Das gefallene Imperium 8: Auf Leben und Tod. Stefan Burban

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Das gefallene Imperium 8: Auf Leben und Tod - Stefan Burban Das gefallene Imperium

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sah vielsagend auf. »Wir fackeln sie ab?!«

      »Das hat schon auf Risena super funktioniert. Egal, wie sie ihre Nester auch anlegen, eines können sie nicht verhindern: den Abfallprozess ihrer Verdauung. Das Zeug ist verdammt leicht entflammbar.«

      »Daran erinnere ich mich noch. Beinahe wären wir mit hochgegangen.«

      »Diesmal wird es ein wenig anders laufen«, beruhigte er sie.

      »Wollen wir’s hoffen«, gab sie schlicht zurück. Sie seufzte. »Also, wie lautet der Plan?«

      Sam überlegte. Schließlich streckte er seine Gestalt. »Wir gehen das Nest von zwei Seiten an. Eine Truppe lenkt die Jackury ab. Die andere nähert sich im Verborgenen und wirft die Brandgranaten rein. Ein Dutzend sollten reichen, um eine Kettenreaktion auszulösen.«

      Alice seufzte abermals. »Und wer wird wohl den Köder spielen dürfen?«, meinte sie in gespieltem Entsetzen.

      Sam kicherte leise. »Na wer wohl? Sie eignen sich hervorragend als Ziel. Und geben Sie sich bitte Mühe, einladend zu wirken.«

      Alice warf dem Nest und der wimmelnden Masse an Jackurykriegern einen zweifelnden Blick zu. »Darüber mache ich mir die wenigsten Sorgen.«

      »Sondern?«, hakte Sam nach.

      »Sondern, ob wir die wieder loswerden«, gab sie zurück. Ohne auf eine Antwort zu warten, zog sich Alice in den angrenzenden Korridor zurück, wobei ihr mehr als die Hälfte der Schattenlegionäre folgte.

      Sam sah den Soldaten hinterher, bis diese verschwunden waren. Das war ebenfalls ein Nebeneffekt der Schlacht auf Risena. Das Offizierskorps der Dritten war extrem ausgedünnt. Alice Listen war Captain, übte aber momentan de facto die Befehlsgewalt sowie die Verantwortung eines Majors aus. Er nahm sich vor, dies bei nächster Gelegenheit zu formalisieren, indem er die Offizierin für eine Beförderung vorschlug.

      Später. Sam stieß einen Schwall Luft aus und widmete seine Aufmerksamkeit dem Nest voraus. Nun musste er aber seine ganze Kraft in die Beseitigung dieser Gefahr stecken.

      Sam wartete angespannt mit dem Rest seiner Truppe. Er dirigierte lediglich einzelne Trupps und Zenturien mittels kurzer, wortloser Datenübertragungen in angrenzende Gebäudeteile, um seine Feuerkraft im anstehenden Gefecht besser verteilen zu können.

      Unbewusst streichelte er sein Nadelgewehr, während er aus dem Fensterrahmen starrte. Listen hätte längst in Position sein müssen. War vielleicht etwas schiefgegangen? Gut möglich, dass sie auf eine größere Truppe von Hinrady gestoßen waren. Von denen trieben sich eine Menge in der Stadt herum.

      Sam bezwang mit eiserner Entschlossenheit die Ungeduld, die ihn zu übermannen drohte. Er tröstete sich mit der Gewissheit, dass ihm ein Schusswechsel dieser Größenordnung nicht entgangen wäre.

      Er leckte sich über die Lippen. Mit einem Mal fegten zwei Raketen aus einem angrenzenden Gebäude und detonierten mitten unter dem Jackuryschwarm, der das Nest bewachte. Teile zerfetzter Insektoiden regneten herab. Die übrigen handelten jedoch – wie nicht anders zu erwarten – schnell und als funktionierende Einheit überaus tödlich.

      Der komplette Schwarm wandte sich dem Angriff zu, als würde es sich um ein einzelnes Lebewesen handeln. Die Jackury griffen mit todesverachtender Inbrunst Listens Stellung an und wurden von einem Hagel an panzerbrechenden Projektilen empfangen. Erst starben Dutzende von ihnen, dann Hunderte. Dennoch ließen sie zu keiner Sekunde in ihrem Streben nach, die Bedrohung für das Nest zu eliminieren.

      Sam biss die Zähne zusammen. Durch Pressen der Kaumuskeln aktivierte er einen Kanal. »Es geht los. Alle fertig machen!«

      Die Luft wurde erfüllt vom Geräusch durchladender Waffen. Sam machte eine knappe Handbewegung und drei Sturmlegionäre rückten vor.

