden war mühsamer gewesen, als er gedacht hatte. Die Dienstmagd kam zweimal am Tag ins Zimmer, um die Asche zu entfernen. Wer konnte schon sagen, welche anderen Hinweise ihm wegen ihres Arbeitseifers entgangen waren?

      Neben den Hausbediensteten gab es mehrere Knechte im Außenbereich, die er genauer unter die Lupe nehmen wollte. Jeder im Stall war verdächtig. Wo könnte man Botschaften besser weitergeben als an einem Ort, an dem man zu Pferden Zugang hatte? Er hatte kontrolliert, wie oft die Pferde ausgeritten wurden. Es wäre für einen Stallburschen ein Leichtes, sich irgendwo mit einem anderen Spion zu treffen.

      Die Unterkünfte der Stallknechte waren jedoch schwerer zu durchsuchen, da sie sich in der Nähe des Stalls befanden. Das bedeutete, dass ständig jemand in den Schlafräumen oder in ihrer Nähe war. Ob es ihm gefiel oder nicht, er müsste Griffith bitten, sich etwas einfallen zu lassen, bei dem alle Stallknechte gleichzeitig für eine Weile fort wären.

      Bis dahin konnte er nur die Augen offen halten und darauf warten, welche Antwort das Ministerium auf seine Verdächtigenliste sandte.

      Er verlor allmählich die Geduld, die Eigenschaft, die bei einer solchen Aufgabe am wichtigsten war. Er hatte keine Lust, auf eine günstige Gelegenheit zu warten oder darauf, dass der Schuldige einen Fehler beging.

      Er steckte die Hand in seine Jackentasche, um den angekohlten Rest des verdächtigen Briefs mit den staatsfeindlichen Anweisungen noch einmal herauszuholen, aber seine Finger berührten stattdessen ein gefaltetes Blatt Papier. Mit einem Lächeln zog er es heraus.

      Es war gewiss nicht ratsam, sich mit der Schwester seines Freundes zu beschäftigen, aber irgendwie konnte er nicht anders. Die Vorstellung, dass sie ausgerechnet ihn als Ansprechpartner in ihrem Tagebuch benutzte, amüsierte ihn grenzenlos. Was hatte Griffith damals in seinen Briefen aus Eton alles über ihn erzählt? Irgendwie bezweifelte Ryland, dass er ihr berichtet hatte, wie oft Ryland sich Schwierigkeiten mit der Schulleitung eingehandelt hatte.

      Da Griffith und er zu den mächtigsten Männern im Land gehören würden, hatten sie die Grenzen des Erlaubten ausgereizt und herauszufinden versucht, was sie sich alles ungestraft

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