      Anstatt ihrer schweren Nadelwerfer trug jeder dieser drei Sturmlegionäre einen Tank auf dem Rücken und hielt eine klobige Waffe in der Hand, die über einen Schlauch mit dem Tank verbunden war. Die Flammenwerfer waren in der Lage, einen großen Bereich abzudecken, und hatten sich bereits als äußerst effektiv im Kampf gegen die Insektoiden erwiesen.

      Die drei Sturmlegionäre traten ins Freie. Sofort wurden die Jackury auf sie aufmerksam. In Scharen stürzten sie sich auf die Soldaten, nur um innerhalb von Sekundenbruchteilen abgefackelt zu werden.

      »Vorwärts!«, schrie Sam und führte die restlichen Legionäre hinaus. Die Flammenwerfer schufen eine Todeszone, in der sich Sams Truppe festsetzen und weiter vorrücken konnte.

      Die drei Sturmlegionäre beschrieben mit ihren Flammenwerfern einen beständigen Halbkreis. Jeder Jackury, der zu nahe kam, verbrannte unwillkürlich. Die meisten zerfielen zu Asche. Einige wenige stürzten als schwarz verkohlte, seltsam verrenkte Gerippe zu Boden.

      Sam übernahm die Führung über seine Einheit. Die Legionäre rückten in Richtung des Nestzugangs vor, beständig feuernd und den Feind auf Abstand haltend. Der Angriff der Jackury hatte sich indessen verlagert, weg von Listens Stellung hin zur akuteren Bedrohung.

      Mehreren Jackury gelang mit Müh und Not der Durchbruch. Bevor sie jedoch über die Legionäre herfallen konnten, wurden sie gnadenlos niedergemäht. Sams Gesicht unter dem Helm glich einer hasserfüllten Grimasse. Wäre er in der Lage gewesen, sie zu sehen, er wäre wohl vor sich selbst erschrocken. Er war gänzlich auf das Nest voraus fixiert. Lediglich zwanzig Meter fehlten noch, dann hätten sie es geschafft, und das ohne nennenswerte Verluste. Das HUD seiner Rüstung meldete bisher lediglich ein halbes Dutzend Tote sowie etwa doppelt so viel Verwundete bei Listen und noch kein einziges Opfer auf seiner Seite der Attacke.

      Mit einer Hand befingerte der Colonel die Brandgranaten an seinem Gürtel. Nicht mehr weit, nur noch ein kleines Stück. Je näher die Legionäre vorrückten, desto verzweifelter versuchten die Jackury, sie davon abzuhalten. Die würden scheitern, da war er sich sicher.

      Der Boden erzitterte plötzlich. Es geschah mit solcher Stärke, dass die Legionäre für einen Augenblick verdutzt innehielten. Sam befürchtete schon, es handele sich um ein Erdbeben, obwohl Samadir nicht für tektonische Aktivität bekannt war. Aber es war kein Erdbeben. Sam blickte auf. Es war etwas viel Schlimmeres.

      Ein riesiger Schwarm Jackury brach aus dem Nest heraus und erhob sich beinahe majestätisch in die Höhe. Die Legionäre beobachteten den Vorgang fasziniert. Für eine Sekunde schwiegen die Waffen mit Ausnahme der Flammenwerfer, so geschockt waren die Soldaten von dem Schauspiel, das sich ihnen bot.

      Der Schwarm erhob sich über die Köpfe der Legionäre und man hätte tatsächlich meinen können, es handele sich um ein einziges, intelligentes Wesen, dessen Instinkt auf Töten programmiert war. Der Schwarm verharrte kurz in der Luft – und ging dann zum Angriff über.

      Die Jackury stürzten sich auf die Legionäre und entfachten damit einen regelrechten Sturm. Die Flammenwerfer fackelten Hunderte von ihnen ab. Allerdings kümmerten sich die Jackury nicht darum. Der Sturm erreichte die drei Sturmlegionäre.

      Einer von ihnen wurden innerhalb von Sekundenbruchteilen in Stücke gerissen. Sein Tank explodierte, was zwar einer Menge Jackury ein jähes Ende bereitete, aber auch drei Feuertrupps.

      Sam warf sich flach auf den Boden, sodass die Flammenwand über ihn hinwegrollte. Selbst im Schutz seiner Rüstung konnte er die Hitze noch fühlen. Er fürchtete schon, in seinem Panzeranzug lebendig gebraten zu werden.

      Wer die Geistesgegenwart besaß, folgte

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